Benediktinen-Frauenstift Nonnberg
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Das Benediktinen-Frauenstift Nonnberg ist ein Kloster der Benediktinerinnen in Salzburg.
[Bearbeiten] Geschichte
Um 715 gründete Hruodpert, der heilige Rupert am Nonnberg das Benediktinenstift Nonnberg, das heute weltweit älteste christliche Frauenkloster mit ununterbrochener Tradition. Die Nichte (oder jedenfalls Verwandte) von Rupert mit Namen Erentrudis wurde erste Äbtissin. Sie bekam als Frauenkloster einen besonders geschützten Platz in der Stadt Salzburg in der teilweise erhaltenen römischen Wehranlage „castrum superior“. Die Dotation der Abtei erfolgte durch den bayrischen Herzog Theotbert. Einst war das Kloster sehr reich begütert: Zu den Gütern gehörte im Frühmittelalter auch das Nonntal, dessen Kirche früher eine Filialkirche des Klosters war, und der gesamte Raum zwischen Salzach und Leopoldskroner Moor im Süden der Stadt, samt dem Ort Morzg und den Häusern von Kleingmain und Gneis. Erst im 15. Jahrhundert siedelten sich dort bäuerliche Familien an, die nicht mehr im Auftrag des Klosters arbeiteten, die vorerst mit der Grundherrschaft des Klosters verbunden waren.
Um 1006 brannte die erste Klosterkirche ab. Eine neue Klosterkirche Mariae Himmelfahrt wurde mit maßgeblicher Hilfe Heinrich II. im Jahr 1009 vollendet. Die neue Krypta wurde dabei 1043 geweiht(Romanischer Bau). Aus dieser Zeit sind der mächtige Kirchturm, Portalteile und unter dem Nonnenchor das „Paradies“ mit seinen Fresken erhalten. Diese Fresken befinden sich in 12 Nischen, sind um 1140 entstanden und stellen Brustbilder von Päpsten, Bischöfen und Heiligen dar. Erzbischof Konrad (1107-1143), der bedeutende Reorganisator und Erneuerer des Erzbistums setzte die Benediktinerregel für das Kloster durch. Durch einen Brand 1423 zum Großteil zerstört, wurde die Klosterkirche in den Jahren 1464 bis 1509 auf den alten Gebäuderechten fußend neu aufgebaut (Spätgotischer Bau). 1624 wurde die Kirche um drei Seitenkapellen erweitert. 1711 wurde der romanische Turm der Klosterkirche dem Zeit entsprechend erhöht und erhielt dabei den heutigen Zwiebelturm.
Das mittige gotische Glasfenster hinter dem Altar (1480), gestiftet vom damaligen Bürgermeister Augustin Clanner, der spätgotische Altar (mit neugotischem Beiwerk) aus der Filialkirche Scheffau/Lammer.
Bis 1451 war das Kloster nur adeligen Frauen vorbehalten, mit dem Ende des feudalen Mittelalters und wurden auch bürgerliche Frauen aufgenommen, bis ins 19. Jahrhundert allerdings nur als dienende Schwestern.
Das Kloster beherbergt eine bedeutende Sammlung mittelalterlicher Handschriften, gotischer Figuren und Malerei (vor allem spätgotische Altäre). Besonders bemerkenswert ist das "Faldistorium" (ein Faltstuhl für die Äbtissin, nach 1100 entstanden mit figürlichen Reliefs und Figuren aus Walrossbein) und das Elfenbeinpastorale von 1242.
Durch Maria Augusta Kutschera, die nach dem Ersten Weltkrieg Erzieherin an der Klosterschule war, und deren Leben die Vorlage des Musicals The Sound of Music war, erlangte die Abtei zusätzliche Bekanntheit.