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Barmen - Wikipedia

Barmen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschreibt den Wuppertaler Stadtbezirk Barmen. Für den gleichnamigen Jülicher Stadtteil siehe Barmen (Jülich).
Wappen Karte
Lage des Bezirk Barmen in Wuppertal
Fläche: 15,44 km²
Einwohner: 60.044 (2004)
Bevölkerungsdichte: 3889 Einwohner je km²
Sitzverteilung der Bezirksvertretung (2004):
CDU SPD GRÜNE FDP PDS REP WfW
7 5 3 1 1 1 1

Barmen ist einer der zehn Wuppertaler Stadtbezirke. Er bildete früher zusammen mit den heutigen Bezirken Heckinghausen und Oberbarmen die Großstadt Barmen, die 1929 mit Elberfeld und einigen anderen Städten und Gemeinden zur Stadt vereinigt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Gliederung in Quartiere

  • Stadtbezirk 5 Barmen
    • 50 Barmen-Mitte
    • 51 Friedrich-Engels-Allee
    • 52 Loh
    • 53 Clausen
    • 54 Rott
    • 55 Sedansberg
    • 56 Hatzfeld
    • 57 Kothen
    • 58 Hesselnberg
    • 59 Lichtenplatz
Einteilung in Quartiere

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Historischer Überblick

Barmen-Gemarke auf einer Karte von 1761
Barmen-Gemarke auf einer Karte von 1761

Der Name Barmen wurde 1070 das erste Mal urkundlich erwähnt. Eine Besiedlung des Gebietes - durch sächsischstämmige Siedler - bestand wahrscheinlich erst seit dem Ende des 8. Jahrhunderts. Barmen war zunächst die Bezeichnung für ein Gebiet, in dem im 15. Jahrhundert 36 Höfe belegt sind. Der Haupthof trug den Namen Haus Barmen oder Dörner Hof (vergleiche die heutigen Straßennamen Ober- und Unterdörnen) und gehörte dem Herzog von Berg, die umgebenden waren dessen Lehnshöfe. Die ältesten Höfe wie Westkotten waren so genannte Freigüter, also dem jeweiligen Landesherren nicht steuerpflichtig.

Barmen-Gemarke, Kupferstich 1788 (Ausschnitt)
Barmen-Gemarke, Kupferstich 1788 (Ausschnitt)

Über Jahrhunderte bestand in Barmen keine nennenswerte städtische Siedlung, die Zahl der Höfe erhöhte sich bis 1706 auf 51. In diesem Jahr teilte der inzwischen herrschende Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz das Gebiet auf und versteigerte die einzelnen Grundstücke. Der Gemeinde überließ er die "Gemarke" um den alten Herrenhof, was später der Kern des städtischen Zentrums von Barmen, eben Barmen-Gemarke (heute etwa im Bereich der Quartiere Barmen-Mitte und Friedrich-Engels-Allee) wurde. Das Gebiet wupperabwärts nannte man Unterbarmen, wupperaufwärts wurden die Siedlungen unter dem Begriff Oberbarmen zusammengefasst. Auch um andere Höfe hatten sich kleine Siedlungen gebildet, so beispielsweise Heckinghausen oder Rittershausen.

1709 lebten in Barmen 476 Familien, also gut 2.000 Einwohner. Die Bevölkerung stieg im 18. Jahrhundert beträchtlich durch das aufkommende Bleicher- und Garnweber-Gewerbe. Gemarke wurde allmählich zum Dorf, das allerdings im Gegensatz zu Elberfeld nie durch eine Befestigungsanlage gesichert war. Dies mag ein Hauptgrund sein, warum sich der geografische Oberbegriff "Barmen" halten konnte, bis 1808 unter französischer Herrschaft die Stadtrechte verliehen wurden und die Stadt den Namen Barmen endgültig erhielt.

Das Gebiet im Tal wuchs rasant zur Stadt zusammen, 1863 war die Bevölkerung auf knapp 50.000 Einwohner angewachsen. In dieser Zeit fanden sich die Stadtteile Unterbarmen, Mittelbarmen (Gemarke, Werth und andere) und Oberbarmen (mit Wupperfeld und Rittershausen) sowie der Landbezirk mit den Bezirken Aue, Bendahl, Springen, Lichtenplatz, Heydt, Heckinghausen, Wichlinghausen, Schwarzbach, Dickerstraße, Westkotten, Hatzfeld, Leimbach, Karnap, Loh und Westen. Mit der industriellen Revolution wuchsen diese Gebiete zu einer Großstadt zusammen, die zum Zeitpunkt der Gründung Wuppertals über 180.000 Einwohner hatte.

1922 wurden Langerfeld mit 16.100 Einwohnern und Nächstebreck mit 3.500 Einwohnern in den Stadtkreis Barmen eingemeindet.

Alter Markt Barmen, Schwebebahn, Kaiserwagen
Alter Markt Barmen, Schwebebahn, Kaiserwagen

Durch das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes vom 29. Juli 1929 wurde Barmen zusammen mit den Städten Cronenberg, Elberfeld, Ronsdorf und Vohwinkel zunächst zu "Barmen-Elberfeld" vereinigt. Noch im selben Jahr beschloss die Stadtverordnetenversammlung der neu gegründeten Gemeinde, dem Preußischen Staatsministerium vorzuschlagen, die Stadt in "Wuppertal" umzubenennen. Dem Vorschlag wurde im Januar 1930 stattgegeben.

1934 wurde mit der ersten Barmer Bekenntnissynode vom 29. bis 31. Mai 1934 die Barmer Theologische Erklärung als das theologische Fundament der Bekennenden Kirche verabschiedet, um sich damit gegen die Einflussnahme der Nationalsozialisten auf die Kirche zu stellen.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1810 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung" und 1925 auf die Wohnbevölkerung. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr/Datum Einwohner
1591 1.000
1640 1.900
1800 12.000
1810 16.289
1. Dezember 1831 ¹ 26.158
1. Dezember 1840 ¹ 30.847
3. Dezember 1846 ¹ 32.800
3. Dezember 1855 ¹ 41.442
3. Dezember 1858 ¹ 44.700
Datum Einwohner
3. Dezember 1861 ¹ 49.800
3. Dezember 1864 ¹ 59.500
3. Dezember 1867 ¹ 64.900
1. Dezember 1871 ¹ 74.384
1. Dezember 1875 ¹ 86.504
1. Dezember 1880 ¹ 95.941
1. Dezember 1885 ¹ 103.068
1. Dezember 1890 ¹ 116.144
2. Dezember 1895 ¹ 126.992
Datum Einwohner
1. Dezember 1900 ¹ 141.944
1. Dezember 1905 ¹ 156.080
1. Dezember 1910 ¹ 169.214
1. Dezember 1916 ¹ 141.748
5. Dezember 1917 ¹ 138.362
8. Oktober 1919 ¹ 156.326
16. Juni 1925 ¹ 187.239
31. Dezember 1928 190.929

¹ Volkszählungsergebnis


[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Barmen
Bahnhof Barmen

Mehrere Unternehmen, darunter der Barmer Bankverein, die Barmer Ersatzkasse und die Barmenia Versicherungen verwenden den Namen dieser Stadt. Bekannt ist auch die sogenannte Barmer Theologische Erklärung, mit der sich die Bekennende Kirche mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander setzte. Außerdem wurde das Unternehmen Bayer am 1. August 1863 von Friedrich Bayer und Johann Friedrich Weskott in Barmen gegründet.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der ehemaligen Stadt

Engelshaus Barmen
Engelshaus Barmen
  • 1820, 28. November – Friedrich Engels, † 5. August 1895 in London; Politiker, Ökonom, Philosoph
  • 1861, 29. September – Friedrich Carl Duisberg, † 19. März 1935 in Leverkusen; Chemiker und Industrieller (erfand 1888 das erste Fiebermedikament und baute die Firma Bayer in Leverkusen auf)
  • 1861, 21. Oktober – Fritz Klingholz, † 23. Januar 1921 in Berlin; Architekt,
  • 1875, 3. Juli – Ferdinand Sauerbruch, † 2. Juli 1951 in Berlin; Chirurg
  • 1876 – Adeline Rittershaus-Bjarnason, † 6. September 1924 in Berlin; Philologin
  • 1890, 25. Juni – Else Brökelschen, † 22. Oktober 1976, deutsche Politikerin (DVP, CDU), MdB, MdL (Preußen)
  • 1896, 5. April – Robert Tillmanns, † 12. November 1955 in Berlin, deutscher Politiker (CDU), MdB, Bundesminister für besondere Aufgaben

Siehe auch die ausführliche Liste Söhne und Töchter der Stadt Wuppertal

[Bearbeiten] Literatur

  • Elberfeld und Barmen. Beschreibung und Geschichte. Faksimile-Nachdruck der im Jahre 1863 bei W. Langewiesche's Verlags- und Sortiments-Buchhandlung in Barmen erschienenen Ausgabe. Wuppertal (Buchhandlung Friedrich Burchhard) o. J.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 17' N, 7° 12' O

Andere Sprachen

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