Archigymnasium Soest
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Das Städtische Archigymnasium Soest ist das größte der drei Soester Gymnasien. In ihm werden über 1000 Schüler von rund 70 Lehrern unterrichtet.
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[Bearbeiten] Geschichte
1532 macht die neue evangelische Kirchenordnung in Soest eine neue Lateinschule neben der alten Kapitelschule am Patroklistift erforderlich. Städtische Kämmereirechnungen von 1534 belegen Ausgaben für einen nygen schoylmester. 1544 empfiehlt Philipp Melanchthon dem Rat der Stadt Lubertus Florinus als Rektor. Im Zuge der Gegenreformation wird die Schule 1548 geschlossen und 1560 wiedereröffnet.
1570 wird ein Renaissance-Schulgebäude, außen mit hebräischen, griechischen und lateinischen Inschriften verziert, von dem Architekten Laurentz von Brachum auf dem Vreithof errichtet. Die Didascalia Susatensis erscheint 1618 als Lehrplan und Schulordnung im Druck. Zwei Jahre später wird die Schule Archigymnasium (altes Gymnasium) genannt, und zwar in Konkurrenz zu den kurzfristig eingerichteten Pfarr- und Winkelschulen und im Blick auf die Lateinschulen der Nachbarstädte. 1681 besuchen 100 Schüler, 56 einheimische und 44 auswärtige, in vier Klassen das Archigymnasium; jährlich erscheinenden Disputationes.
Zwischen 1780 und 1800 beginnt die aufklärische Reformdiskussion und der Wandel von der evangelischen Gelehrtenschule zum neuhumanistischen Gymnasium. 1788 wird das Archigymnasium an der ersten Abiturprüfung in Preußen beteiligt. Das inzwischen baufällige Renaissance-Schulgebäude wird 1821 abgerissen und ein Schulneubau an der Ostseite des Rathauses errichtet.
Von 1825 an beaufsichtigt das neugegründete Provinzialschulkollegium in Münster Unterricht und Verwaltung des Archigymnasiums. Im Jahr 1900 übernimmt der preußische Staat die Trägerschaft des altsprachlichen Archigymnasiums. 1928 zieht die Schule in das 1881 errichtete ehemalige Seminargebäude an der Niederbergheimer Straße um.
1974 übernimmt die Stadt Soest die Trägerschaft des Archigymnasiums. Archiv und Bibliothek bewahrt das Stadtarchiv Soest. Die Einführung der Differenzierten Oberstufe 1976 beendet die altsprachliche Ausbildung.
[Bearbeiten] Differenzierungsfächer
- 5. Klasse: Englisch oder "Latein Plus" (Latein sowie Grundkenntnisse im Fach Englisch)
- 7. Klasse: Französisch oder Latein (Schüler mit "Latein Plus" müssen Englisch als zweite Fremdsprache wählen)
- 9. Klasse: Französisch bzw. Latein oder Geschichte/Erdkunde oder Mathematik/Informatik oder Musik/Informatik oder Kunst/Deutsch
[Bearbeiten] Schüleraustausch
Es gibt zwei jährlich stattfindende Austauschprogramme mit Gymnasien in Évreux (Frankreich) und Krakau (Polen).
[Bearbeiten] Selbstlernzentrum
Seit Februar 2005 ist das Selbstlernzentrum des Archigymnasiums nutzbar. Oberstufenschüler haben dort die Möglichkeit in ihren Freistunden an 10 vernetzten PCs Informationen aus dem Internet zu suchen oder sich eines von hunderten von Büchern auszuleihen, um selbstständig zu lernen und zu arbeiten. Weiterhin stehen ein Kopierer, ein Laser- und ein Farbdrucker zur Verfügung.
Das Selbstlernzentrum wurde von den Schülern und Schülerinnen der jetzigen Stufe 13 im Rahmen des Projekts "Soziale Verantwortung" aufgebaut und wird auch weiterhin selbstständig von ihnen betreut.
Mittlerweile ist das von den verantwortlichen Schülern liebevoll "SLZ" genannte Selbstlernzentrum ein beliebter Treffpunkt, um bei Tee und Kaffee gemeinsam und im Gespräch dem tristen Schulalltag etwas mehr Farbe zu geben.
Das Selbstlernzentrum wurde weitestgehend durch den Verein der Förderer und Ehemaligen des Archigymnasiums zu Soest e.V. finanziert.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Konrad Duden (1829–1911), arbeitete 1859 bis 1869 als Lehrer und als Prorektor am Archigymnasium Soest.
- Heinrich Johann Friedrich Ostermann (1687-1747), russischer Diplomat und Staatsmann, besuchte das Soester Archigymnasium
[Bearbeiten] Literatur
- Archigymnasium Soest 1534–1984. Festschrift (Soester Beiträge 43), Soest 1984 (S. 40-44, Quellen und Literaturverzeichnis).
- Ulrich Löer: Das Archigymnasiums. Von der schola Susatensis zum preußischen Gymnasium. In: Willfried Ehbrecht, Gerhard Köhn (Hrsg.): Soest. Geschichte der Stadt. Bd. 3., Soest 1995
- Roland Götz: Das Archigymnasium im 19. Jahrhundert. (Arbeitstitel) In: Horst Conrad (Hrsg.): Soest. Geschichte der Stadt, Bd. 4.