VESA Local Bus
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Der VESA Local Bus (VLB) ist ein von der Video Electronics Standards Association standardisierter Local Bus. Er kam 1992 auf den Markt, erlebte seine Hochphase 1993 bis 1994 und verschwand 1995 wieder vom Markt. Lediglich für Systeme mit einem Intel i486er Mikroprozessor wurde er verwendet; da er im wesentlichen eine direkte Herausführung der 486er-CPU-Signale darstellt, war er auf nicht-486-Systemen nur mit großem Aufwand realisierbar und verschwand daher schon bald nach der Einführung des Pentium-Prozessors.
Der Bus ergänzt den ISA-Bus und ermöglicht schnelle Übertragungen aus dem und in den Arbeitsspeicher, auch über DMA. Der VESA Local Bus wurde wegen des beschränkten Datendurchsatzes des ISA-Busses eingeführt, der für damals schnelle Grafikkarten zunehmend zum Nadelöhr wurde.
Der Begriff Local-Bus bedeutet, dass er direkt mit den Adress- und Datenleitungen des Prozessors verbunden ist. Er gewährleistet daher einen 32 Bit-Datentransfer. Laut VESA-Spezifikation V2.0 wurde der Datentransfer durch Adress- und Daten-Multiplexing auch auf 64 Bit erweitert. Der Zugriff auf IRQ- und E/A-Leitungen erfolgt über den ISA-Bus, daher ist der VLB untrennbar mit dem ISA-Bus verbunden.
Laut VESA-Spezifikation dürfen nur drei VLB-Slots auf der Hauptplatine vorhanden sein, und die Taktfrequenz darf nicht über 40 MHz betragen. Die Taktfrequenz leitet sich dabei von der externen Taktfrequenz des eingesetzten Prozessors ab. Durch diese Tatsache war der Einsatz eines 486DX mit 50 MHz äußerst kritisch, da es dadurch zu Fehlfunktionen bei VLB-Steckkarten wie zum Beispiel Grafikkarten oder Festplatten-Controllern kommen konnte.
VLB-Hauptplatinen für den Intel Pentium wurden durch den großen schaltungstechnischen Aufwand nur in kleinen Stückzahlen produziert. Weiterhin bestand das Problem, dass durch die laufenden Änderungen bei den VESA-Definitionen die VLB-Steckkarten teilweise untereinander inkompatibel wurden. Die Industrie konnte sich darauf nicht verlassen, dass es irgendwann eine einheitliche Standardisierung gab.
Intel entschied sich, den VESA-Bus nicht zu unterstützen, und entwickelte stattdessen den prozessorunabhängigen PCI-Bus sowie eine PCI-ISA-Bridge, die den Einsatz älterer ISA-Karten, jedoch keine VESA-Karten, in jedem PCI-System ermöglicht, sofern der Hersteller entsprechende Steckplätze (Slots) einbaut. Dem VESA Local Bus war daher nur eine kurze Zeit des Erfolgs beschieden.
[Bearbeiten] Technische Daten
Busbreite | 32 Bit |
einsetzbare Steckkarten | VLB |
Pins | 112 |
Betriebsspannungen | +5V |
Bustakt | 486SX-25: 25 MHz 486DX2-50: 25 MHz 486DX-33: 33 MHz 486DX2-66: 33 MHz 486DX4-100: 33 Mhz 486DX-40: 40 MHz 486DX2-80: 40 MHz 486DX4-120: 40 MHz 486DX-50: 50 MHz (außerhalb der Spezifikation) |
[Bearbeiten] Siehe auch
- ASUS Media Bus – So wie der VLB eine Erweiterung des ISA-Busses war, war dieser Bus eine Erweiterung des PCI-Busses. Dank proprietärer Vermarktung mit nur sehr eingeschränktem Erfolg.