André Masséna
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André Masséna, Marschall von Frankreich, Herzog von Rivoli und Fürst von Essling (* 6. Mai 1756 in Nizza; † 4. April 1817) war ein französischer General.
[Bearbeiten] Leben
Masséna, Sohn armer und früh gestorbener Eltern, verbrachte seine Jugend als Schiffsjunge, begann 1775 seine militärische Laufbahn und wurde 1793 in der französischen Revolutionsarmee General. Seine militärischen Erfolge bereiteten Napoléons Italienfeldzug vor, in dessen Verlauf Masséna sich weiterhin hervortat - u.a. bei Rivoli 1797, wofür er später von Napoléon den Herzogentitel erhielt - und als „L’enfant chéri de la gloire“ (des Ruhmes Liebling) bezeichnet wurde. Im nachfolgenden Krieg beauftragte das Direktorium ihn 1799 zum Schutz Frankreichs mit dem Kommando über die „schweizerische Armee“, mit der er die Alliierten stoppte und bei Zürich einen legendären Sieg erzielte.
Am 19. Mai 1804 wurde er mit 17 anderen von Napoléon zum Marschall von Frankreich ernannt. Im 3. Koalitionskrieg erhielt Masséna am 30. August 1805 den Oberbefehl über die italienische Armee. Dank seines militärischen Geschicks besiegten die französischen Truppen trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit die Österreicher (u.a. geführt von Erzherzog Karl) in mehreren Schlachten.
1806 wurde Masséna mit der Eroberung des Königreiches Neapels beauftragt, welches Napoléons Bruder Joseph Bonaparte als Königtum erhielt; 1807 erzielte er weitere Erfolge im Feldzug in Polen. In einer Kampfpause verlor er bei einer von Marschall Berthier veranstalteten Jagd ein Auge durch einen Flintenschuss.
1809 tat er sich bei der Schlacht von Aspern/Essling erneut hervor und erhielt von Napoleon den Titel „Fürst von Essling“ verliehen. Bei der Schlacht bei Wagram/Wien war er der wichtigste Unterbefehlshaber Napoléons; verletzt befehligte er von einem Wagen aus und führte eine entscheidende Kavallerie-Attacke.
1810 kommandierte er die spanische Armee und drängte erfolgreich die Engländer über die portugiesische Grenze zurück. Er zog jedoch seine Truppen wieder zurück, da die Unterstützung fehlte, und aufgrund von Streitigkeiten mit Marschall Ney, der sich seinem Oberbefehl nicht fügen wollte. Deshalb fiel er bei Napoléon am 10. Mai 1811 in Ungnade. In den großen Feldzügen 1812/1813 erhielt er kein Kommando. Während der Herrschaft der hundert Tage verhielt er sich sehr zögerlich.
Nach Napoléons zweiter Abdankung übernahm er das Kommando der Pariser Nationalgarde und trat energisch gegen die inneren Feinde Frankreichs auf, zog sich aber bald darauf aus der Öffentlichkeit zurück. Er lehnte es mit Hinweis auf seine in Portugal entstandene Feindschaft ab, dem Kriegsgericht über Ney als Beisitzer anzugehören.
[Bearbeiten] Literatur
- Désiré Lacroix: Die Marschälle Napoleons I. 1898
- Carl Bleibtreu: Marschälle, Generale, Soldaten Napoleons I. 2. Aufl. (vor 1911)
Personendaten | |
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NAME | Masséna, André |
KURZBESCHREIBUNG | Französischer General |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1756 |
GEBURTSORT | Nizza |
STERBEDATUM | 4. April 1817 |