Volkswagenwerk Emden

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Das Volkswagenwerk Emden wurde 1964 nach neunmonatiger Bauzeit eingeweiht. Im Emder Werk lief seinerzeit der VW Käfer vom Band. Das letzte Auto dieses Typs, das in Deutschland gebaut wurde, verließ 1978 das Montageband.

Seitdem wird in Emden der VW Passat produziert. Das Werk in der Seehafenstadt ist das Leitwerk für dieses Modell. Neben der Limousine läuft hier auch der Kombi (bei VW Variant genannt) vom Band - mittlerweile in der sechsten Generation (Passat B6). Der Variant wird ausschließlich in Emden produziert.

Das Werk beschäftigt zirka 9500 Mitarbeiter. Damit ist es der größte industrielle Produktionsstandort westlich von Bremen (das dortige Mercedes-Werk im Stadtteil Sebaldsbrück ist größer) und nördlich des Ruhrgebietes. Bei weiteren VW-Tochterfirmen (darunter VW Coaching und VW Transport) sowie Zulieferern arbeiten noch einmal zwischen 1000 und 2000 Mitarbeiter. Von den knapp 27.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Emden arbeiten somit knapp 50 Prozent bei oder unmittelbar für Volkswagen. Die damit verbundene Kaufkraft sichert noch einmal eine große Zahl an Arbeitsplätzen, die allerdings nur schwer in Zahlen gefasst werden kann. Damit hat das VW-Werk für den Arbeitsmarkt in Emden und Ostfriesland eine überragende Bedeutung, insbesondere für die Stadt Emden und den Landkreis Aurich. Teils pendeln aber auch Beschäftigte aus dem Umland von Wilhelmshaven und Oldenburg ein.

Volkswagen entschied sich in den frühen 1960er Jahren für Emden als neuen Produktionsstandort, weil der Emder Hafen der westlichste Seehafen Deutschlands ist und daher die kürzesten Transportwege nach Übersee bot. Das Werk wurde seinerzeit in erster Linie für den Export des überaus erfolgreichen VW Käfer errichtet. Zudem verfügte die Stadt über viele Hektar eingepolderten Landes und somit einerseits über ausreichende Flächenreserven für Betriebserweiterungen, andererseits auch über preisgünstig zu erwerbende Flächen.

Durch das VW-Werk wurde der Emder Hafen der mittlerweile drittgrößte Autoverladehafen Europas nach Zeebrugge, dem Hafen von Brügge, sowie Bremerhaven. 2005 wurden dort mehr als 850.000 Autos umgeschlagen. Der gesamte Im- und Export des Volkswagen-Konzerns, also inklusive der Tochterfirmen, läuft über den Emder Hafen.

Im Industriepark Frisia, dem Gelände einer ehemaligen und mittlerweile abgerissenen Erdölraffinerie vor den Toren des VW-Werks, siedelten sich in den vergangenen Jahren mehrere Zulieferfirmen an. Das Gelände wurde zuvor dekontaminiert, in erster Linie durch Geldmittel der EU und der Stadt.

Das Werk selbst verfügt über zwei größere Verladebahnhöfe. Zudem wird der frühere Emder Rangierbahnhof heute in erster Linie für das Zusammenstellen von Zügen für VW genutzt.

Im Emder Hafen gibt es zwei Kaianlagen, die für den Autoumschlag genutzt werden.