Basilika Vierzehnheiligen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein ist eine der bekanntesten Wallfahrtskirchen in Oberfranken. Das nach Plänen von Balthasar Neumann gebaute Gotteshaus ist den heiligen Vierzehn Nothelfern geweiht und empfängt etwa eine halbe Million Besucher pro Jahr.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte der Wallfahrt
Nachdem im Jahre 1445 das Jesuskind dreimal dem Schäfer Hermann Leicht aus Langheim erschienen war, wurde das Wunder vom Frankenthaler Kinderkranz durch ein Wunder bezeugt: Eine Magd, die schwer erkrankt war, wurde zur Erscheinungsstätte gebracht, worauf sie wundersam geheilt wurde. Die Zisterzienserabtei Langheim gab dem Drängen nach und errichtete für die sofort einsetzende Wallfahrt eine Kapelle zu Ehren der vierzehn Nothelfer. Die Wallfahrt blühte in der Folge auf und nach den Zerstörungen während des Bauernkrieges 1525 und des Dreißigjährigen Krieges wurde jeweils eine größere Kirche errichtet.
[Bearbeiten] Geschichte der Basilika
Im Auftrag von Abt Stefan Mösinger plante Balthasar Neumann die Basilika und leitete den Bau von 1743 bis zu seinem Tod 1753. Der Bau wurde 1772 vollendet. Am 14. September 1772 weihte der Bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim die Kirche.
Nach der Säkularisation 1803 mussten die Zisterzienser von Langheim, die die Wallfahrt betreuten, ihr Kloster und auch die sogenannte Propstei in Vierzehnheiligen verlassen. Auch Wallfahrten wurden um diese Zeit von kirchlicher und staatlicher Seite verboten. Nach einem Blitzeinschlag verbrannten 1835 die Orgel, der Dachstuhl und die beiden Türme. 1839 beauftragte König Ludwig I. von Bayern die Franziskaner mit der Betreuung der Wallfahrt, die auch die Kirche wieder instandsetzten.
1897 erhob Papst Leo XIII. Vierzehnheiligen als erste deutsche Kirche in den Rang einer Basilica minor. Im Laufe des 20. Jahrhunderts folgten noch weitere Renovierungsarbeiten.
[Bearbeiten] Die Architektur von Vierzehnheiligen
Die von Balthasar Neumann geschaffene und von den Stuckateuren Franz Xaver I., Johann Michael II. Feichtmayer und Johann Georg Übelher sowie dem Maler Giuseppe Appiani ausgestaltete Kirche gilt als einer der Höhepunkte des deutschen Rokoko-Sakralbaus.
Wegen der Gestaltung eines rund wirkenden Zentralraumes in einem langgestreckten Baukörper wird häufig vom Raumwunder gesprochen.
[Bearbeiten] Der Gnadenaltar
Der Rokoko-Altar mit den vierzehn Nothelfern steht frei im Raum über dem Ort der Erscheinungen des Schäfers Hermann Leicht und wird umgeben von einem Kommuniongitter in Herzform. Auf der Seite ist der Blick frei zur Stelle der Erscheinungen. Der mit Stuckmarmor geschmückte Unterteil des Altars wird überwölbt von einem Baldachin, der einen Durchblick zum Hochaltar frei lässt. Zwölf Nothelfer sind in drei Etagen zu je vieren angebracht; Barbara und Katharina stehen an den beiden seitlichen Altären.
[Bearbeiten] Die vierzehn Nothelfer
Zu den vierzehn Heiligen zählen:
3 Bischöfe: | Dionysius · Erasmus · Blasius |
3 Märtyrerinnen: | Barbara · Margareta · Katharina |
3 Ritter: | Georg · Achatius · Eustachius |
1 Arzt: | Pantaleon |
1 Mönch: | Ägidius |
1 Diakon: | Cyriacus |
1 Knabe: | Vitus |
Christuskindträger: | Christophorus |
[Bearbeiten] Die Ortschaft Vierzehnheiligen
In Vierzehnheiligen, einem Stadtteil von Bad Staffelstein, befinden sich neben der Wallfahrtskirche ein Franziskanerkloster, zwei Bildungshäuser der Erzdiözese Bamberg (Diözesanhaus und Haus Frankenthal mit Wallfahrergaststätte Goldener Hirsch), der Gasthof Goldener Stern und die Alte Klosterbrauerei, jetzt Brauerei Trunk.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Bad Staffelstein – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Franziskanerkloster Vierzehnheiligen
- Projekt des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels - Basilika Vierzehnheiligen
- Die ganze Geschichte mit Bildern (pdf)
Koordinaten: 50° 6' 56" N, 11° 3' 16" O