Black Dahlia
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Black Dahlia |
Originaltitel: | The Black Dahlia |
Produktionsland: | Deutschland und USA |
Erscheinungsjahr: | 2006 |
Länge (PAL-DVD): | 120 Minuten |
Originalsprache: | englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Brian De Palma |
Drehbuch: | Josh Friedman |
Produktion: | Rudy Cohen, Moshe Diamant und Art Linson |
Musik: | Mark Isham |
Kamera: | Vilmos Zsigmond |
Schnitt: | Bill Pankow |
Besetzung | |
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Black Dahlia ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Brian De Palma aus dem Jahr 2006. Der Kriminalfilm basiert auf dem Roman Die schwarze Dahlie von James Ellroy, der wiederum auf einem tatsächlichen, ungelösten Mordfall basiert. und wurde unter anderem von Millennium Films Inc., Nu-Image Films, den deutschen Equity Pictures Medienfonds GmbH & Co. KG III und Nu Image Entertainment GmbH produziert. Der Film startete am 15. September 2006 in den US-amerikanischen Kinos, am 5. Oktober desselben Jahres in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Los Angeles, im Jahr 1947: die Metropole wird von dem bestialischen Mord an dem 22-jährigen Starlet Elizabeth Short erschüttert. Die Leiche der jungen Frau, von Freunden ihrer Schönheit wegen als "Schwarze Dahlie" (engl.: Black Dahlia) betitelt, wird auf einer unbebauten Wiese in der Nähe von Hollywood aufgefunden. Der Mörder hat Short an der Hüfte in zwei Teile getrennt, die Organe versetzt und ihr Gesicht in eine abscheuliche Fratze verwandelt, indem er ihr den Mund von einem zum anderen Ohr aufschnitt. Mit der Aufklärung des Falles, der trotz zurückgehaltener Tatortfotos schon bald die gesamte Nation in Atem hält, werden die beiden Polizisten und Ex-Boxer Leland "Lee" Blanchard und Dwight "Bucky" Bleichert betraut. Während bei Blanchard die Morduntersuchung zur fixen Idee wird, die seine Beziehung mit seiner Freundin Kay belastet, verfällt Bleichert den Reizen der ebenso verführerischen Madeleine Linscott. Die dunkelhaarige Schöne, die zu den einflussreichsten Familien der Stadt gehört, gerät ebenfalls in den Kreis der Verdächtigen. Sie unterhielt eine Affäre mit dem ihr sehr ähnlich sehenden Mordopfer. Bei ihren Nachforschungen dringen Bleichert und Blanchard immer tiefer in den Hexenkessel von Los Angeles vor, einem Sumpf aus Pornografie, Korruption und Mord, der bis in die Reihen des LAPDs reicht.
[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Mit The Black Dahlia hatte James Ellroy 1987 sein so genanntes L.A. Quartett begonnen. Der dritte Teil der Tetralogie Stadt der Teufel über das Hollywood der 1940er und 1950er Jahre, war bereits 1997 mit sehr großen kommerziellem und künstlerischem Erfolg von Curtis Hanson unter dem Titel L.A. Confidential verfilmt worden.
In The Black Dahlia greift Ellroy auf eine wahre Begebenheit zurück, den Mord an Elizabeth Short (1924–1947), die in den späten 1940er Jahren von Medford (Massachusetts) nach Kalifornien gezogen war, um Schauspielerin zu werden. Short gelangte in Hollywood jedoch nie an eine Filmrolle. Nachdem sie zuletzt am Abend des 9. Januar 1947 in der Lobby des Biltmore Hotels in der Innenstadt von Los Angeles gesehen worden war, wurde ihre stark verstümmelte Leiche eine Woche später, am Morgen des 15. Januar, auf einer ungenutzten Parzelle am Block 3800 der South Norton Avenue in dem Stadtviertel Leimert Park gefunden. Obwohl das Büro der Bezirksstaatsanwaltschaft von Los Angeles gegen 22 Verdächtige ermittelte und noch heute so bekannte Personen wie Norman Chandler (1899–1973), Herausgeber der Los Angeles Times, Woody Guthrie (1912–1967) und Orson Welles (1915–1985) mit dem Mord in Verbindung gebracht werden, blieb die Suche nach dem Täter erfolglos. Nach Berichten der Ermittler war Short die letzten fünf Monate zum Zeitpunkt ihres Ablebens von Ort zu Ort gezogen und hatte mindestens fünfzig Männer zu ihrem Bekanntenkreis gezählt.
Auf Basis des Mordfalls entstand 1975 der US-amerikanische Fernsehfilm Who Is the Black Dahlia? (dt. Titel: Die schwarze Dahlie) in dem Efrem Zimbalist Jr. und Ronny Cox unter der Regie des Broadway- und Fernsehregisseurs Joseph Pevney die Hauptrollen als Mordermittler übernahmen.
Ellroy selbst wurde als Kind durch Jack Webbs Buch The Badge (1958) auf den Fall aufmerksam und auch durch den Mord an seiner eigenen Mutter beeinflusst, die starb, als er zehn Jahre alt war. "Elizabeth Short und meine Mutter verflochten auf eine Art und Weise miteinander", so der Autor [1].
Ernsthafte Überlegungen einer filmischen Adaption von Ellroys Roman erwog erstmals Ende der 1990er Jahre der US-amerikanische Filmproduzent Art Linson. Nach den Dreharbeiten zu Fight Club (1999) überzeugte er dessen Regisseur David Fincher von seiner Idee; jedoch gelang es den beiden trotz jahrelanger Vorbereitung nicht, an ein ernstzunehmendes Drehbuch für den Stoff zu gelangen. Nachdem sich Fincher aus dem Filmprojekt zurückgezogen hatte, bot Linson Brian De Palma die Regie an, mit dem er 1989 an dem Kriegsdrama Die Verdammten des Krieges zusammen gearbeitet hatte. De Palma hatte zwar in den 1980er Jahren mit ähnlichen Werken wie den Gangsterfilmen Scarface (1983) und The Untouchables – Die Unbestechlichen (1987) das Lob der Kritiker erhalten, aber seit dem Actionfilm Mission: Impossible (1996) mit Tom Cruise keine Erfolge mehr im Kino verbuchen können. Der US-amerikanische Regisseur hatte selbst Mitte der 1990er Jahre die Romanvorlage gelesen und erklärte sich trotz der zahlreichen Nebenhandlungen und komplexen Wendungen im Plot bereit den Regieposten zu übernehmen. Bei der Auswahl der Schauspieler griff er auf Josh Hartnett zurück, der bereits unter David Fincher die erste Wahl für den Part des Bucky Bleichert gewesen war. Für die Rolle von Hartnetts Partner Lee Blanchard war zuerst Mark Wahlberg vorgesehen, der sich jedoch aufgrund des sich überschneidenden Filmprojekts The Brazilian Job (2008) aus The Black Dahlia zurückgezogen hatte. Für die Rolle der Kay Lake, Lee Blanchards Freundin, war ursprünglich die Sängerin Gwen Stefani gehandelt worden. Sie wurde später durch die 22-jährige Schauspielerin Scarlett Johansson ersetzt. Den Part der Femme fatale Madeleine Linscott ging an die zweimalige Oscar-Preisträgerin Hilary Swank, nachdem die Französin Eva Green abgelehnt hatte. In der Titelrolle, die im Vergleich zur Romanvorlage ausgebaut wurde, agiert die Kanadierin Mia Kirshner, die 1993 durch Denys Arcands schwarzhumorige Beziehungskomödie Liebe und andere Grausamkeiten Bekanntheit erlangte. Das Filmskript lieferte der noch wenig in Erscheinung getretene Drehbuchautor Josh Friedman (Krieg der Welten, 2005).
Die Dreharbeiten zu dem Film, der aufgrund seiner Thematik zu einem Großteil international finanziert wurde, starteten am 4. April 2005. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Los Angeles sowie in Pernik, Bulgarien, wobei Brian De Palma auf alte Bekannte zugriff. Für die Kamera ist Oscar-Preisträger Vilmos Zsigmond zuständig, der für den Regisseur bereits zu Schwarzer Engel (1976), Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren (1981) und Fegefeuer der Eitelkeiten (1990) die Bilder schuf. Für den Schnitt zeigt sich der Cutter Bill Pankow verantwortlich, der zuvor sieben Filme von De Palma im Schnittraum bearbeitete hatte, zuletzt Femme Fatale (2002). Die Ausstattung von The Black Dahlia schuf Szenenbildner Dante Ferretti, die Filmmusik, für die ursprünglich James Horner im Gespräch war, Mark Isham.
[Bearbeiten] Rezeption
The Black Dahlia feierte seine Welturaufführung am 30. August 2006 bei den 63. Internationalen Filmfestspielen von Venedig. In den USA erhielt die 50 Mio. US-Dollar teure Produktion (ca. 39,6 Mio. Euro) von der Motion Picture Association of America (MPAA) eine "R"-Bewertung. Jugendliche unter 17 Jahren dürfen den Film nur in Begleitung eines Elternteils oder Erwachsenen besuchen. James Ellroy äußerte sich vor allem über die Leistung von Hartnett positiv, ohne allerdings die endgültige Schnittfassung gesehen zu haben.[2].
[Bearbeiten] Kritiken
- "'Black Dahlia' hat das Aussehen, die Instinkte und Attitüde eines klassischen Brian De Palma-/Film-noir-Thrillers. Während der ersten Stunde steigt die Hoffnung mit jeder Minute an, dass sich der Regisseur in etwas wirklich großartiges ergeht. Dann, schrittweise, führt der fieberhafte, trübe Ideenreichtum von James Ellroy, auf dessen Roman Josh Friedmans Drehbuch basiert, in De Palmas dunkle Seite. Die Gewalt nimmt widersinnig zu, Emotionen werden übertrieben und der Film schwelgt einmal zu viel in seiner schadenfrohen Darstellung des korrupten, altdekadenten Los Angeles. Enttäuschenderweise gibt der Film dem Kitschigen gefährlicherweise nach." (Hollywood Reporter[3])
- "Der Plot schwirrt unentschlossen umher, erzählt ein paar Geschichten zuviel auf einmal. Nicht jede Wendung kommt überraschend, nicht alle darstellerischen Leistungen bewegen sich auf hohen Niveau. Aaron Eckhart als harter Cop und Hilary Swank als mysteriöse Sex-Bombe leisten so hervorragende Arbeit, dass es geradezu ärgerlich ist, dass sie sich die Leinwand mit Scarlett Johansson und Josh Hartnett teilen müssen, die ebenfalls als Sex-Bombe und Cop besetzt sind. Johansson ist auf den roten Teppichen dieser Welt aufregender anzuschauen als in diesem Film. Hier wirkt sie eher verunsichert. Teenie-Schwarm Hartnett hat die größte Rolle von allen und ist darin so heillos überfordert, dass er einem leid tun kann." (Der Spiegel [4])
- "... ein furioser Vierziger-Jahre-Kostümfilm, der die Ästhetik des alten Kinos wiederbelebt (...) Das Ganze beginnt sich zu einer klassischen Noir-Geschichte zu entwickeln, das Erbe von Sam Spade und Jake Gittes aus "Chinatown" wird beschworen, die superreichen Emporkömmlinge, die die Grundstücksspekulationen der Gründerjahre hervorgebracht haben, ziehen die Fäden in der Stadt (...) Bucky versucht, das Geflecht von Lügen zu entwirren, das ihm aufgetischt wird, und De Palma hat das wunderschön gefilmt - "Black Dahlia" ist ein einziges Trompe-l’Œil, voller Spiegel und Spiegelungen." (Süddeutsche Zeitung[5])
- "Es ist wohl nicht gestattet, sich auszumalen, was David Fincher aus dem Stoff gemacht hätte, der lange für die Regie gehandelt wurde. So aber hätte Tykwers „Parfüm“, der verweigerte Wunscheröffnungsfilm des Festivalleiters, jedenfalls mehr Duftnoten gesetzt, versucht er doch zumindest, filmisches Neuland zu betreten und Gerüche mit allen Mitteln der Kinematographie sinnlich erfahrbar zu machen. De Palmas „Dahlia“ dagegen ist reines Genre-Kino, das zuweilen am eigenen Bombast erstickt, ohne neue Akzente zu setzen oder gar an Curtis Hansons Ellroy-Verfilmung „L.A. Confidential“ heranzureichen." (Die Welt [6])
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film stand 2006 im Wettbewerb der 63. Internationalen Filmfestspiele von Venedig, die er auch eröffnete. Er konnte jedoch keine Auszeichnung gewinnen. Kritiker priesen vor allem die Kameraarbeit von Vilmos Zsigmond, der 2007 Nominierungen für den Oscar und den Preis der American Society of Cinematographers erhielt. 2006 waren Zsigmond und die Kostümdesignerin Jenny Beavan für den Satellite Award nominiert, verloren aber gegen Kameramann Tom Stern (Flags of Our Fathers) und Patricia Field (Der Teufel trägt Prada).
[Bearbeiten] Literatur
- Friedman, John ; Ellroy, James: The Black Dahlia : screenplay. Santa Monica, CA : Signature Pictures, 2005. (engl.)
- Ellroy, James: Die schwarze Dahlie. München : Ullstein, 2001. ISBN 3548250203
- Ellroy, James: The black dahlia. New York : Mysterious Press, 1987. ISBN 0892962062 (engl.)
[Bearbeiten] Weblinks
- Black Dahlia in der Internet Movie Database
- Interview mit Brian De Palma bei briandepalma.online.fr (englisch)
- Zusammenstellung von Kritiken auf film-zeit.de
- Der Fall "Black Dahlia" in der Los Angeles Times Black Dahlia: The Story as it was originally reported
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ vgl. Broeske, Pat H.: A Dark Moment in the Harsh Hollywood Sun, in der New York Times vom 5. Februar 2005
- ↑ vgl. Filmkritik von Anke Westphal in der Berliner Zeitung
- ↑ vgl. Filmkritik von Kirk Honeycutt bei hollywoodreporter.com, 31. August 2006 (engl.)
- ↑ vgl. Venedig-Tagebuch von Daniel Sander bei spiegel.de, 31. August 2006
- ↑ vgl. Filmkritik von Susan Vahabzadeh bei sueddeutsche.de, 30. August 2006
- ↑ vgl. Filmkritik von Peter Zander bei welt.de, 30. August 2006
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