Yamaha CS-80
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Synthesizer | |
---|---|
Allgemeines | |
Name | CS-80 |
Hersteller | Yamaha |
Klangsynthese | analog, Subtraktive Synthese |
Zeitraum | 1977-1980 |
Preis (Erscheinungsjahr) | 6900 US$ |
Eigenschaften | |
Polyphon | ja, 2 x 8 |
Multitimbral | nein |
Filter | Tiefpass und Hochpass, je mit Resonanz (analog) |
LFO | ja, Modulation von VCO,VCF und VCA |
Tasten | 61, anschlagsdynamisch mit Aftertouch (polyphon) |
Int. Spielhilfen | Ribbon-Controller |
Ext. Controller | Fußschalter, -schweller |
Effekte | Tremolo, Chorus |
Schnittstelle(n) | - |
Sequenzer | - |
Programmspeicher | 4 |
Ext. Speicher | - |
Der Yamaha CS-80 ist ein Synthesizer der Firma Yamaha. Als er 1976 auf den Markt kam, war eines der ersten kommerziell vertriebenen Geräte, die polyphones Spiel erlaubten.
Der CS-80 ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Synthesizer, frühere polyphone Synthesizer, wie etwa der Polymoog benutzen Orgel-Technologie und sind nicht sehr flexibel oder, wie etwa der Yamaha GX-1 sehr experimentell.
Der CS-80 ist das Topmodell der CS-Serie, zu der noch der vierstimmige CS-50 und der achtstimmige CS-60 gehörten. Die im GX-1 diskret aufgebauten Schaltungen wurden zunächst in IC-Form im CS-50 erprobt und später im CS-80 perkfektioniert. Seine Klangerzeugung basierte auf der damals üblichen analogen subtraktiven Synthese, wobei über die 16 Oszillatoren (Sägezahn, Rechteck und Sinuswelle) zwei Klänge unabhängig voneinander achtstimmig erzeugt und zusammengemischt werden konnten. Die weitere Klangbearbeitung erfolgte über ein resonanzfähiges Hüllkurven-gesteuertes Hoch- und Tiefpassfilter (12dB/Oktave), sowie LFO (Sinus-, Sägezahnwelle) und Ringmodulator. Am Ende standen noch ein Tremolo und Chorus zur Abrundung des Klangs zu Verfügung.
Alle Regler der Klangerzeugung fanden sich in kleinem unter einer Abdeckung viermal wieder, worüber man vier Klänge programmieren und wieder abrufen konnte. Eine richtiges digitales Speichern der Programme, wie es also später der Prophet 5 bot, war nicht vorhanden. Zusammen mit den Hauptreglern machte das sechs freiprogrammierbare zu denen noch 22 festprogrammierte Klänge (Presets) kamen.
Der CS-80 besaß eine gewichtete anschlagsdynamische Klaviatur mit polyphonem Aftertouch, über die man sehr vielfältig den Klang und dessen Verlauf beeinflussen konnte. Ferner gab es einen so genannten Ribbon-Controller, über die man die Tonhöhe beeinflussen konnte. Das neue dabei war, dass der Nullpunkt immer dort war, wo man seinen Finger zuerst auflegte.
Nachteile des CS-80 waren der hohe Preis, das hohe Gewicht von 100 kg sowie die unangenehme Eigenschaft sich zu verstimmen, was zusätzlich durch Temperaturprobleme im Gehäuse verstärkt wurde. Im Prinzip war daher der CS-80 ein Studio- und kein Tourgerät. Heute gilt der Synthesizer als eine große Rarität, insbesondere da nur rund 2000 Stück gebaut wurden.
Der Klang des CS-80 zählt heute noch zu den Meilensteinen im Bereich analoger Klangerzeugung. Man kann den CS-80 auf vielen Aufnahmen von Vangelis, wie etwa auf dem Soundtrack zu den Filmen Blade Runner oder Die Stunde des Siegers hören. Aber auch auf verschiedenen Pop-Musik Aufnahmen, wie etwa auf dem Album SO von Peter Gabriel ist er zu hören. Wohl einer der stärksten analog-polyfonen Synthesizer die es je gab.
Die französische Firma Arturia hat seit 2003 mit dem CS-80V eine emulierte Software-Version des CS-80 im Programm, die auf Windows- oder Mac-PCs eingesetzt werden kann. Auf der Webseite der Firma gibt es ein kurzes Video, auf dem Vangelis am CS-80 zu sehen ist.