Brian De Palma
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Brian De Palma (James Giacinto DePalma Jr., * 11. September 1940 in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur.
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[Bearbeiten] Werk
In seinen Filmen geht De Palma Themen wie Spannung, Mord, Besessenheit und psychologischen Störungen nach. Immer wiederkehrende Themen und Motive in seinen Filmen sind Voyeurismus und Überwachung, Doppelgänger, multiple Persönlichkeiten und Gewalt.
De Palma bezieht sich in sehr vielen seiner Filme auf Alfred Hitchcock. So orientiert sich de Palma in seinen Thrillern an Grundthemen und Motiven von Hitchcock-Filmen, zitiert Szenen und greift auf viele Strategien der filmischen Erzählung wie Plansequenzen und Nahaufnahmen in ähnlicher Weise wie Hitchcock zurück. Die Zitierung wird besonders in de Palmas Thrillern wie Schwarzer Engel (1976), Dressed to Kill (1980) und Der Tod kommt zweimal deutlich, in dennen er nicht nur die Grunderzählung und Filmstruktur von Filmen Hitchcocks übernimmt (in Reihenfolge: Vertigo – Aus dem Reich der Toten (1958), Psycho (1960), Das Fenster zum Hof (1954)) sondern auch Filmszenen dieser und weiterer Filme deutlich zitiert. Eine Verbindung zwischen den Filmen von de Palma und seinem selbsterklärten Vorbild Hitchcock wird in fast jeder Filmkritik zu de Palmas Filmen aufgegriffen. Negative Kritiken beziehen sich dabei oft auf den häufig vorgebrachten Vorwurf des „Hitchcock-Epigonen“. Positive Kritiken bescheinigen de Palmas Filmen dagegen oftmals eine ebenbürtige filmische Qualität und stellen de Palmas Bezüge zu Hitchcock als positiv dar: So schrieb Roger Ebert in seiner Filmkritk zu Femme Fatale, dass „es nicht nur so ist, dass de Palma bisweilen im Stil Hitchcocks arbeitet, er hat auch den Mut dazu.“[1].
Filmtechnisch ist De Palma vor allem durch den ausgiebigen Einsatz der Steadicam bekannt. Der sog. „Establishing Shot“ in Spiel auf Zeit, Fegefeuer der Eitelkeiten und Mission to Mars führt beispielsweise mit nur einer, sehr elaborierten Kamerafahrt das gesamte Ensemble der Akteure ein. Eine ähnlich lange Kamerafahrt sieht man auch in seinem Film Mein Bruder Kain. Ferner hat De Palma als Erster den Split Screen als spannungserzeugendes filmtechnisches Mittel konsequent benutzt und auf diese Technik immer wieder zurückgegriffen (vgl. z.B. Sisters und Femme Fatale).
Seinen ersten großen Erfolg feierte de Palma 1976 mit dem Horrorthriller Carrie – Des Satans jüngste Tochter. In den folgenden Jahren drehte er eine Reihe von weiteren Thrillern. Große Erfolge bei Kritik und Publikum feierte er vor allem mit den zwei Gangsterfilmen Scarface und The Untouchables – Die Unbestechlichen Mitte der 1980er Jahre. De Palma wurde zwischen 1981 und 2001 allerdings auch fünfmal für die Goldene Himbeere als schlechtester Regisseur des Jahres nominiert.
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1960 - Icarus (Kurzfilm)
- 1961 - 660124: The Story of an IBM Card (Kurzfilm)
- 1962 - Wotons Wake (Kurzfilm)
- 1964 - Jennifer (Kurzfilm)
- 1966 - Show Me a Strong Town and I'll Show You a Strong Bank (Kurzfilm)
- 1966 - The Responsive Eye (Dokumentation)
- 1968 - Murder à la Mod
- 1968 - Greetings
- 1969 - The Wedding Party
- 1970 - Hi, Mom – Confessions of Peeping John
- 1972 - Hilfe, ich habe Erfolg! (Get to Know Your Rabbit)
- 1973 - Die Schwestern des Bösen (Sisters)
- 1974 - Das Phantom im Paradies (Phantom of the Paradise)
- 1976 - Schwarzer Engel (Obsession)
- 1976 - Carrie – Des Satans jüngste Tochter (Carrie), nach dem Roman Carrie von Stephen King
- 1978 - Teufelskreis Alpha (The Fury)
- 1979 - Home Movies - Wie du mir, so ich dir (Home Movies)
- 1980 - Dressed to Kill
- 1981 - Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren (Blow Out)
- 1983 - Scarface – Tony, das Narbengesicht (Scarface)
- 1984 - Der Tod kommt zweimal (Body Double)
- 1986 - Wise Guys
- 1987 - The Untouchables – Die Unbestechlichen (The Untouchables)
- 1989 - Die Verdammten des Krieges (Casualties of War)
- 1990 - Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities)
- 1993 - Mein Bruder Kain (Raising Cain)
- 1993 - Carlito's Way
- 1996 - Mission: Impossible
- 1998 - Spiel auf Zeit (Snake Eyes)
- 2000 - Mission to Mars
- 2002 - Femme Fatale
- 2006 - The Black Dahlia
[Bearbeiten] Auszeichnungen
[Bearbeiten] Avoriaz Fantastic Film Festival
- 1975 Grand Prize für Das Phantom im Paradies
- 1977 Grand Prize für Carrie - Des Satans jüngste Tochter
[Bearbeiten] Berlin International Film Festival
- 1969 Silberner Bär für Greetings auf der Berlinale 1969
[Bearbeiten] Blue Ribbon Awards
- 1988 Blue Ribbon Award für den besten (ausländischen) Film Die Unbestechlichen
(Quelle: IMDb)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Ebert, Roger: Femme Fatale. In Chicago Sun-Times. 6.11.2002 (online
Personendaten | |
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NAME | De Palma, Brian |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 11. September 1940 |
GEBURTSORT | Newark, New Jersey |
[Bearbeiten] Literatur
- Leonardo Gandini: Brian De Palma Verlag Gremese, Rom 2002, ISBN 3-89472-377-7
- Laurence F. Knapp (Hrsg.): Brian De Palma - Interviews University Press of Mississippi 2003, ISBN 1-57806-515-1
- Laurent Bouzereau: The DePalma Cut Dembner Books New York 1988 ISBN 0-942637-04-6
[Bearbeiten] Weblinks
- Brian De Palma in der Internet Movie Database
- Literatur von und über Brian De Palma im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- De Palma a la Mod Englischsprachige, inoffizielle Fansite mit den neuesten Informationen zu BDP
- Directed by Brian De Palma Englischsprachige, inoffizielle Fansite mit einer Unmenge an Informationen über BDPs Filme
- 24liesasecond.com Englischsprachige Site mit Kritiken und Aufsätzen zu BDPs Filmen. Beherbergt darüber hinaus das beste BDP-Forum im Internet.
- Englischsprachiger Aufsatz von Keith Uhlich über BDPs Schaffen bis 2003