Werner Grissmann
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Werner Grissmann (* 21. Januar 1952 in Lienz, Osttirol) war ein österreichischer Skirennläufer und bestritt vor allem Abfahrten.
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[Bearbeiten] Skikarriere
Er ist unvergessen als einer der "buntesten" Vögel, die der an Persönlichkeiten reiche Schiweltcup in seiner langjährigen Geschichte bis dato hervorbrachte. Obwohl der gelernte Rauchfangkehrer bei Zwischenzeiten oft vorne lag, reichte es nur zu einem Weltcupsieg (11. Februar 1973 Abfahrt in St. Moritz). 1978 holte er bei den Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen Bronze in der Abfahrt. 10 Top-Drei Plätze und insgesamt 46 Top-Ten Plätze bei Weltcupabfahrten von 1973 bis 1981 zeugen davon, dass er einer der ganz großen Abfahrtsspezialisten der Weltcupgeschichte ist. Bezeichnend für seine erfolgreiche Karriere ist auch, dass ein elfter Platz seine schlechteste Weltcupplatzierung war. 1980, bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid wurde er noch einmal 7. in der Abfahrt, ehe er 1981 seine Karriere beendete. In einem ÖSV-Abfahrtsteam mit unzähligen Stars wie Franz Klammer, Josef Walcher, David Zwilling, Reinhard Tritscher, Peter Wirnsberger, Klaus Eberhard, Helmut Höflehner, Anton Steiner, Uli Spieß, Leonhard Stock, Bartl Gensbichler, Karl Cordin und Erwin Resch war der "Paradiesvogel" Werner Grissmann eine charismatische Persönlichkeit.
[Bearbeiten] Motorsport
Nach seiner aktiven Karriere als Skirennläufer betrieb Grissmann auch noch Rallyesport (5. Platz San Remo Rallye).
Walter Röhrl und sein Co-Pilot Christian Geistdörfer standen Grissmann bei seinem Rallye-Debut stark zur Seite. Von ihnen hatte Grissmann auch immer die Roadmap, die die wichtigsten Stellen einer jeden Rallye Strecke beinhalteten. Als Fahrzeug diente Grissmann ein Audi Quattro. Die Rallye Karriere beendete er nach der Geburt seines Sohnes Niki.
Eine Eintragung in das Guinness-Buch der Rekorde bescherte ihm ein 24-Stunden Geschwindigkeits-Weltrekord für Serienfahrzeuge, den er gemeinsam mit Franz Doppler und Horst Felbermaier 1990 aufstellte. Mit einem Porsche 928s fuhr er gemeinsam mit seinen Kollegen 6175 Kilometer in 24 Stunden; inklusive Tankstops bedeutete dies eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 267,5 Km/h.
[Bearbeiten] Privatmann Werner Grissmann
1987 erfand Grissmann den Red Bull Dolomitenmann, einen Extremsport-Bewerb in den Lienzer Dolomiten. 2005 wurde in Kapstadt der erste 'Bruder' des Dolomitenmannes - der Red Bull Cape-Town-Man abgehalten.
Werner Grissmann ist mit Frau Sandra verheiratet und hat 2 Kinder - Nina und Niki.
Er ist in Osttirol als Rauchfangkehrermeister tätig.
[Bearbeiten] Trivia
Husarenritt über Skipiste
2006 war Werner Grissmann wieder einmal in tout Österreich in aller Munde: Der Lienzer war gegen Ende eines Volkswandertages in Bad Kleinkirchheim unter Beteiligung von rund 6.000 Menschen von der Bergstation ins Tal gefahren. Oberhalb des Zielgeländes, wo zu diesem Zeitpunkt eine Art Volksfest stattfand, wollte Grissmann stolz sein neues Geländefahrzeug präsentieren. Dabei kam er aber auf dem nassen Gras ins Rutschen. Um einen Überschlag zu verhindern, lenkte er den Geländewagen auf direkter Spur über den steilen Zielhang. Er überfuhr ungebremst einen Güterweg und übersprang einen quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Zufahrtsweg. Nach diesem Sprung von rund sieben Metern platzten drei Reifen. Grissmann fuhr auf den Felgen noch etwa 100 Meter bis zur Talstation, wo er das Auto verließ.
Beim Eintreffen der Polizei war der Ex-Skirennläufer nicht mehr auffindbar, weshalb eine Fahndung eingeleitet wurde. Schließlich konnte er telefonisch erreicht werden und begab sich dann unverzüglich zur Polizeiinspektion Bad Kleinkirchheim.
Grissmann sagte der Polizei, er wollte mit seinem Geländewagen angeben, doch auf dem steilen Gelände sei er ins Rutschen geraten.
Spitznamen
"Grizzly" ist einer der Spitznamen von Werner Grissmann, der schon während seiner Skifahrerkarriere über einen beachtlichen Leibesumfang verfügte. Grissmann wird auch der "Zwischenzeitweltmeister" genannt, zumal er bei unzähligen Weltcuprennen immer wieder Bestzeiten bei Zwischenstoppungen herausfuhr, diese Zeiten aber nicht ins Ziel bringen konnte.
Eigener Radiosender
Werner Grissmann war auch der Betreiber eines Radiosenders: "Radio Grizzly" in Osttirol.
Schreiduell
Um den ehemaligen ÖSV-Langlauf-Chef Walter Mayer und die Weltklasselangläufer Christian Hoffmann und Wladimir Smirnow zum Start beim Dolomitenmann zu bewegen, hatte Grissmann die Streckenverhältnisse beim Berglauf etwas "geschönt".
Der von der Strecke vollkommen geforderte Mayer lieferte sich daraufhin im Bergauflaufen ein legendäres Schimpfduell mit dem im Helikopter über ihm kreisenden "Dolomitenmann-Organisator" Werner Grissmann.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Grissmann, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Skiläufer (Abfahrt) |
GEBURTSDATUM | Februar 1952 |
GEBURTSORT | Lienz, Osttirol, Österreich |