25-Punkte-Programm
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Das 25-Punkte-Programm war das Parteiprogramm der NSDAP. Es wurde am 24. Februar 1920 von Adolf Hitler vor etwa 2.000 Personen im Münchner Hofbräuhaus verkündet. Am gleichen Tag wurde die vormalige Deutsche Arbeiterpartei (DAP) in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannt. Das Programm war von Adolf Hitler, Anton Drexler und Gottfried Feder verfasst worden. In ihm wurde bereits vom Führer gesprochen, eine Aufhebung des Versailler Vertrags und Vereinigung mit Österreich gefordert, die deutsche Staatsbürgerschaft für Juden abgelehnt und der Aufbau eines autoritären Staates gefordert.
Nach der Machtübernahme wurden viele der Punkte in kurzer Zeit umgesetzt. Die sozialistische Komponente wurde nicht umgesetzt, da Hitler die Reichswehr und die Unternehmer auf seine Seite bringen wollte. Da die Führung der SA eine Fortsetzung der „Revolution“ und eine weitergehende Umsetzung des Programms forderte, kam es zur Ermordung von Ernst Röhm und der SA-Führung im sogenannten Röhm-Putsch.
[Bearbeiten] Inhalt
Vorweg wird - populistisch konnotiert - betont, dass nach Erreichung der Ziele keine neuen aufgestellt würden, nur um das „Fortbestehen der Partei zu ermöglichen.“ Zum Schluss versprechen die „Führer der Partei“, wenn nötig unter „Einsatz des eigenen Lebens rücksichtslos“ für die Umsetzung einzutreten.
Das Programm erläutert die Grundsätze der Partei in gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen, politischen und religiösen Fragen.
Am Anfang steht die Forderung nach einer „Gleichberechtigung des deutschen Volkes gegenüber den anderen Nationen“ und der „Aufhebung der Friedensverträge von Versailles und St. Germain“. Die Partei fordert einen „Zusammenschluss aller Deutschen“ und eine Erweiterung des Territoriums zur „Ansiedlung unseres Bevölkerungsüberschusses“ der sogenannten Staatsbürger, die gleichzeitig Volksgenossen und „deutschen Blutes“ sein sollen.
Juden werden von vornherein aus der Volksgemeinschaft ausgeschlossen. Alle Nicht-Staatsbürger sollten einer Fremdengesetzgebung unterstellt und politischer Ämter und Rechte enthoben werden. Im Fall einer Versorgungsknappheit sollten die „Angehörigen fremder Nationen“ ausgewiesen werden, des Weiteren sollte von vornherein eine Zuwanderung „Nicht-Deutscher“ rückwirkend zum 2. August 1914 verboten werden.
In dem Programm wird weiter eine Verpflichtung zur Arbeit für alle Staatsbürger verlangt, die dem gemeinen Interesse zu dienen habe. Es wird die Abschaffung von Einkünften ohne Arbeit gefordert und eine „Brechung der Zinsknechtschaft“. Die persönliche Bereicherung am Krieg sollte unter Strafe gestellt und Kriegsgewinne eingezogen werden.
Aus dem Papier geht hervor, dass die Verstaatlichung vergesellschaftlichter Betriebe geplant gewesen wäre, und es wird erwähnt, dass Großbetriebe zur Ausschüttung einer Gewinnbeteiligung verpflichtet werden sollten. „Gemeine Volksverbrecher, Wucherer, Schieber usw.“ wollte man hinrichten.
Die Rede ist auch von einem „großzügigen Ausbau der Altersversorgung“, der Verbesserung der „Volksgesundheit“ durch „Turn- und Sportpflicht“, dem Verbot der Jugendarbeit und der Förderung von Bildung auf Staatskosten für Arme bei gleichzeitiger Vermittlung des völkischen Gedankens.
Geplant wurde die Gründung eines „Volksheers“, das die bestehende „Söldnertruppe“ ersetzen sollte.
In die Pressefreiheit wollte man derart eingreifen, dass alle Mitarbeiter deutschsprachiger Zeitungen „Volksgenossen“ sein müssten, „nichtdeutsche“ Zeitungen nur mit Genehmigung und nicht in deutscher Sprache erscheinen dürfen und finanzielle Beteiligungen „Nicht-Deutscher“ an Zeitungen bestraft werden. Außerdem wurde die Beachtung des „Gemeinwohls“ als Bedingung für eine Veröffentlichung genannt. Kunst, Literatur und Veranstaltungen, die diesem Begriff nicht untergeordnet werden könnten, sollten einem „gesetzlichen Kampf“ ausgesetzt werden. Das gleiche gilt für die „Freiheit aller religiösen Bekenntnisse im Staat“ mit Bekennung zum Christentum ohne Konfession. Der Gegensatz zum „jüdisch-materialistischen Geist“ wurde besonders herausgehoben und auf die Parole „Gemeinnutz vor Eigennutz“ gemünzt.
Im letzten Punkt wird eine „Zentralgewalt“ als absolute Autorität im Reich und die Planung von „Stände- und Berufskammern“ gefordert.
[Bearbeiten] Siehe auch
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Kategorien: NSDAP | 1920