Blauglockenbaum
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Blauglockenbaum | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Paulownia tomentosa | ||||||||||||
(Thunb.) Steud. |
Der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) (Syn.: P. imperialis), auch Kaiserbaum oder Kaiser-Paulownie genannt, ist eine Baumart, die zur Gattung Paulownien (Paulownia) gehört innerhalb der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Blauglockenbaum ist in Zentral- und Westchina beheimatet. Er wird aber weit darüber hinaus in Japan, Nordamerika und Europa als Zierbaum kultiviert, insbesondere in klimatisch wärmebegünstigten Regionen.
Der Blauglockenbaum wächst bis zu 15 m hoch und bekommt eine breite lichte Krone. Es ist ein sommergrüner, laubabwerfender Baum mit geradem Stamm und dicken Ästen. Die Rinde ist glatt und grau. In Bezug auf den Boden ist er anspruchslos, bevorzugt nicht zu arme, mäßig trockene Böden.
Ein warmer, windgeschützter Standort in sonniger Lage ist wichtig für den Blauglockenbaum. In der Jugend ist er frostempfindlich und benötigt Winterschutz durch Einbinden mit Stroh oder Frostschutzmatten. Nach dem Rückschnitt der erfrorenen Triebe erfolgt ein starker Neuaustrieb. Später ist der Blauglockenbaum winterhart.
Auffällig sind die gegenständig angeordneten, bis zu 45 cm breiten (bei jungen Trieben bis zu 100 cm breiten) Blätter. Verwechselung mit dem Trompetenbaum ist deshalb häufig. Die Blätter sind langgestielt, matt dunkelgrün bis hellgrün, unterseits samtig behaart.
Die Knospen sind auffällig fuchsbraun bis braunrot behaart. Von April bis Mai vor dem Blattaustrieb erscheinen die rosavioletten Blüten. Die glockenförmigen Blüten sind 5 bis 6 cm lang und innen gelb gestreift. Die Blüten stehen in aufrechten verzweigten, bis zu 40 cm hohen Trauben.
Die Frucht ist eine breite Kapselfrucht mit Schnabelspitze. Sie ist zuerst grünlich, später dann trocken braun und bleibt bis zur nächsten Blüte (über den Winter) am Baum. Sie enthält etwa 600 leichte Samen in zwei Fächern.
Die großen violetten Blütentrauben, die nussförmigen Kapselfrüchte (vgl. Bild) sowie die samtige rotbraune Behaarung der Triebspitzen machen ihn unverwechselbar.
[Bearbeiten] Giftigkeit
Der Blauglockenbaum enthält Verbascosid. Hierbei handelt es sich um eine glykosidische Verbindung mit Glucose und Rhamnose als Zuckerkomponente, sowie mit einem 3,4-Dihydroxyphenyl-1-hydroxyethanol- und einem 3,4-Dihydroxyphenylzimtsäure-Rest am Glucose-Baustein.
[Bearbeiten] Geschichtliches
Nach Europa wurde der Blauglockenbaum vom Würzburger Naturforscher, Arzt und Japanologen Philipp Franz von Siebold gebracht. Siebold stand in niederländischen Diensten und benannte den Baum nach der niederländischen Kronprinzessin und späteren Königin Anna, die eine Tochter des russischen Zaren Paul I. war. Der Blauglockenbaum war der Lieblingsbaum von Kaiser Franz Joseph. Viele der Bäume, die heute in allen Ländern der ehemaligen Monarchie stehen, sind aufgrund seiner Anordnung dort gepflanzt worden. Damit ist auch die Häufung von Blauglockenbäumen in den Zentren der ehemaligen Monarchie (z.B.: Baden, Schönbrunn, ...) erklärbar.
[Bearbeiten] Quellen und Literatur
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Blauglockenbaum – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |