Besakih
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Besakih - der "Muttertempel" - ist nach der Islamisierung Indonesiens, die lediglich Bali und Lombok nicht erfasste, das in Bali gelegene zentrale hinduistische Heiligtum in Indonesien. Die Anlage, vermutlich gegründet im 8. Jahrhundert, ist gelegen am Fuße des Gunung Agung, einem nach wie vor aktiven Vulkan. Die Tempelanlage besteht aus über 200 Bauwerken. Die Fürstengeschlechter haben jeweils ihren eigenen Bezirk, Dörfer, Kasten, Sippen verfügen über eigene Tempel oder Schreine, jeweils umgeben von einer Mauer.
In der Grundstruktur ist die Anlage nach der Trimurti - der Hindu-Göttertrinität Brahma-Shiva-Vishnu - gegliedert. Diesen drei Göttern sind auch die Hauptheiligtümer gewidmet.
Einmal im Jahr findet bei Vollmond ein von vielen balinesischen Gläubigen besuchtes großes Fest in diesem Tempelkomplex statt, wenn die Rajas Balis erscheinen und ihren Vorfahren opfern. Alle hundert Jahre feiert man hier außerdem das "Eka Dasa Rudra", bei dem das Universum symbolisch gereinigt wird.
Symbolträchtig brach zu Beginn des letzten Eka Dasa Rudra am 8. März 1963 der Gunung Agung aus. Ein Viertel Balis wurde mit Lava bedeckt, 1600 Menschen starben und 86.000 wurden obdachlos. Ein Lavastrom bewegte sich auch auf den Muttertempel zu. Aber vor dem Komplex teilte sich der Strom und die Tempelanlage blieb verschont.