Wassili Iwanowitsch Tschuikow
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wassili Iwanowitsch Tschuikow (russisch Василий Иванович Чуйков, engl. Schreibweise Vasily Chuikov, * 31. Januar/12. Februar 1900 in Serebrjanyje Prudy, Oblast Tula, Russland; † 18. März 1982 in Moskau) war ein hoher sowjetischer Militär und Politiker. Er war Marschall der Sowjetunion und erhielt zweimal die Auszeichnung Held der Sowjetunion (1944, 1945).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Tschuikow war seit 1918 Soldat der Roten Armee, seit 1919 Mitglied der KPdSU; während des russischen Bürgerkriegs wurde er Regimentskommandeur. 1925 schloss er die Frunse-Militärkademie in Moskau ab. Während des sowjetisch-finnischen Winterkriegs 1939/1940 war er Kommandeur der 9. Armee. Beim sowjetischen Einmarsch 1939 in Polen war er Oberbefehlshaber der 4. Armee. Von Dezember 1940 bis März 1942 ist er Militärattaché in der Republik China. Im Juni 1942 ernannte man ihn zum Generalleutnant. Am 10. September 1942 wird er Oberbefehlshaber der 62. Armee (später 8. Gardearmee), die er in der Schlacht um Stalingrad sowie bei der Schlacht um Berlin im April/Mai 1945 als Generaloberst kommandierte.
1945/46 besetzte er den Posten des Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Thüringen (SMAT), von 1946 bis März 1949 den des stellvertretenden Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) und von März 1949 bis November 1949 war er Oberster Chef der SMAD. Tschuikow war es, der in Berlin-Karlshorst die Regierungsgeschäfte offiziell Regierung der DDR übertrug, wobei die letzte Entscheidung bei den Sowjets lag. 1949 bis 1953 war Armeegeneral Tschuikow Chef der Sowjetischen Kontrollkommission (SKK) und Oberkommandierender der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.
1952 bis 1961 Kandidat des ZK der KPdSU, wurde er 1961 Vollmitglied des ZK der KPdSU. Nach dem Tode Stalins machte man Tschuikow (1953 bis 1960) zum Chef des Militärbezirks Kiew, was für ihn zunächst einen Abstieg bedeutete. 1955 wurde er jedoch Marschall der Sowjetunion. Von 1960 bis 1964 war er Chef der Infanterie und stellvertretender Verteidigungsminister der UdSSR. 1964 bis 1972 war er Chef der Zivilverteidigung und seit 1972 Generalinspekteur des Verteidigungsministeriums.
Tschuikow schrieb acht Bücher, in denen er seine Erlebnisse als Befehlshaber im Zweiten Weltkrieg schilderte. Er wurde in Wolgograd beerdigt.
[Bearbeiten] Werke
- Stalingrad - Anfang des Weges, Berlin 1961
- Das Ende des Dritten Reiches, München 1966
- Das Ende des Dritten Reiches (Конец третьего рейха,) Verlag Sowjetskaja Rossija, 1973
- Die Schlacht des Jahrhunderts (Сражение века) Verlag Sowjetskaja Rossija, 1975
- Stalingrad: Lehren der Geschichte, Frankfurt am Main 1979
- Die Schlacht des Jahrhunderts, Berlin 1980
- Gardisten auf dem Weg nach Berlin, Berlin 1980
- Mission in China (Миссия в Китае) Verlag Wojenisdat, 1983
[Bearbeiten] Literatur
- D. N. Filippow und M. Heinemann (Herausgeber): Wer war wer in der sowjetischen Militäradministration 1945-1949. Kurzes Biografisches Handbuch (Кто был кто в Советской военной администрации в Германии 1945-1949 гг., (Центральные органы СВАГ). Краткий биографический справочник). Ohne Verlag, Moskau 1999/2000.
- Norman M. Naimark: Die Russen in Deutschland. Die sowjetische Besatzungszone 1945 bis 1949. Propyläen, Berlin 1997.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Tschuikow, Wassili Iwanowitsch |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Militär und Politiker |
GEBURTSDATUM | 12. Februar 1900 |
GEBURTSORT | Serebrjanyje Prudy, Gouvernement Tula |
STERBEDATUM | 18. März 1982 |
STERBEORT | Moskau |