7. Panzerdivision (Bundeswehr)
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Die 7. Panzerdivision war ein Großverband der Bundeswehr mit Stab in Lippstadt und Unna, zuletzt in Düsseldorf. Sie galt bis zu ihrer Auflösung im Jahre 2006 als „Rückgrat des Deutschen Heeres“ oder auch „Speerspitze des deutschen Heeres“. Die meisten Waffensysteme fanden hier ihre Truppeneinführung; der Löwenanteil der Inspekteure des Heeres waren vormalige Divisionskommandeure der 7. Panzerdivision - zuletzt Generalleutnant Ruwe.
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[Bearbeiten] Geschichte (Abriss)
[Bearbeiten] Aufstellung 1958
Die Division wurde am 1. August 1958 mit dem Aufstellungsbefehl Nr. 126 (H) in Lippstadt als letzte der großen Felddivisionen des Heeres aus mehreren Panzerkampfgruppen aufgestellt. Sie war zunächst dem I. Korps unterstellt und nahm die vorhergesehene Heeresstruktur I nie einsatzfähig ein, da sie bereits Ende 1958 in die Heeresstruktur II umgegliedert wurde.
[Bearbeiten] Heeresstruktur II/„Massive Vergeltung“ 1958-1967
Am 1. Oktober 1958 kam es zur Umbenennung der 7. Panzerdivision, die nun 7. Division hieß, ab 22. Juni 1959 dann 7. Panzergrenadierdevision. Damit einhergehend wechselte der Standort des Stabes der Divsion von Lippstadt nach Unna in die Hellwig Kaserne.
Am 1. Dezember 1958 erfolgte ein Unterstellungswechsel zum III. Korps. Zu diesem Zeitpunkt unterstanden dem Großverband neben den Divisionstruppen und dem Artillerieregiment 7, die Panzerbrigaden 19 und 21. Am 10. November 1962 erfolgte die Zuordnung der Division zur NATO. Darin begründen sich auch die Verbindungen zur 1. britischen Panzerdivision (1st Royal Armoured Division) und der 10. Polnischen Panzerkavalleriebrigade seit den 1990ern. Im Jahre 1964 wurde unterdessen die Panzergrenadier-, später Panzerbrigade 20 aufgestellt und kam als dritte Brigade unter das Kommando der Division.
[Bearbeiten] Heeresstruktur III+IV/„Flexible Response“ 1967-1980-1990
Die PzBrig 20 wurde im Zuge eines Strukturversuchs Mitte der 1970er zum Panzerregiment 100 umgegliedert, erhielt aber 1980, mit der Einführung der Heeresstruktur IV, ihre ursprüngliche Gliederung zurück. Infolge von Umgliederungen innerhalb des Heeres erhielt der Großverband am 1. Oktober 1980 wieder den Namen 7. Panzerdivision. Diese wuchs in den 1980ern, in der Heeresstruktur IV zu ihrer größten Personalstärke auf und war somit einer der wichtigsten Tragpfeiler der NATO-Heeresgruppe-Nord in Mitteleuropa.
Besonders während der Zeit der Flexible-Response-Strategie war die 7. Panzerdivision der Hauptgarant für die Sicherheit des strategisch wichtigen Nordrhein-Westfalen und das Halten der Kräfte des Warschauer Paktes vor der Rhein-Linie. Dies wurde als Hauptaufgabe der Bundeswehr allgemein gesehen, um den verbündeten Streitkräften (insbesondere Briten, Franzosen und Amerikanern) die Zeit zu geben sich entlang des Rheins zu formieren.
[Bearbeiten] Nach Ende des Kalten Krieges 1990-1994-2002
Durch die Verkleinerung der Streitkräfte nach dem Ende des Kalten Krieges büßte der Großverband rund ein Drittel seiner Soldaten ein und die Panzerbrigade 20 wurde aufgelöst. Nach der Fusion der 7. Panzerdivision mit dem Wehrbereichskommando III zog der Stab der Division 1994 nach Düsseldorf in die Reitzensteinkaserne um. [1]
Im Zuge dieser Umstrukturierungen kamen zeitweilig auch die PanzerLehrBrigade 9, beheimatet in Munster (Örtze), die Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ und die Pionierbrigade 30 „Rhein-Weser“ unter das Kommando des Großverbandes. Weitere Auflösungen und Personaleinbußen zog die Umstrukturierung der Streitkräfte 2002 nach sich; so die Auflösung der Panzergrenadierbrigade 19.
[Bearbeiten] Auflösung 2006
Am 13. Juni 2006 wurde die Division im Rahmen eines Großen Zapfenstreichs verabschiedet und am 30. Juni 2006 außer Dienst gestellt. Nachkommandos beendeten ihren Dienst in den Anlagen in Düsseldorf zum 30. September 2006. Die ihr unterstellten Einheiten wurden entweder aufgelöst, zu Geräteeinheiten umstrukturiert oder auf die Division Luftbewegliche Operationen (DLO) und die Eingreifdivision/1. Panzerdivision aufgeteilt.
Die Truppenstärke der Division betrug in den 1980ern etwa 27.000 Soldaten, nach Ende des Ost-West-Konfliktes etwa 10.000. Die 7. Panzerdivision sicherte in Düsseldorf ungefähr 750 Arbeitsplätze, davon entfielen 150 auf den Divisionsstab. Die Liegenschaften sollen in absehbarer Zeit in eine zivile Nutzung - vornehmlich Wohnungsbau und Naherholung - überführt werden.[2]
[Bearbeiten] Siehe auch
- Divisionstruppen der 7. Panzerdivision (Bundeswehr)
- Panzergrenadierbrigade 19
- Panzerbrigade 20
- Panzerbrigade 21
- Pionierbrigade 30
- Panzerbrigade 14
- Artillerieregiment 7