Marschall
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Mit Marschall (von Althochdeutsch marahscalc, Marschall, Stallmeister oder Pferdeknecht, zusammengesetzt aus marah, Pferd, Mähre und scalc Knecht, Diener) wird heute einer der höchsten oder der höchste militärische Dienstgrad bezeichnet.
Symbol des Ranges war in Deutschland der Marschallsstab, der formal mitverliehen wurde.
[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung
Der Marschall war im Mittelalter eines der vier bzw. fünf alten Hofämter, zunächst im wesentlichen Stallmeister. Aus der Oberaufsicht über die Pferde und damit über das berittene Gefolge entstand einerseits mit dem Aufkommen der Ritterheere der Oberbefehl des Marschalls im Kriege und die Führung der Ritterschaft bzw. der Landstände, andererseits eine Oberaufsicht über das gesamte Hofwesen, was endlich dazu führte, dass der Marschall die Obliegenheiten des Truchsess, Mundschenks und Küchenmeisters übernahm.
Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte das Amt des Erzmarschalls zu den vier Erzämtern, die mit der weltlichen Kurfürstenwürde verbunden waren. So war der Kurfürst von Sachsen der Erzmarschall des römisch-deutschen Kaisers. All dies waren aber reine Ehrentitel. Die mit den Ämtern verbundenen, tatsächlichen Aufgaben nahmen stellvertretend für die Kurfürsten die Inhaber der sogenannten Reichserbämter wahr. Der Erzmarschall war zuständig für das Schwerttragen am Königshof und er übernahm in der Übergangsphase während einer Königswahl zusammen mit dem Pfalzgrafen bei Rhein (Erztruchsess) kommissarisch die Führung des Reiches. Der Titel Erzmarschall wurde durch die Goldene Bulle 1356 als Kurwürde an die Herzöge von Sachsen verliehen.
Vor allem war er auch Reisemarschall und hatte für die Gäste zu sorgen. In den meisten deutschen Territorien wurden im späteren Mittelalter diese Funktionen auf verschiedene Beamte verteilt:
- Oberbefehlshaber wurde der Feldmarschall,
- die Leitung der Hofgeschäfte und die Gerichtsbarkeit erhielt ein Hofmarschall.
- In dieser Funktion stand er auch dem Hofgericht vor. Die landesherrlichen Hofgerichte in Deutschland entstanden teils aus dem vom Landesherrn als Grafen persönlich geleiteten Landgericht, teils aus den Landtagen und Hoftagen. Sie hatten vielfach ständischen Charakter, waren mit adligen Schöffen besetzt und wurden vom Marschall präsidiert.Sie waren vor allem zuständig für Lehnssachen und für Personen ritterlichen Standes.
- die ursprüngl. Funktion ein besonderer Stallmeister.
Der „alte“ Marschall, dessen Amt inzwischen meist erblich geworden war, behielt, außer dass er bei Krönungen usw. noch die alten Dienste tat, in einigen Territorien nur noch den Vorsitz der Landstände bzw. des Landtags.
Später – seit dem 16. Jahrhundert – war Marschall allgemeiner Titel der Oberbefehlshaber eines Heeres.
Der Erzmarschall war eines der Erzämter des Heiligen Römischen Reiches und war mit einer Kurfürstenwürde verbunden, Inhaber war der Herzog von Sachsen. Bei offiziellen Anlässen wurde aber ein Stellvertreter entsandt, dies war der Erbmarschall. Er trug dem neu gewählten römisch-deutschen König das Reichsschwert voran und hatte auch beim anschließenden Krönungsmahl eine symbolische Funktion.
Johann Wolfgang Goethe der am 3. April 1764 Augenzeuge der Krönung Josephs II. zum römisch-deutschen König in Frankfurt war, erwähnt dazu in Dichtung und Wahrheit I,5
- Vor allen schwang sich (...) der schöne schlanke Erbmarschall auf sein Roß; er hatte das Schwert abgelegt, in seiner Rechten hielt er ein silbernes gehenkeltes Gemäß, und ein Streichblech in der Linken, so ritt er in den Schranken auf den großen Haferhaufen zu, sprengte hinein, schöpfte das Gefäß übervoll, strich es ab und trug es mit großem Anstande wieder zurück. Der kaiserliche Marstall war nunmehr versorgt.
Später wurde der Titel eines Marschalls fast nur noch als Ehrentitel für verschiedende Gelegenheiten verliehen. Gutes Beispiel hierfür ist Prinz Philip Battenberg, der Mann der englischen Königin Elisabeth II. Er ist - ehrenhalber - Marschall der Royal Air Force, Feldmarschall der British Army, Feldmarschall der Australian Military Forces und Marschall der New Zealand Army. Mit diesem nicht unbedingt militärischen Titel wurden aber auch häufig erfolgreiche militärische Führer geehrt. Am bekanntesten hierbei sind der Marschall von Frankreich und die Verleihung des Titels Reichsmarschall an Hermann Göring durch Adolf Hitler. Weitere Beispiel sind der folgenden Liste zu entnehmen.
[Bearbeiten] Marschälle in verschiedenen Ländern
Im Laufe der Zeit hat sich der Titel des Marschalls von einem höfischen Amtstitel hin zu einem militärischen und Ehrentitel entwickelt, dessen Vergabe kaum mehr mit dessen ursprünglichen Inhalt zu tun hat. Die folgende Übersicht gibt einen Überblick darüber wie dieser Titel in verschiedenen Ländern der Welt verwendet wird bzw. wurde.
[Bearbeiten] Brasilien
In Brasilien war Marschall Manuel Deodoro da Fonseca 1889 zum Gründer der Republik geworden, sein Nachfolger wurde Marschall Floriano Vieira Peixoto (* 1839, † 1895). Weitere Marschälle waren Verteidigungsminister Odílio Denys oder die Präsidenten Eurico Gaspar Dutra und Humberto Castelo Branco (1964–67). Der Rang entspricht jedoch etwa nur dem Armeegeneral oder Generaloberst.
[Bearbeiten] Großbritannien
In Großbritannien, Australien und Kanada wird der Dienstgrad Marschall in der Royal Air Force anstelle des Dienstgrades General verwendet (Luftmarschall). Die vier höchsten Dienstgrade lauten (wobei der erste und höchste in Friedenszeiten abgeschafft wurde):
- Marshal of the Royal Air Force
- Air Chief Marshal
- Air Marshal
- Air Vice Marshal
Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es den Rang eines Field Marshal auch in der britischen Armee, dem Heer. Bekannte britische Feldmarschälle waren:
- Arthur Wellesley, 1. Herzog von Wellington
- Fitzroy Somerset, 1. Baron Raglan
- Colin Campbell, 1. Baron Clyde
- Robert Cornelis Napier, 1. Baron Napier of Magdala
- Frederick Sleigh Roberts, 1. Earl Roberts
- Evelyn Wood
- Horatio Herbert Kitchener, 1. Earl Kitchener of Khartoum
- Garnet Joseph Wolseley , 1. Viscount Wolseley of Cairo
- Frederick Rudolf Lambart, 10. Earl of Cavan
- Philip Walhouse Chetwode, 1. Baron Chetwode
- Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein
Heute wird dieser Rang in der britischen Armee nur noch ehrenhalber verwendet, eine Beförderung findet nicht mehr statt. Englische Seite mit der Liste der Britischen Marschalle
[Bearbeiten] Preußen und Deutschland
Nur als Generalfeldmarschall:
- Preußische Armee (vor 1871)
- kaiserliche Armee (bis 1918)
- Wehrmacht (1935–1945).
In der Reichswehr gab es diesen Dienstgrad 1920 bis 1935 nicht. Die Wehrmacht kannte 1938 bis 1945 nur Generalfeldmarschalle. In der Bundeswehr (seit 1955) wird dieser Dienstgrad ebenfalls nicht verwendet.
Weitere Einzelheiten siehe: Generalfeldmarschall und Reichsmarschall
[Bearbeiten] Marschall der DDR
Der Dienstgrad Marschall der DDR wurde in der Nationalen Volksarmee am 25. März 1982 (ebenso wie der Dienstgrad Flottenadmiral parallel zum Dienstgrad Armeegeneral) eingeführt. Zur Ernennung zum Marschall der DDR wäre es aber nur im Verteidigungsfall oder bei besonderer militärischer Leistungen auf Beschluss des Staatsrats der DDR durch dessen Vorsitzenden gekommen.
Es wurde niemand in diesen Rang befördert. Dieser Rang war für den 1985 verstorbenen Minister für Nationale Verteidigung der DDR, Armeegeneral Heinz Hoffmann vorgesehen.
Verteidigungsminister Theodor Hoffmann schaffte 1989 die Dienstgrade Flottenadmiral und Marschall der DDR wieder ab, er selbst war nur Vizeadmiral und wurde bei seiner Ernennung zum Minister zugleich zum Admiral (unterhalb des Flottenadmirals parallel zum Generaloberst) befördert.
[Bearbeiten] Kaiserreich Österreich, Österreich-Ungarn
Im Kaiserreich Österreich (bis 1867) wurde die Bezeichnung k.k. Feldmarschall und in Österreich-Ungarn (bis 1918) k.u.k. Feldmarschall verwendet.
Weitere Informationen siehe: Generalfeldmarschall
[Bearbeiten] Marschall von Finnland
Am 4. Juni 1942 wurde Carl Gustaf Emil Mannerheim der Ehrentitel des Marschalls von Finnland zu seinem 75. Geburtstag verliehen. Zuvor wurde er am 19. Mai 1933 zum Feldmarschall ernannt. Dies erfolgte im Zusammenhang mit dem 15. Erinnerungsjahr der Beendigung des Krieges für die Unabhängigkeit von Sowjetrussland im Jahre 1918.
[Bearbeiten] Marschall von Frankreich
Der Rang Marschall von Frankreich, frz. Maréchal de France, wurde um 1190 von Philipp II. für Albéric Clement geschaffen. Unter anderem trugen diesen Titel Ferdinand Foch und Henri Philippe Pétain.
Weitere Einzelheiten siehe: Fünfsternegeneral, Marschall von Frankreich
[Bearbeiten] Marschall des Irak
Angesichts zahlreicher Militärputsche in der Geschichte des Irak seit den 1930er Jahren und rivalisierender Autoritätsansprüche erschien es Staatspräsident Aref bei seinem Machtantritt notwendig, sich durch einen übergeordneten Dienstgrad der Loyalität des Militärs zu versichern. Er selbst hatte zusammen mit General Abd al-Karim Qasim 1958 geputscht, war von diesem zum Oberst ernannt worden und hatte dann aber als solcher zunächst vergeblich gegen Qasim geputscht.
1963 gelang schließlich der Sturz Qasims mit Hilfe anderer Militärs, z. B. des baathistischen Majors Ahmad Hasan al-Bakr, der nun ebenfalls zum Obersten bzw. General aufrückte. Arefs Marschallsrang sollte den Vorrang vor beiden herausstellen und wurde in dieser Tradition auch von Bakr übernommen, als er 1968 Aref stürzte. Diese Erhöhungen wurden von der irakischen Armee anerkannt, da beide Amtsinhaber tatsächlich die Militärakademie besucht hatten. Die Selbsternennung von Bakrs Nachfolger und Cousin Saddam Hussein, der keine Offiziersausbildung besaß, jedoch stieß auf Unmut in der Armee. Saddam Hussein ernannte deshalb seinen Cousin, den Offizier bzw. General Ali Hasan al-Madschid ebenfalls zum Feldmarschall und somit zum zweithöchsten Militär des Irak nach sich selbst als Oberbefehlshaber. Seit dem Sturz Saddams 2003 gibt es keinen Marschall des Irak mehr.
[Bearbeiten] Marschall von Italien
Der Rang Marschall von Italien, ital. Maresciallo d'Italia, wurde im faschistischen Italien seit 1924 verwendet. Es gab auch den Rang eines Maresciallo dell'Aria (Luftmarschall) und den des Grande Ammiraglio (Großadmiral).
Diese höchsten Ränge wurden in der italienischen Armee 1946 abgeschafft. Auch der Dienstgrad Armeegeneral (OF-9) wurde gestrichen. Seine Funktionen übernahm bis 1997 der so genannte "Generalleutnant in besonderer Dienststellung". Heute ist der höchste Dienstgrad in Italien der General bzw. Admiral (OF-9). Diese Dienstgradebene ist jedoch ausschließlich dem Generalstabschef der Streitkräfte vorbehalten.
[Bearbeiten] Marschall von Jugoslawien
Jugoslawien kannte nur einen einzigen „Marschall von Jugoslawien“: Josip Broz Tito. Am 29. November 1943 wurde Tito während der zweiten Versammlung des Antifaschistischen Rates der Volksbefreiung Jugoslawiens (AVNOJ- Antifasisticko Vijece Narodnog Oslobođenja Jugoslavije) in Jajce, die Marschallwürde verliehen. Damit wurde er der höchstrangigste Offizier, der während des Zweiten Weltkrieges verwundet worden war, da er persönlich an Schlachten und Kämpfen teilgenommen hatte. Siehe Schlacht von Neretva und Sutjeska. Die Alliierten aber erkannten schon 1944 seinen Rang an, den der neu gegründete jugoslawische Staat, dem Tito selbst vorstand, schließlich bestätigte. Nach seinem Tod 1980 wurde der Rang faktisch abgeschafft, Jugoslawien brach nach 1991 auseinander.
[Bearbeiten] Marschall von Paraguay
- José Félix Estigarribia – diesen Titel erhielt der paraguayische General und Oberbefehlshaber nach den siegreichen Chaco-Krieg gegen Bolivien im Jahre 1935 – später wurde er sogar Staats-Präsident von Paraguay.
[Bearbeiten] Marschall von Polen
Diesen Titel trug Józef Klemens Piłsudski seit dem Jahre 1920 in Ausübung seines Amtes als Staatspräsident. Bereits Józef Antoni Poniatowski war 1812 Marschall, allerdings „Marschall von Frankreich“ unter Napoleon, geworden. Mit Ferdinand Foch wurde 1919 ein weiterer französischer Marschall auch Marschall von Polen. Der Rang existiert noch heute in den polnischen Streitkräften, ist aber zur Zeit nicht besetzt und nur für den Kriegsfall vorgesehen.
Weitere polnische Marschälle:
- Adam Kazimierz Czartoryski
- Edward Rydz-Śmigły – Oberbefehlshaber der polnischen Armee zum Zeitpunkt des deutschen Überfalls 1939
- Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski, zudem Marschall der Sowjetunion
Den Titel "Marschall von Polen" trugen auch in den Zeiten des Kommunismus: Marian Spychalski und Michał Rola-Żymierski , amt. 1955-1968
[Bearbeiten] Marschall von Portugal
Armee und Luftwaffe Portugals kennen einen Marschallsrang bis heute, er entspricht dort aber mit vier Sternen nur dem Armeegeneral bzw. Luftmarschall.
[Bearbeiten] Marschall von Rumänien
Im Rumänien führte Ion Antonescu den Marschalltitel von 1940 bis 1944.
[Bearbeiten] Marschall der Sowjetunion
Der Titel Marschall wurde bereits im zaristischen Russland verwendet. In den dreißiger Jahren wurden Generäle des Bürgerkrieges von Josef Stalin zum Marschall der Sowjetunion ernannt, einige jedoch 1937/38 hingerichtet. 1943 wurden die Dienstgrade Marschall und Hauptmarschall der Waffengattung, also z.B. Marschall der Panzertruppen, Hauptmarschall der Luftstreitkräfte eingeführt. Allgemeine Truppenkommandeure wie Armee- und Frontoberbefehlshaber, der Generalstabschef und seine Stellvertreter, der Verteidigungsminister und seine Stellvertreter wurden vom Generaloberst zum Armeegeneral und danach zum Marschall der Sowjetunion befördert. Kommandeure von Spezialarmeen, wie z.B. Panzer- und Luftarmeen, Chefs von Waffengattungen in Fronten (Militärbezirken bzw. Heeresgruppen) oder im Verteidigungsministerium wurden vom Generaloberst zum Marschall und Hauptmarschall der Waffengattung befördert. Der Marschall der Waffengattung war also dem Armeegeneral gleichgestellt.
Oberhalb des Marschalls der Sowjetunion wiederum wurde für Kriegszeiten für den Obersten Befehlshaber der Rang des Generalissimus geschaffen. Das war im Zweiten Weltkrieg J.W.Stalin.
Bekannte Marschälle der Sowjetunion:
vor 1941:
- Kliment Jefremowitsch Woroschilow (20. November 1935)
- Semjon Michailowitsch Budjonny (20. November 1935)
- Wassili Konstantinowitsch Blücher (20. November 1935)
- Michail Nikolajewitsch Tuchatschewski (20. November 1935)
- Alexander Iljitsch Jegorow (20. November 1935)
- Semjon Konstantinowitsch Timoschenko(7. Mai 1940)
- Boris Michailowitsch Schaposchnikow (7. Mai 1940)
- Grigori Iwanowitsch Kulik (7. Mai 1940) -17. März 1942 wegen Unfähigkeit zum Generalmajor degradiert
nach 1941:
- Georgi Konstantinowitsch Schukow (18. Januar 1943)
- Alexander Michailowitsch Wassilewski (16. Februar 1943)
- Josef Wissarionowitsch Stalin (6. März 1943)- 27. Juni 1945 Generalissimus
- Kirill Afanasjewitsch Merezkow (26. Oktober 1944)
- Iwan Stepanowitsch Konew (20. Februar 1944)
- Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski (29. Juni 1944)
- Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin (12. September 1944)
- Rodion Jakowlewitsch Malinowski (10. September 1944)
- Leonid Alexandrowitsch Goworow (18. Juni 1944)
nach 1945:
- Lawrenti Pawlowitsch Beria (9. Juli 1945)
- Kyrill Semjonowitsch Moskalenko (11. März 1955)
- Hovhannes Baghramjan (11. März 1955)
- Sergej Semjonowitsch Birjusow (11. März 1955)
- Andrej Antonowitsch Gretschko (11. März 1955)
- Andrej Iwanoowitsch Jeremenko (11. März 1955)
- Matwej Wassiljewitsch Sacharow (8. September 1959)
- Wassili Danilowitsch Sokolowski (3. Juli 1946)
- Wassili Iwanowitsch Tschuikow (11. März 1955)
- Iwan Ignajewitsch Jakubowski (12. April 1967)
- Pjotr Kyrillowitsch Koschewoi (15. April 1968)
- Leonid Breschnew (7. Mai 1976)
- Nikolai Alexandrowitsch Bulganin (3. November 1947) - 26. November 1958 zum Generaloberst degradiert
- Pawel Fedorowitsch Batitzki (15. April 1968)
- Filip Iwanowitsch Golikow (6. Mai 1961)
- Nikolai Iwanowitsch Kreiser (28. April 1962)
- Dimitri Fedorowitsch Ustinow (30. Juli 1976)
- Sergei Leonidowitsch Sokolow ( 17.Februar 1978)
- Dmitri Timofejewitsch Jasow (28.April 1990)
Hauptmarschälle der Waffengattung:
- Pawel Alexejewitsch Rotmistrow (MdP 21. Februar 1944/28. April 1962) Panzertruppen
- Nikolai Nikolaiwitsch Woronow (MdA 18. März 1943/21. Februar 1944) Artillerie
- Alexander Alexandrowitsch Nowikow (MdL 17. März 1943/21. Februar 1944) Luftstreitkräfte
- Sergej Sergejewitsch Warenzow (MdA 11. März 1955/6. Mai 1961) Artillerie
- Konstantin Andrewitsch Werschinin (MdL 3. Juni 1946/8. Mai 1959) Luftstreitkräfte
- Alexander Jewgenewitsch Golowanow (MdL 3. August 1943/19. August 1944) Luftstreitkräfte
- Pawel Fedorowitsch Shugarew (MdL 3. August 1953/11. März 1955) Luftstreitkräfte
- Mitrofan Iwanowitsch Nedjelin (8. Mai 1959) Artillerie
Marschälle der Waffengattung:
- Pawel Semjonowitsch Rybalko (1. Juni 1945) Panzertruppen
- Nikolai Dimitriwitsch Jakowlew (21. Februar 1944) Artillerie
- Michail Nikolaiwitsch Tschistjakow (25. September 1944) Artillerie
- Jakow Nikolaiwitsch Fedorenko (21. Februar 1944) Panzertruppen
- Michail Petrowitsch Worobew (21. Februar 1944) Pioniertruppen
- Alexej Iwanowitsch Proschljakow (6. Mai 1961) Pioniertruppen
- Semjon Iljitsch Bogdanow (11. Juni 1945) Panzertruppen
- Wassili Iwanowitsch Kasakow (11. März 1955) Artillerie
- Konstantin Petrowitsch Kasakow (28. April 1962) Artillerie
- Juri Pawlowitsch Baschanow (18. Juni 1965) Artillerie
- Gregori Fedowitsch Odinzow (22. Februar 1968) Artillerie
- Filip Alexandrowitsch Agalzow (28. April 1962) Luftstreitkräfte
- Fedor Alexejewitsch Astachow (19. August 1944) Luftstreitkräfte
- Nikolai Semjonowitsch Skripko (19. August 1944) Luftstreitkräfte
- Fedor Jakowlewitsch Falalejew (19. August 1944) Luftstreitkräfte
- Alexej Alexandrowitsch Chudjakow (19. August 1944) Luftstreitkräfte
- Wladimir Alexandrowitsch Sudez (11. März 1955) Luftstreitkräfte
- Semjon Fedorowitsch Schaworonkow (25. September 1944) Luftstreitkräfte
- Grigori Alexandrowitsch Woroschekin (19. August 1944) Luftstreitkräfte
- Pawel Pawlowitsch Polybojarow (28. April 1962) Panzertruppen
- Amasasp Chatschatyrowitsch Babadschanjan (28. Oktober 1967) Panzertruppen
- Stepan Akimowitsch Krassowski (8. Mai 1959) Luftstreitkräfte
- Iwan Terentowitsch Peresypkin (21. Februar 1944) Nachrichtentruppen
- Alexej Iwanowitsch Leonow (6. Mai 1961) Nachrichtentruppen
- Jewgeni Fedorowitsch Loginow (28. Juli 1967) Luftstreitkräfte
- Jewgeni Jakowlewitsch Sawitzki (6. Mai 1961) Luftstreitkräfte
- Sergei Ignatjewitsch Rudenko (11. März 1955) Ingenieurtruppen
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden 1991 alle noch aktiven Marschälle, Hauptmarschälle, Vizemarschälle usw. pensioniert, das Verteidigungsministerium jedoch blieb weiterhin mit einem Militär besetzt. Armeegeneral Gratschow wurde nicht zum Marschall befördert. Erst für einen seiner Nachfolger, Marschall Igor Sergejew (1997–2001) wurde der Rang einmalig wieder eingeführt [1]. Inzwischen ist jedoch auch Sergejew pensioniert, zur Zeit gibt es daher keinen „Marschall von Russland“.
[Bearbeiten] Marschall in der Türkei und im Osmanischen Reich
Auch das Sultanat und Kalifat der osmanischen Türken kannte einen Dienstgrad oberhalb der Befehlshaber selbständiger Armeen (Armeegeneräle) für einen Oberfeldherrn mit dem höchsten militärischen Rang. Dieser wurde jedoch zunächst nicht Marschall, sondern Muschir (heutige türk. Schreibweise: müşir oder auch müşür; aus dem Arabischen, etwa: Berater, Geheimrat) genannt und entsprach etwa dem Feldmarschall bzw. Feldmarschallleutnant (Vizemarschall) oder Waffenmarschall. Im Ersten Weltkrieg gab es mehrere Muschire an den verschiedenen Fronten. Neben dem Militär gab es den Rang auch in der Zivilverwaltung, wo er etwa einem Vizeminister bzw. Staatsminister bzw. einem Mitglied des Staatsrates entsprach. Heute wird meist das aus den europäischen Sprachen übernommene Wort mareşal verwendet.
Mustafa Kemal Atatürk wurde als Anerkennung seines Sieges bei der Schlacht von Sakarya (türkisch: Sakarya Meydan Muharebesi) auf Vorschlag von Fevzi und İsmet Paşa vom Parlament der Türkei zum Mareşal ernannt.
Neben ihm wurde bisher nur Fevzi Çakmak zum Mareşal befördert. Atatürk verlieh ihm für die Anerkennung seines Sieges bei Dumlupınar vom 31. August 1922 (türkisch: Dumlupınar Zaferi) auf der Grundlage eines Gesetzes diesen Rang.
[Bearbeiten] Ähnliche Begriffe
In den USA bezeichnet man mit Marschall (United States Marshal) eine Funktion im Rechtssystem.
Der militärischen Marschallsfunktion entspricht dort der General of the Army und General of the Air Force (Fünfsternegeneral), nicht zu verwechseln mit Armeegeneral (Viersternegeneral).
[Bearbeiten] Literatur
Johann Wolfgang Goethe, Dichtung und Wahrheit, Erster Teil, Fünftes Buch, Schilderung der Krönung Josephs II. zum römisch-deutschen König