Berchtsgoan
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Der Artikl is im Dialekt „Berchtsgoanarisch“ gschriem worn. |
Wappn | Koartn | |
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Basisdatn | ||
Bundesland: | Baian | |
Regierungsbeziak: | Obabaian | |
Landkreis: | Berchtsgoana Land | |
Koordinatn: | Koordinaten: 47° 38′ N, 13° 0′ O 47° 38′ N, 13° 0′ O | |
Höhe: | 520–1100 m ü. NN | |
Fläche: | 34,78 km² | |
Einwohner: | 7752 (30. Juni 2005) | |
Bevoikarungsdichtn: | 223 Einwohner je km² | |
Postleitzoi: | 83471 | |
Vorwoi: | 08652 | |
Kfz-Kennzeichn: | BGL (bis 1972 BGD) | |
Gmeindeschlüssl: | 09 1 72 116 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 83471 Berchtsgoan |
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Webseitn: | ||
Buagamoasta: | Rudolf Schaupp (FWG) | |
Lage der Gemeinde Berchtsgoan im Berchtsgoana Land | ||
Berchtsgoan is a Moakt im Südn vom Berchtsgoana Land, gaunz im südöstlichstn Zipfi vo Obabaian, Baian unn Deitschland drin, mittn im Hochgebirg und glei in da Näh vom Keenigssää unn vom Watzmo. In Berchtsgoan wohnan so ungefähr 8.000 Leit, des sand de Moaktara und seit 1972 aa de Soijzbeaga, de Gerer und de aus Oba- und Untaau. De naxt graißane Stoodt is Reichahoi, de naxte Groaßstoodt und regionalplanarischs Zentrum vo de Region is Soijzburg, 15 km nördli davoo auf da österreichischn Seitn.
Inhaltsverzeichnis |
[dro wärkln] Gschicht
Des Woat Berchtsgoan setzt se wahrscheinli zamma aus Perchta, wos a sagnhafts Wei is, oda ausm Nom vonam Siedla (Perther) unn Gaden (auf Berchtsgoanaerisch: Goan oda Goa(d)n), wos a eizäunts Grundstickl is unn se etymologisch vo Garten herleitn kunnt (schaug aa des Grimm'sche Wöatabuach[1]) oda a bloß von am oanramigen Gbaid [2]. Frei übasetzt hoaßt des zamm dann oiso wahrscheinli: Des eizäunte Haisl somt Goatn vo da Percht oda dem Perther.
Im Joa 1102 is Berchtsgoan des erstemoi aufam Pergamentl buakundet woan. Zwengatsdem ham dann aa 2002 net bloß de Moaktara des 900-jährige Jubiläum gfeiat. S'werd se vazait, de easchte Bsiedlung Berchtsgoans is zwengam Gelübd vo da Gräfin Iamingaad vo Suilzboch gwen. Dea iraa Mo hot se scheints beim Jogn dabräselt und is vonam Feisn gstiazt. De Iami hot dann gsuacht und gsuacht und schließli globt, wanns'n find, ian Mo, woijts a Klosta stiftn. Und des hots dann aa gmocht – aufm Feisn, wosn gfundn hot, is zeascht a kloans Klosta, spada de Stiftskiuch baut woan, de dann aa no mehrmoijs umbaut woan is.
Da Sohn von da Iami, da Graf Berengar I. vo Suilzbach und sei Hoijbbruada Kuno hammse fia de Eafüllung vo dem Glübd eigsetzt und sand zewngsdem nach Rom groast. De Augustina-Choahean, de vo Berengar brufn woan san, woar des Berchtsgoaner Toij aba net grod a ongnehma Oat. In de unduachdringlige Wäijda hamms denkt, do waratn Drachn und anderns grausligs Viachzeig. So is koa Wunda, dass da easchte Propscht Eberwin bis 1111 liaba im grod 1107 bautn Klosta Baumburg (im Nordn vom Landkreis Traunstoa) residiert hot. Eascht ois mim Rodn ogfanga hom, da hot da Toijkessl mit da Zeit aa fia de Firstpröpscht an Reiz gwunna.
1156 hot da Kaisa Friedrich Barbarossa dem kloanen Stift de Forsthohheit zuagstandn - de Schürffreiheit auf Soijz unn Metoij hom se de Berchtsgoaner glei seilba an de kaisalige Urkund aa no droghängt. Ois zwoa mitanand hot fia an easchtn wirtschaftligen Aufschwung gsorgt, der Berchtsgoan zuam Moakt aufgmandelt hot. 1294 hot Berchtsgoan aa no de Bluatgrichtsbarkeit fia schware Vagehn kriagt unn is domit no mehra eignständig woan. Des Eazbistum Soijzburg in da Näh woijt scho boijd aa in dem oiwa lukrativaran Berchtsgoan mitmischn, de Scheijnbeaga Salin woa eam eh scho vapfändt, deszweng is Berchtsgoan vo 1393 bis 1404 unta de Vawoijtung vo Soijzbuag kemma. Aba ois Soijzbuag Berchtsgoan glei gaunz schluckn woijt, hots an Ochsnkriag (1611) gemn. Da Eazbischof Wolf Dietrich von Raitenau is dann aba scho boijd vom Maximilian I. vatriem und ins Gfängnis speat woan. Bloß oamoi no, nämli 1704 im Spanischen Eabfoijgekriag, is Berchtsgoan vo de Österreicha bsetzt woan – aba des woas dann aa scho. Bis 1805.
Scho seit 1380 woa Berchtsgoan ois a "Reichslehn" im Reichstog mit Sitz und Stimm vatretn. Wegan seina Ernennung zua Firstprobschtei is Berchtsgoan aa no im Reichstog z' Regnsbuag auf da Fürstenbank gsessn – ois oanzige Firstprobschtei unn des kloanste Firstntum – unn hot aussadem bis ins 17. Jahrhundert aa bei de Soijzbuaga Landtog mitgmocht. De Firstprobschtei is ab 1559 bis 1723 vo de Wittelsbacher vawoijtet woan, de damoijs aa no de Kuafiascht und Eazbischöf vo dem Erzbistum Köln gsteijt hot.
De Firstprobschtei hot des Gebiet vo de heitigen fünf Gmoandn im Toijkessel unn mehrare Gebiet aussahoijb umfasst, so zum Beispuil des aufm Weg nach Soijzbuag liagande St. Leonhard, derat Kiuch wahrscheinli scho in da Romanik baut woan is.
Ois Firstprobschtei woa Berchtsgoan oiso quasi fira longe Zeit unabhängi, hod in dera Zeit weeda z' Baian no z' Soijzbuag gherd.
Aba des massig vui Soijz in Berchtsgoan hot de Nachban koa Rua gem lassn. Oiwei wieda woijtn ses untan Nogl reissn. Mit da Säkularisation unn dem End vo da pröpschtlichn Herrschaft im Joa 1803 is des nei gründete Kurfürschtentum Soijzbuag Herr üba des Berchtsgoaner Land woan, nach dem Friedn vo Pressbuag 1805 des Kaisareich Österreich unn 1809 fir a kurze Zeit Napoleons Frankreich. Mit da Neuordnung Europas 1810 is des Berchtsgoaner Toij zamm mit Soijzbuag z' Baian kemma. Berchtsgoan gherd no heit z' Baian – Soijzbuag aba is 1816 wieda östareichisch woan.
Siehe auch: Choaheanstift Berchtsgoan, Fürstprobschtei Berchtsgoan, Gnotschaft
[dro wärkln] Wia da Tourismus ogfangt hot
In de foijgande Joazehnt hom de boarischen Keenig Berchtsgoan ois a Summaresidenz gnutzt un hom des bisherige Choaheanstift zuam keenigliga Schloos ausbaut.
Nacham End vo dem Deitsch-Französischan Kriag 1870/71 sand oiwei mehra Besuacha unn Ualabsgäst noch Berchtsgoan kemma. Da Mola Carl Rottmann hot zwoa scho in de 1820er Gmäijd vo de Berchtsgoaner Oijpn gfeatigt – schaug aa des dovo inschpiriate Watzmobuitl vo Caspar David Friedrich – aba hiazat hots oiwei mehra Kinschtla, Schriftstella und aa Industrielle im Berchtsgoaner Toij gfoijn: Da waratn zm Beischpiel da Ganghofer Ludwig, dea glei a gaunze Reih vo seine Roman in Berchtsgoan hot spuiln lassa, unn a de norwegischn Schriftstella Jonas Lie und Henrik Ibsen. Da Tourismus hot se oisboijd neban dem Soijzabbau zuam wichtiga Standboan entwickelt, des Hoijzhandwerk dagegn hot in seim Moß sei Bedeitung valoan. Bei de Mola woan voa oijm da Hintasää unn da Keenigssää oijs Motiv beliebt – net ohne Grund hoaßt oana vo de scheenstn Aussichtsplätz am Keenigssää heit no Malerwinkl. De Easchließung vom Obasoijzbeag fia den Tourismus hot 1877 ogfangt mit dem Bau vo da Pension Moritz duach Moritz Mayer. Grod genau de Pension soijt spada aa Hitler lang voa seina Machtergreifung beheabeagn unn ausschloggemnd fia sei Woihl vo Berchtsgoan bzw. vom Obasoijzbeag sei, um do herent in a beeindruckandn Residenz ausländische Machthaber unn Minista zua empfanga.
[dro wärkln] In da Zeit vom Nationalsozialismus
Adolf Hitler hot 1923 des Vui-Scheene vom Berchtsgoaner Toij entdeckt. Mit da Mochtiabanohm vo de Nationalsozialistn in Deitschland hot se in Berchtsgoan vui vaändat. Da Grund und Bodn vom Obasoijzbeag is vom Naziregime teils unta an erheblichm Druck erworbn unn nachan, mim Beaghof im Zentrum, zum Führersperrgebiet woan. Da iabadimensionierde Bohnhof Berchtsgoans is a weidas Zeignis vo derar Aufmandlerei.
Obwoi's koa gringe innan- wia außenpolidische Symbolwirkung ghot hätt, hom se de Alleiaten am 25. Apruil 1945 auf an Luftangriff aufn Obasoijzbeag bschränkt. Davo obgsäing ham de Infrastruktur unn de Gebaid vo Berchtsgoan fast koane Kriagsschädn dalitten. Da anschließende Obzuag vo de no in Berchtsgoan vabliabanan NS-Spitzn derfat de Voraussetzung fia de kampflose Iabagob on de Amerikaner gschaffn hom, de se im Iabrign Berchtsgoan scho voa Kriagsend oijs oan vo eaner kinftiga Stützpunkt ausbdunga hom.
A sichtboas Zeicha, dass de Zeit vom Nationalsozialismus im Berchtsgoaner Land kritisch reflektiert wead, is olladings eascht 1999 noch am Obzuag vo de Amerikaner mit da Earichtung vom Dokumentationszentrums aufm Obasoijzbeag meegli woan - unn da hom se ofangs vaschiadane Lokalpolitika scho oag iabawindn miassn, dass eana Widastand dogegn aufgemn hom.
[dro wärkln] Nochkriagszeit
Berchtsgoan is vo nam Vaband aus US-Truppn unn a boa Franzosn am 4. Mai 1945 bsetzt woan, dea kuaz drauf den oijs Hitlergegna bekanntn Berchtsgoaner Wissenschaftla Kriss Rudolf zum easchten Biagamoaster bruafa hot.
Oijs a weidane Kriagsfoijgn hot Berchtsgoan, genau a so wia vuil ondane Gmoandn aufm Land a, Flüchtlinge aus de ehemalige Ostgebiete vom Deitschn Reich aufgnumma. Des hot de Zammasetzung vo da Bevoijkarung Berchtsgoans deitli vaändat. De Heimatvatriemn, insbesundas de Sudätndeitschn unn de Schlesia, hom ofangs nua in ehemalige Oabatabarackenloga untabracht wean kinna (z. B. in Winkl bei Bischofswiesa) unn im Lauf da Zeit neie Oatsteile innerhalb vom Berchtsgoaner Landkreis built. Ebbas länga hots dauat, bis de Oat vo Neibiaga aa oijs a weatvolla Zuagwinn unn oijs a belebendes Element vo da voamoligan Berchtsgoana Kernbevoijkarung empfundn woan is.
De NSDAP-Grundstück san 1947 formell ins Eigantum vom Freistoot Baian iabaganga, aba de Amerikaner hom an Groaßteil vo de Gbaid unn de Bödn weidahi gnutzt. Se hom oijs oanstige Alleiate im unzeastöatn Berchtsgoan ab 1953 oans vo de drei U.S. Armed Forces Recreation Center (AFRC) in Baian eingricht.
[dro wärkln] Berchtsgoan heint
Seit 1978 is Berchtsgoan da nomansgebande Ausgangspunkt zum Nationalpaak Berchtsgoan, dea – oimoi mea noch onfängli groaßen Wiadaständ in da Bevoijkarung – zuam Maknzeichn vom gsamtn Toijkessel woan is.
In de letzte Joazehnt is da Wintapoat a weidas „Exportprodukt“ vo Berchtsgoan woan. Spoatla wia da Hackl Schorsch finden da herent optimale Bdingunga fia ian Wintaspoat unn da intanationale Nochwuchs wead in de Spoatzentren vom Boarischen Bob- und Schlidnspoatvabond (BBSV) sowia on da Christopharusschuiln Berchtsgoan auf am Obasoijzbeag gföadat.
Da Berchtsgoaner Toijkessel is deszweng oiwei wieda Austrogungsoat zoijreicha bedeutanda Summa- unn Wintaspoatvaronstoijtunga, wia de Snowboard-WM, FIS-Schirenna unn auf da eastn Kunsteisbahn vo da Woijt, Bob-, Rodel- unn Skeletonwettkämpf olla Stufn.
Zua Finanzierung zoijreicha, eigendli alloan vo da Moaktgmeinde oijs Mittelzentrum z' schaffanda zentrala Eirichtunga, wia dem Kua- unn Kongresshaus, Hoijnbad (Watzmanntherme), Schlochthof usw. is neban dem Fremdnvakeasvaband a System vo Zuaschußzahlunga vo de umlieganda Gmoandn gschaffn woan, des da Moaktgmoand groaße Voateile bringt.
In de 80er hot se Berchtsgoan mit Untastitzung hooa boarischa Politika, unta eahna da domoijige Ministapräsident Franz Josef Strauß, um de Olympischan Wintaspuil 1992 bwoabn - ohne Eafoijg. Berchtsgoan hot im easchtn vo finf Woihlgäng ledigli sechs Stimm (vo insgsomt 75) darreicht unn is domit oijs easchter vo siebn Bweaba ausgschiedn.
Mim Obzuag vo de US-Streitkräft 1996 is de Nutzung vo de Liaganschaftn aufm Obersoijzbeag on an Freistood Baian oijs Eigantüma iabaganga. Dea hot bschlossn, ziagig a Dokumentationszentrum aufm Obersoijzbeag eizrichtn, wos donn im Oktober 1999 eaöffnet woan is. Des letzt groaße Bauprojekt am Obersoijzbeag woa da Obriss vom Hoteil „General Walker“, wias de de US-Oamee gnennt hot, woa aba zglei da ehemoijige Platterhof gwen is. Do is nachan des Gländ vo da Busabfohrstelln zum Kehlstoanhaus valegt woan, um de Voraussetzunga fia des 2005 feati gsteilde Finf-Sterndl-Hoteil Intercontinental Resort Berchtsgaden z'schaffa.
Aus da Todsachn, dass ma bis in de 90er-Joa vom letztn Joahundat voawiegands aufn Massntourismus oijs Wirtschaftsfaktor gsetzt hot, de Aufenthoijtsdaua vo de Gäst aba rückläufi is, dawochst se de Herausfoadarung, a wirtschaftliche Struktur z'schaffa, de wo qualifiziate Oabatsplätz fia de Zukunft eameglicht unn a Ausbluatn vo da Bevoijkarung vahindat. A easchts Element vo dem Struktuawandl kunnt de Stäakung vom Umweiltbreich in Berchtsgoan sei. So soij auf Bschluss vom Boarischn Kabinett aufm Gländ vom seitm Obzuag vo de Amerikana leastehandan Hoteil Berchtesgadener Hof des Haus der Berge fia den Nationalpaak Berchtsgoan entstehn.
[dro wärkln] Oagmoandunga
De heintige Gräiß vo da Moaktgmoand geht auf de Gebietsreform seit 1972 zruck. Im Lauf vo dera Gbietsrefoam san de bis dohi seilbständigan Gmoandn Soijzbeag, Maria Gern unn de Au (Obaau unn Untaau) oagmoandt woan.
A Biagainitiativn hot 2004/2005 an Biagaentscheid beontrogt, mim Zuil, de finf Gmoandn vom Toijkessel zura Groaßgmoandn zamm'z'legn. Ledigli in Berchtsgoan hot da Biagaentscheid mit iaba 60% Zuastimmung Eafoijg ghobt, is aba zeitglei in Schönau am Königssee und Bischofswiesen gscheitat. Dodarauf hom de Initiatorn auf de Obhoijtung vo de spada terminiertn Obstimmungen in Ramsau und Scheijnbeag vazicht.
[dro wärkln] Geographie
Berchtsgoan ist umgemn vo de Berchtsgoaner Oijpn. Wenige Kilometa südli liagt am Fuaß vom Watzmo da Keenigssää sowia de Gmoand Schönau. Do beginnt de Deutsche Ferienroute Alpen-Ostsee. Noch Nordwestn hi is Berchtsgoan iaba Bischofswiesen und dem Hoijthuam mit Reichahoi (18 km dovo weg) vabundn. Do fiat aa de oanspurige Bohnstreckn noch Freilassing. Iaba de Ramsau unn de Deitsche Oijpnstroß glangt ma iaba s' Wachtl Richtung Westn nach Zeij om Sää. Richtung Nordn geht’s noch Scheijnbeag unn dahinta noch Soijzbuag (24 km). Iaba den häia gleganan Oatsteil Obaau glangt ma Richtung Ostn noch Hallein.
De Keenigssäaachn unn de Ramsaua Achn vaeinign se am Bohnhof zua Berchtsgoaner Achn, de oba ob da äistareichischn Grenz wiada Keenigssäaachn hoaßt.
[dro wärkln] Wappn
De beidn Schlissl auf rodm Grund earinnan on de Schutzpatroon vo da Stiftskiuch Petrus unn Johannes.
De suilban Lilien auf blauam Grund stamman vo dea Mitstiftarin Gräfin Irmingard vo Suilzboch.
Scho im 17. Joahundat hot de Berchtsgoaner Firstprobschtei des Wappn gfiat unn bis zua Vaeinigung vom Berchtsgoaner Land mit Baian is do a no in da Mittn des Wappn vom jeweiligan Firstprobscht gwen.
[dro wärkln] Religion
Berchtsgoan hot oijs Firstprobschtei bzw. kiachlichs Firschtntum vo da Gründung on mit da Kiach eng vabundn guijt. Vo da Reformation bis Onfang vom 16. Joahundat hot des ausschliaßli de oane, katholische Kiach (Una sancta ecclesia) gmoant.
Im 16. Joahundat hot se donn aba aa in da Gegnd um Soijzbuag unn Berchtsgoan de Lehr vom Luther ausbreit. So hom ia scho sächsische Beagleit onghängt, welchane vom Eazbischof Matthäus Lang weganst iara eafoadalichn Kompetenzn fia den Soijzobbau in Dürrnbeag ghoijt woan wan unn zwengsdem is derar "Irrglaube" onfongs noatdrunga woan. S'hom aba aa oanheimische Soijz- unn Hoijzhandla reformatorische Gedonkn unn Schriftn vabreit, de se se auf ian Roasn in de protestantischen Städt Augsbuag, Nianbeag und Regnsbuag kennangleant bzw. ealangt heen. De easchte Ausweisung vo Protestanten is zwoa scho 1572 eafoijgt, se hot aba de hoamliche Vabreitung von dem Protestantismus im Gbiat vom Choaheanstift nua unmeakli eigschränkt. Eascht 1731/32 is donn zura foijgnschwaan Ausweisung vo Soijzbuaga unn Dirrnbeaga Protestanten kemma, von dene on de 20.000 Pasonen im Eazbischtum Soijzburg btroffn waan. Donach hom se aa de Berchtsgoaner evangelische Christn um Aufnahm in am protestantischn Lond bmiaht. Mit da Untastützung duach des Corpus Evangelicorum innahoijb vom Regnsbuaga Reichstog hom 2000 Berchtsgoaner den Muat gfosst, se öffentli zua dem protestantischen Glaubn z'bekenna unn hom um Ausreis bätn. A Schreim vom Corpus Evangelicorum hot eana zwoa a Ghöa beim Kanzla vaschafft, aba mo hot dene Ausreisewillign unonnehmboare Bdingunga gsteijt, welchane an komplettn Valust vo Hob unn Guat gleichkemma is.
Domit de Protestanten net hoamli ausreisn datn, san de Päss bsetzt woan. Zglei is eana aba a no a Vasammlungs- unn Beruafsvabot aufalegt woan. Do hom de soijchanaweis Bedrängtn freie Religionsausübung, de Umwidmung vo da Kirche Maria Gern unn de Onstellung von am Goastlichn mit iam Glaubns gfoadat. Des hot Firstprobschtei obglehnt, wos wiadarum zua jetzat offanan Foadarung noch freia Ausreis seitns vo de Protestanten gfiat hot. Dea grod eascht zum Firstprobscht gwäijde Cajetan Anton von Notthaft[3] hot se no voa seina Omtseisetzung von am Aufstand bedroht säing unn hot deszweng am 26. Oktoba 1732 a Emigrationspatent ealassn. Donach hom olle Protestanten binnan dreia Monat – a Frist, de jedo, weil’s boijt scho Winta woa bis in'n Apruij valängat woan is – Berchtsgoan valassn. Koppeijt woan is des Dekret ons Bzoijn vo finf Guijdn fia den Freikauf aus da Leibeignschaft sowia on de Foadarung, noch Ungarn ziaga z'miassa. S'Letzte soijt vahindan, dass de Hoijzhandwerka in ira neichn Hoamat a wirksame Konkurrenz entwickln kunntn, wos aba nochan wegan heftiga Protest vo de Protestanten auf a Onsiedlungsvabot in Nianbeag abgmuijdat woan is.
Kurhannover unn Preußen hom oijs oanzige breitwilli de Gebüa vo finf Guijdn fia de Unvamögndn unta de Protestanten zoijt unn hom so a de Schwarpunkt fia de Neionsiedlung buijt. Ob dem 18. April 1733 san de Bischofswieser iaba Lond noch Preußen zogn unn ab dem 22. April de Aua, Scheffaua unn Gerer (aus Maria Gern) iaba Hallein per Schiff noch Regnsbuag unn vo doat z' Fuaß in de Städt unn Gmoandn vo Kurhannova. Insgsamt hom seinazeit 800 Pasonen de Firstprobschtei valassn. Im Joa vom Auszuag is in da Ramsau de Kirche Maria Kunterweg eigweiht woan, in dea a Deckngemäijd de Auswandarung triumphierand dokumentiert. So hoaßts auf dem untan Chronogramm zwoarer Kartuschen ausm Lateinischen iabasetzt:
"Auf Fürbitte der unbefleckten Jungfrau und Mutter ist der verderbende Irrglaube hier von dieser Kirche ausgetrieben worden (1733)".
In da se onschließandn Gegenreformation hom se bsundas de Berchtsgoaner Franziskanermönch oijs Re-Missionare heavoaton. Oijs de vabliebanen Protestanten deshoijb ebnfoijs ausreisn woijtn, san eaneut de Päss gspeat woan. Trotz derar Moßnohman is aba de „endgültige Ausmerzung des Irrglaubens“ eascht 1788 bekonnt gemn woan. Ludwig Ganghofer hot de Thematik in seim Roman Das große Jagen vaoabat.
Bis zum Aufkemman vom Tourismus hot beinoh de gsamte Berchtsgoaner Bevoijkarung dem katholischn Glaubn onghöat. Eascht 1899 is de easchte evangelische Kiuch in Berchtsgoan earicht woan – net zletzt um dem Zuastrom von evangelische Gäst, welchane zuadem oftmoijs iaba an Zwoatwohnsitz in Berchtsgoan vafügt hen, Rechnung z' trogn.
Zua katholischn Pfarrei St. Andreas, de noch da Säkularisation 1803 entstandn is, ghäjn:
- Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer (Berchtesgaden)|Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer
- Pfarrkirche St. Andreas am Rathausplatz (glei neban der Stiftskiuch)
- Franziskanerkirche am Franziskanerplatz
- Wallfahrtskirche Maria Gern in Maria Gern
- Maria am Berg, gelegen im Oatsteil Soijzbeag
Zua evangelischen Kirchengemeinde Berchtsgoan ghäjn foijgande Kirchn:
- Christuskirche im Moakt Berchtsgoan
- Zum guten Hirten in da Ramsau
- Schöpfungskirche
- Insulakirche im Oatsteil Strub
- Hubertuskapelle in Unterstein/Schönau a.K.
Siehe auch: Chorherrenstift Berchtesgaden, Franziskanerkloster Berchtesgaden
[dro wärkln] Sognweilt [4]
De Beag um Berchtsgoan sand da Hintagrund fia massig vui Sogn – neet zletzt des zuam Woarzeichn gworne Watzmo-Massiv, des mit seine nein Gipfeil ois a Keenigsfamuil deit werat, de wengam ihra Gschertheit vastoinat is. Wobei da Hauptbeag mit seine drei Gipfeiln (Hocheck, Middelspitz, Südspitz) den Keenig, da Gipfeil geganüba de Keenigin (Watzmannwei) und de siebn Gipfeiln dozwischn de Kinda symbolisiern.
Da Untasbeag gegniaba, dea se ins bnochboate Soijzbuag dastreckt, dient da Sog noch oam Kaisa oijs Bhausung. Je noch Vazäilweis san doda Kaisa Karl der Große oda Friedrich Barbarossa in am todesähnlicham Schlof, um beim Jüngstn Gricht oda wenn Unglauben und Gewalt den höchsten Grad erreichen mit iam Heer fia des Guade den Sieg z' earinga. In a ondanen Version hoaßt's, da Kaisa dat doatn schlofn, bis sei Boat siebene Moi um an Tischfuaß gwochsn waa. Nebanst dem schlofndn Heer soijn im Untabeag aba a no Riesn (Riese Abfalter), so gnonnte Wuildfraun, welchane ähnli de Heinzelmännchen guade Dienst leistn datn, unn natürli a no de Zweag (Untasbeag Manndln) g'haust unn gwiakt hom.
Net z' vagessn da Deifi, dea de Wuilde Jogd onfiat unn net blos auf oaner Teufelskopf gnonntn Feilswond vo da Reitaoijpn seine Spuan hintalassn hot. Danebn gibt’s aa no zoijreiche Geista, welchane auf d'Beag und oijs datrunkane Seiln in de Sää zum Guadn mohnan oda aa zuam gspenstischn Kegelspuil eilodn.
Fian Uasprung vom Noman Berchtsgoan gibts glei mehrane Sogn: Noch oaner dat ea se vo da Sogngstoijt Berchta bzw. Perchta obleitn, welchane a mit da Frau Holle gleichgsetzt wead. A ondane bhauptet, des waar am gwissn Berchtold zua vadanka, dem a Nix vom Keenigssää den Weg zum Soijz unn zua rechtschaffanen Oabeit oijs Beagmo im no heit existierandn Soijzbeagweak vo Berchtsgoan gwiesn hätt.
[dro wärkln] Tourismus
[dro wärkln] Wondan und Beagsteign
Des Berchtsgoaner Toij liagt in de Ostoijpn und is vo de Berchtsgoaner Oijpn umgemn. Neba dem Drum vo Watzmo, dea zum Bsteign olladings bloß fia Trainieade taugt, gibts no weidare bärige Beagwonderungen und -touren. Vom Deitschn Oijpenvarein wean in de Beag ummadsdum mehrane Hüttn bwiatschaftet.
[dro wärkln] Soijt ma se oschaun
- Soijzbeagweak Berchtsgoan
- Obasoijzbeag mit Dokumentationszentrum Obasoijzbeag
- Keijstoanhaus
- Moakt mit Stiftskiuch St. Päda und Johannes da Taifa, keeniglichs Schloos unn historische Heisa wiam Hirschenhaus unn seina mit Liftlmolarei aufbrezeltn Fassad ausm Joa 1610, welchane menschlige Lasta in da Gstoijt vo Affa spuiglt.
- Hoamatmusäum im Schloos Adlsheim
In de Nachbagmoand:
- Keenigssää
- Nationalpaak Berchtsgoan
- Berchtsgoaner Oijpn
[dro wärkln] Gbiatige Berchtsgoana
- Anton Adner, Hoijzwoanhandla, dea vo 1705 - 1822 glebt hot
- Wally Fendt, Hoamatdichtarin, Journalistin und Viachalschützerin
- Cornelia Fischer (Nela), deitsch-österreichische Molarin (1954-1977)
- Eugen Fischer, Geologe und Historika
- Hans Conrad Fischer, Autoa, Reschissöa, Fuilm- und Fernsääproduzent
- Georg Hackl, Rennrodla und dreifocher Olympiasiega
- Kathrin Hölzl, Schirennlaifarin
- Ulrich Karger, Religionslehra und Schriftstella
- Rudolf Kriß, Voijkskundla und NS-Vafoijgda
- Toni Kurz, Beagsteiga
- Rudi Lochner, Bobfoara, Weijtmoasta und Olympiazwoata
- Barbara Niedernhuber, Rodlarin
- Anna Schuster, Hoamatdichtarin und Krippnschnitzarin
- Ulrike Stanggassinger, Schirennlaifarin
[dro wärkln] Gschriems unn Queiln
- ↑ germazope.uni-trier.de Grimm'sches Wöatabuach zua GADEM,GADEN
- ↑ Helmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. S. 31. Verlag Berchtesgadener Anzeiger 1973.
- ↑ Iaba den Firstpropscht Cajetan Anton Notthafft → Harald Stark: Die Familie Notthafft - auf Spurensuche im Egerland, in Bayern und Schwaben, Weißenstadt 2006, ISBN 3-926621-46-X
- ↑ Sagen und Legenden um das Berchtesgadener Land vo Gisela Schinzel-Penth, Ambro Lacus Verlag, Andechs 1982, ISBN 3-921445-27-2
[dro wärkln] Weblinks
- Berchtsgoaner Land Tourismus GmbH
- Moakt Berchtsgoan
- Fremdnvakehrsvarein Berchtsgoan-Obaau
- Beagwocht Berchtsgoan - Informationen, Neis, Oasätz.
- Vui Text zua Emigration vo de Protestanten
- Nationalpark Berchtsgoan Buitl und Informationen
- Nationalparkvawoijtung Berchtsgoan
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