Bad Gleichenberg
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Wappen | Karte | |
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fehlt noch |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Feldbach (FB) | |
Fläche: | 13,7 km² | |
Koordinaten: | Koordinaten: 46° 52' N, 15° 54' O46° 52' N, 15° 54' O | |
Höhe: | 317 m ü. A. | |
Einwohner: | 2100 (31. Dez.. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 153 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 8344 | |
Vorwahlen: | +43 3159 | |
Gemeindekennziffer: | 60403 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bad Gleichenberg 57 8344 Bad Gleichenberg |
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Offizielle Website: | ||
Politik | ||
Bügermeisterin: | Christine Siegel (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2005) (15 Mitglieder) |
Bad Gleichenberg ist ein vielbesuchter Kurort im südöstlichen Hügelland der Steiermark. Die heutige Gemeinde (Bezirk Feldbach) entstand 1968 aus den früheren Gemeinden Bad Gleichenberg (Kurbad seit 1926) und Dorf Gleichenberg. Die Heilquellen werden seit der Römerzeit genützt und entwickelten sich zum ausgeprägten Curbad in der Zeit des Biedermeier.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Lage und Geologie
Bad Gleichenberg liegt etwa 42 km südöstlich der Landeshauptstadt Graz und 9 km südlich der Bezirkshauptstadt Feldbach am Ostrand des Steirischen Hügellandes. Zwischen diesen fast parallelen Hügelketten der "Riedel" entwässern fast alle Bäche nach Süden zur Mur, die ihrerseits zum Flußsystem Drau/Donau gehört. Nur jenseits der Gleichenberger Kogeln fließt ein Bach nach Norden zur Raab.
Geologisch ist die Umgebung geprägt durch den Wechsel zwischen jungtertiärem Hügelland, quartären Sedimenten in den Paralleltälern und der oststeirischen Vulkankette des Miozän. Zu letzterer gehören die Doppelgipfel der Gleichenberge (598m) direkt nördlich des Ortes und der Stradnerkogel (609m) etwa 3 km im Süden. Sie sind Teil der langgestreckten transdanubischen Vulkanregion, die von Slowenien über das Hügel- und Burgenland (Pauliberg) in die pannonische Tiefebene reicht.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
- im Norden: Gossendorf und Mühldorf bei Feldbach
- im Osten: Bairisch Kölldorf und Kapfenstein
- im Süden: Merkendorf
- im Westen: Maierdorf und Trautmannsdorf in Oststeiermark
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Bad Gleichenberg gehören die Ortschaften Bad Gleichenberg, Gleichenberg Dorf und Klausen.
[Bearbeiten] Geschichte
Erste Siedlungsspuren reichen in die Jungsteinzeit zurück und haben vermutlich mit der guten Wasserqualität zu tun. Vor etwa 5.000 Jahren entstand am Wickenberghügel beim heutigen Ortszentrum ein kleines Dorf, das älteste bisher entdeckte Dorf der Steiermark. Aus der Pfahlbauzeit wurden 1872 einige Tongefäße, Steinäxte und -Hämmer entdeckt.
Die Gleichenberger Heilquellen wurden zumindest seit der Römerzeit genützt. Vom sogenannten Römerbrunnen fand man 1845 in vier Meter Tiefe einen guterhaltenen Brunnenkranz, darunter 74 römische Münzen und 12 versteinerte Haselnüsse aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.
Die Burg Gleichenberg (Alt-Gleichenberg) wurde erstmals 1185 als "Glichenberch" unter einem Burgverwalter Hermann erwähnt. Sie stand seit etwa 1170 an der strategisch günstigen Engstelle am Südausgang der Klausenschlucht. 1302 ging sie von den Herren von Wildon in den Besitz der Walseer über und wurde 1945 - am Ende des Zweiten Weltkriegs - zerstört. Überreste der Burg sind heute als "Meixnerstube" erkennbar.
Im 14. Jahrhundert errichteten die Walseer gegenüber der alten Wehranlage die Burg "Neu-Gleichenberg". Sie kam 1581 in den Besitz der Familie Trauttmannsdorff, wurde durch einige Hexenprozesse (crimen Magiae) bekannt und im 17. Jhd. zum Schloß ausgebaut. Durch Kriegshandlungen schwer beschädigt, wurde es nach 1945 von der Familie Stubenberg erworben, aber durch eine Feuersbrunst 1983 endgültig zerstört.
[Bearbeiten] Entwicklung zum Kurort
Von 1830 bis 1848 war Mathias Constantin Capello Reichsgraf von Wickenburg (1794-1880) Gouverneur der Steiermark. 1833 machte ihn der Grazer Arzt Dr.Werlè (ein Schwager Erzherzog Johanns) auf die Quellen und ihre Heilwirkung aufmerksam. Graf Wickenburg war von der landschaftlichen Schönheit und dem milden Klima des Ortes sofort angetan und beschloss, ihn als Kurort allgemein zugänglich zu machen.
Den Grundstein zum Curbad Gleichenberg legte Wickenburg, ein enger Freund des Fürsten Metternich, bereits am 10. Mai 1834. 1841 begann der Bau der Kirche (fertiggestellt 1845) und des Klosters Bad Gleichenberg, 1888 wurde beides den Franziskanern übergeben. Doch erst 1940 wurde Gleichenberg eine selbständige, von den Franziskanern betreute Pfarre.
Die Entstehungszeit von Bad Gleichenberg liegt im Biedermeier. Die Gründung fällt in die Regierungszeit von Kaiser Franz I., als sich der Ort entfaltete regiert Kaiser Franz Joseph I. Am 22. Juni 1926 wurde dem Curort das Beiwort "Bad" verleihen. Mit 1. Jänner 1968 wurden die Gemeinden Dorf Gleichenberg und Bad Gleichenberg zusammengelegt.
Seit nunmehr mehr als 170 Jahren ist Bad Gleichenberg durch das angenehm heilsame pannonische Klima sowie die sieben Heilquellen ein unverwechselbarer Kurort im Steirischen Thermenland. Eingebettet in einer vulkanischen Gartenlandschaft - dem "grünen" Salon - und beschützt von den "gleichen Bergen" ist der Ort eine wahre Oase. Herrschaftsvillen aus der Biedermeierzeit prägen das Ortsbild und verleihen ihm das besondere Flair.
Mit der Verwirklichung des "Bad Gleichenberger Gesundheitsressorts neu" setzt Bad Gleichenberg neue Maßstäbe für ein neues Lebensgefühl. Das neue Kurhaus wurde bereits im Jänner 2007 eröffnet. Nach wie vor steht die Behandlung von Erkrankungen der Luft- und Atemwege sowie der Haut (Neurodermitis und Schuppenflechte)im Mittelpunkt. Ein Novum stellt die Kältekammer zur Behandlung von Schmerzen des Bewegungsapparates und Migräne dar. Der Patient hält sich bei dieser in der Steiermark einzigartigen Therapoe ca 3 Minuten bei minus 110 Grad auf, um seine Schmerzen zu lindern.
Die Therme und die Hotels mit insgesamt 370 Betten sollen bis Jänner 2008 fertiggestellt sein.
Bad Gleichenberg ist ebenfalls ein Schulort mit Weltruf. Fachhoch- und Tourismusschulen sowie die Landesberufsschule für Tourismus haben hier ihren Standort.
[Bearbeiten] Heilquellen (Auszug aus Meyers Konversations-Lexikon von 1888)
"Gleichenberg, Badeort in Steiermark, Bezirkshauptmannschaft Feldbach, liegt 330m ü.M. in anmutigem Hügelland nahe der ungarischen Grenze, ist ein Komplex eleganter, in Parkanlagen zerstreuter Villen und hat ein Schloß, eine schöne Kirche, ein Fremdenhospital, ein Theater und mit dem Dorf gleichen Namens (1880) 1411 Einwohmer. Von den bereits den Römern bekannten Heilquellen von G. hat der Hauptbrunnen, die Konstantinquelle (17,5°C), im allgemeinen dieselbe Zusammensetzung wie die Emser Quellen bei stärkerm Prozentgehalt an kohlen-saurem Natron und Chlornatrium und ist wie diese angezeigt gegen die Katarrhe aller Schleimhäute und zwar zunächst gegen jene der Verdauungswege sowie weiterhin mit Rücksicht aus das milde, wind-stille, feuchtwarme Klima gegen jene der Luftwege mit ihren Folgezuständen. Außer den alkalisch muriatischen Quellen des Kurortes selbst (Konstantin-, Emma-, Werlequelle, Römerbrunnen) entspringt in dessen Nähe die gegen Chlorose renommierte Klausener Stahlquelle und der als Luxusgetränk beliebte und vielversandte Johannisbrunnen, ein alkalischer Säuerling. Der Export sämtlicher Quellen beträgt ca. 250,000 Flaschen, der jährliche Besuch des Kur-ortes 4200 Personen. Andre Kurmittel sind: kohlensaure Bäder, Fichtennadelbäder und Inhalationen, Schwimmbassin mit Kaltwasserheilanstalt, Milch- und Molkenkur etc. G. mit seiner Umgebung ist reich an schönen Punkten, darunter das Erzherzog Johann Monument, der Parapluie mit Rundsicht, das alte Schloß G., der vulkanische, bewaldete Doppelkegel der Gleichenberge, der imposante Felsen der Riegersburg mit schönem Schloß, der Schloßberg von Kapfenstein und das Basaltplateau des Hochstraden. Vgl. die Badeschriften über G. von Hausen (Wien 1882), Clar (das. 1886), Höffinger (Graz 1885)."
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2005 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bad Gleichenberg zählt zu den ältesten Kurorten von Österreich.
[Bearbeiten] Theater und Musik
[Bearbeiten] Parks und Freizeitangebote
Der Kurpark von Bad Gleichenberg hat eine Größe von 20ha und zählt zu den schönsten Landschaftsgärten Österreichs. Er wurde ab 1837 von Emma Gräfin von Wickenburg (geb. Gräfin Grimaud d´Orsay) nach Plänen des Feldmarschall Baron von Welten angelegt. In Bad Gleichenberg befindet sich auch ein 9-Loch Golfplatz, der 1998 umgebaut wurde. Die Golfsaison läuft von März bis November.
[Bearbeiten] Jugend
Der wichtigste Treffpunkt für die Gleichenberger Jugend ist der Skaterpark. Er liegt direkt hinter der Tennishalle, die sich am Rand des Kurorts befindet. Im Winter und an Regentagen wird auch oft das Lokal "Buysino" aufgesucht. Dieses ist bei den Jugendlichen sehr beliebt, da kein Kaufzwang besteht.
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
Bad Gleichenberg und sein Umland wuchs in den letzten Jahren zu einer wahren "Genussregion" empor. In der Region sind mehr als 8 Haubenlokale und zahlreiche ausgezeichnete Buschenschanken. Besonders geschätzt wird das Steirische Kürbiskernöl und die jungen Steirischen Weine.
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Verkehr
Der Ort ist Endpunkt der Lokalbahn Feldbach-Bad Gleichenberg von Feldbach über Gnas. In der Nähe der Stadt befindet sich das Funkfeuer GBG einer internationalen Luftstraße.
[Bearbeiten] Weblinks
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