Andrew Dickson White
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Andrew Dickson White (* 7. November 1832 in Homer, New York; † 4. November 1918 in Ithaca) war ein amerikanischer Diplomat, Schriftsteller and Pädagoge.
Nach dem Abschluss seines Studiums an der Yale University 1853 verbrachte White drei Jahre mit Studien in Europa, ehe er in die Vereinigten Staaten zurückkehrte, um eine Professur für Geschichte und englische Literatur an der University of Michigan anzutreten.
Im Jahre 1865 gründeten White und der Industriemagnat Ezra Cornell die Cornell University auf Cornells Landbesitz in Ithaca, New York. White wurde ihr erster Präsident. Seine vorausschauende Führung schuf die Voraussetzung dafür, dass die Universität zu einer der herausragenden Bildungsstätten der Welt aufsteigen konnte, besonders auf den Gebieten der Agrarforschung und im Ingenieurwesen. Nach 14 Jahren in Cornell trat er zurück und diente als Gesandter der USA in Deutschland (1879–1881) und Russland (1892–1894), sowie als Botschafter in Deutschland (1897–1902).
Während seines Aufenthalts in Russland machte White, der als Literaturfreund bekannt war, die Bekanntschaft des Schriftstellers Leo Tolstoi. Tolstois Begeisterung für das Mormonentum weckte ein vergleichbares Interesse in White, der, wie die meisten gebildeten Amerikaner seiner Zeit, den Heiligen der Letzten Tage eher ablehnend gegenübergestanden hatte und sie für eine gefährliche Sekte hielt. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten nutzte er die relative Nähe von Cornell zu ursprünglichen Stammland der Mormonen nahe Rochester, um eine Sammlung von Erinnerungsstücken einschließlich vieler Originalabschriften des Buches Mormon zusammenzutragen, wie sie nur noch in der mormonischen Kirche und deren Universität, der Brigham Young University, gefunden werden kann.
In seiner populären Kampfschrift „The History of the Conflict between Religion and Science“ (1874) rühmt White die Errungenschaften der Aufklärung im Allgemeinen und der Naturwissenschaften im Besonderen gegenüber den finsteren Mächten des (Aber-)Glaubens. Dabei greift er insbesondere auf den Mythos der flachen Erde im Mittelalter zurück, der sich jedoch im Wesentlichen nur als Minderheitsmeinung zweier mittelalterlicher Kleriker (Lactantius, Cosmas Indicopleustes) herausstellte, wie unter anderem William Whewell nachweisen konnte. Das Werk gilt gleichwohl als einflußreiche Streitschrift des nordamerikanischen Szientismus gegen die katholische Dogmatik.
[Bearbeiten] Weblinks
- Project Gutenberg e-texts of Andrew Dickson White's work:
- History Of The Warfare Of Science With Theology In Christendom
- Autobiography of Andrew Dickson White: Vol. 1, Vol. 2
- The Mythical Conflict between Science and Religion (addresses White's claims)
- The Myth of the Flat Earth
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | White, Andrew Dickson |
| KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Diplomat, Schriftsteller and Pädagoge |
| GEBURTSDATUM | 7. November 1832 |
| STERBEDATUM | 4. November 1918 |
Kategorien: Mann | US-Amerikaner | Autor | Diplomat | Pädagoge | Geboren 1832 | Gestorben 1918
