Zeitgenosse
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Zeitgenosse ist eine Person, die zur gleichen Zeit wie eine andere Person lebt bzw. lebte.
In der Kunst, Kultur, Musik, Architektur und vielen anderen Bereichen, insbesondere in der Alltagsprache verwendet man bisweilen als Zusatz das Adjektiv zeitgenössisch, meist als Synonym zu aktuell. So spricht man beispielsweise von zeitgenössischer Darstellender Kunst oder zeitgenössischem Musiktheater. Die ausdrückliche Bezugnahme auf die Zeit der Entstehung bezeichnet dann das Wort kontemporär (lat. contemporārius, aus con- „zusammen“ und temporārius „zeitlich“ von tempus „Zeit“).
[Bearbeiten] Zeitgenossenschaft und Kommunikation
Eine Person hat bzw. hatte die Möglichkeit, seine Zeitgenossen persönlich kennen zu lernen, was aber nicht unbedingt der Fall gewesen sein muss. In jedem Fall überschneiden sich die Lebensdaten der Betroffenen.
So war beispielsweise
- Jesus von Nazareth ein Zeitgenosse des Tiberius, des Pontius Pilatus, Senecas sowie Rabbi Hillels,
- Martin Luther ein Zeitgenosse Zwinglis, Calvins und Philipp Melanchthons,
- Johann Sebastian Bach ein Zeitgenosse von Händel, François Couperin, Domenico Scarlatti und Antonio Vivaldi,
- Goethe ein Zeitgenosse Schillers, Alexander von Humboldts und Napoléon Bonapartes und
- Konrad Adenauer ein Zeitgenosse Einsteins, John F. Kennedys und de Gaulles.
Manchmal beeinflussen Zeitgenossen ihren Lebensweg und das Lebenswerk wechselseitig, wie im Falle Schillers und Goethes, wo sich auch eine echte Freundschaft entwickelte. In anderen Fällen haben Zeitgenossen intensive Korrespondenzen oft über lange Zeiträume geführt und sich gegenseitig in ihrem literarischen oder wissenschaftlichen Denken angeregt. In anderen Fällen dagegen haben sich berühmte Personen, die Zeitgenossen waren, oftmals nie persönlich kennengelernt, obgleich sie ähnliche Interessen hegten, was allerdings auch oft auf die begrenzten Reise- und Kommunikationsmöglichkeiten früherer Zeiten zurückzuführen sein mag.