Blinde Wut
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Blinde Wut |
Originaltitel: | Fury |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Länge (PAL-DVD): | ca. 89 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Fritz Lang |
Drehbuch: | Bartlett Cormack Fritz Lang |
Produktion: | Joseph L. Mankiewicz |
Musik: | Franz Waxman |
Kamera: | Joseph Ruttenberg |
Schnitt: | Frank Sullivan |
Besetzung | |
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Blinde Wut ist ein US-amerikanischer Film noir von Fritz Lang aus dem Jahr 1936.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Katherine Grant und Joe Wilson sind ein Paar. Doch Joe verdient nicht genug, um eine spätere Familie zu ernähren. Daher nimmt Katherine einen Posten als Lehrerin in Strand, Illinois an. Dies hat zur Folge, dass sich das Paar für ein Jahr trennen muss, da Joe in Chicago bleibt.
Es findet ein reger Briefkontakt statt und der Tag des Wiedersehens rückt näher. Joe macht sich auf den Weg zu Katherine, wird aber unterwegs festgenommen und der Entführung eines Mädchens bezichtigt. Ohne die Möglichkeit der Rechtfertigung wird er eingesperrt und kann auch keinen Kontakt zu seine Brüdern oder Kathrine aufnehmen.
Das einzige belastende Material sind Erdnüsse, die in seiner Tasche gefunden wurden. Für Erdnüsse hat Joe eine Vorliebe und seit Kindertagen ständig welche dabei. Doch wurden Erdnüsse auch am Tatort gefunden, was ihn wiederum in Bedrängnis bringt. Wie ein Lauffeuer geht das Gerücht in der Stadt Strand um, dass der Entführer gefasst worden sein soll. Trotz der dürftigen Beweislage werden die Bewohner der Stadt von einem Mann, der sich selbst als Streikbrecher bezeichnet, aufgeputscht und bilden einen Mob. Die aufgebrachte Menge versammelt sich vor dem Gefängnis und überwältigt schließlich den Sheriff und seine Gehilfen. Da sie aber trotzdem nicht an Joe rankommen, brennen sie das Gebäude nieder. Katherine, die durch Zufall von der Verhaftung erfahren hat, trifft gerade noch rechtzeitig ein, um Joe am Zellenfester des lichterloh brennenden Gebäudes zu sehen.
Kurz darauf werden die echten Kidnapper gefasst, die Unschuld von Joe steht fest. 22 angebliche Anführer des Mobs werden vor Gericht gestellt und des Mordes an Joe bezichtigt.
Tatsächlich hat Joe den Brand überlebt. Mobteilnehmer haben Dynamitstangen ins Feuer geworfen und eine Explosion hat die Zelltür zerstört. Er konnte mit Verbrennungen unbemerkt über eine Regenrinne entkommen. Völlig verbittert und voller Rachegelüste hält er sich nun mit Hilfe seiner Brüder versteckt. Diese nehmen als seine Angehörigen am Prozess als Ankläger teil.
Während des Gerichtsverfahrens wird deutlich, das die Bewohner der Stadt zusammenhalten. Sie verschaffen sich gegenseitig Alibis und sogar der Sheriff kann plötzlich keinen der Angeklagten identifizieren. Daraufhin erklärt der Staatsanwalt dem Gericht, dass Lynchjustiz in den vergangenen 49 Jahren insgesamt 6.010 Menschen in Amerika das Leben gekostet hätte. Nur 765 dieser Morde wären vor Gericht gekommen, weil sich die Mitbürger geweigert hätten, die Täter zu identifizieren. Nur um diese beschämende Tatsache aufzuzeigen, hätte er all die für ihn sinnlosen Zeugen aufgerufen. Er würde sie nun als Lügner brandmarken.
Was weder die Stadtbewohner noch deren Verteidigung gewußt hatten: Der Kameramann eines Nachrichtenteams hatte die Szenen vor dem Gefängnis gefilmt. Die Vorführung des Films erschüttert auch die Mobteilnehmer, die ihren eigenen Wahnsinn zum ersten Mal selbst sehen. Nun muss bewiesen werden, dass Joe tatsächlich in den Flammen ums Leben gekommen ist. Katherine schildert ihre Beobachtungen, aber die Verteidigung verlangt einen richtigen Beweis für den Tod Joes. Dieser sendet dem Richter einen anonymen Brief mit einem teilweise geschmolzenen Ring und einer Nachricht, dass er ein Bürger Strands sei und den beigelegten Ring bei den Aufräumarbeiten im Gefängnis gefunden hätte. Katherine identifiziert den Ring als Joes. Der Beweis ist erbracht.
Allerdings hat Katherine mittlerweile auch Zweifel am Tod ihres Verlobten bekommen, da sie unter anderem in der anonymen Nachricht einen Rechtschreibfehler entdeckt, den sie aus Joes Briefen an sie kennt. Sie folgt seinen Brüdern heimlich zu Joe und versucht ihn zu überreden, seine Rache aufzugeben. Doch Joe ist voller Hass und will Rache dafür, dass ein Mob einen Unschuldigen im Gefängnis verbrennen wollte. Katherine verlässt ihn.
Joe erkennt, dass er zu weit gegangen ist. Der Gedanke, Katherine zu verlieren, lässt ihn fast den Verstand verlieren. Am nächsten Tag wird das Urteil verlesen. Fast alle Angeklagten werden schuldig gesprochen und damit zum Tode verurteilt. Während des darauf folgenden Aufruhr taucht Joe im Gericht auf.
In seiner Rede vor Gericht erklärt Joe: "Das Gesetz weiß nicht, dass viele Dinge, die mir wichtig waren - alberne Dinge, wie der Glaube an Gerechtigkeit, die Vorstellung, dass alle Menschen zivilisiert sind, und das Gefühl des Stolzes auf mein Land, das anders sei als all die anderen - das Gesetz weiß nicht, dass diese Dinge in jener Nacht in mir verbrannten." Er sei nicht hier, um das Leben der Angeklagten zu retten, den sie würden ihm absolut nichts bedeuten. Er sei seinetwegen hier, damit ihn die Ereignisse nicht mehr verfolgen würden und er mit Katherine glücklich werden könne.
In der Schlussszene ist Joe wieder mit Kathrine vereint und küsst sie.
[Bearbeiten] Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Eine vehemente, bis auf das versöhnliche Ende rigorose Attacke gegen soziale und psychologische Mißstände. Inszeniert in dichten, beklemmenden Szenen.
- Prisma Online: Fritz Langs erster US-Film ist eine ebenso beklemmende wie konsequente Abrechnung mit den Folgen einer Massenhysterie. Bis heute hat das bemerkenswerte Werk kaum an Aktualität verloren.
[Bearbeiten] Trivia
- Lang wollte ursprünglich einen Film über ein schwarzes Opfer eines Lynchmobs drehen. Dies wurde ihm von MGM jedoch nicht gestattet.
- Die Kussszene am Schluss - ein typisches Hollywood "Happy End" - wurde angehängt, weil der Produktionschef darauf bestand. Lang mochte diese Szene nie.
- Der Film basiert auf der Geschichte Mob Rule von Norman Krasna, der dafür eine Oscarnominierung in der Kategorie Beste Originalgeschichte erhielt.
- Fritz Lang wollte aus Joe einen Anwalt machen, aber die Produzenten wollten einen Arbeiter und so wurde Joe ein Automechaniker.
- Rainbow, Joes Hund, ist ein Cairn-Terrier mit Namen Terry. Nachdem die Hundedame jedoch als Toto in Der Zauberer von Oz berühmt geworden war, wurde sie auf ihren dortigen Rollennamen umbenannt.
- Blinde Wut wurde 1995 in das National Film Registry aufgenommen.
[Bearbeiten] Weblinks
Halbblut · Der Herr der Liebe · Die Spinnen - 1. Teil: Der goldene See · Harakiri · Das wandernde Bild · Die Spinnen - 2. Teil: Das Brillantenschiff · Kämpfende Herzen · Der müde Tod · Dr. Mabuse, der Spieler - 1. Teil: Der große Spieler. Ein Bild der Zeit · Dr. Mabuse, der Spieler - 2. Teil: Inferno. Ein Spiel von Menschen unserer Zeit · Die Nibelungen - 1. Teil: Siegfried · Die Nibelungen - 2. Teil: Kriemhilds Rache · Metropolis · Spione · Frau im Mond · M – Eine Stadt sucht einen Mörder · Das Testament des Dr. Mabuse · Liliom · Blinde Wut · Gehetzt · Du und ich · Rache für Jesse James · Überfall der Ogalalla · Menschenjagd · Confirm or Deny · Nacht im Hafen · Auch Henker sterben · Ministerium der Angst · Gefährliche Begegnung · Straße der Versuchung · Im Geheimdienst · Geheimnis hinter der Tür · Das Todeshaus am Fluß · Der Held von Mindanao · Engel der Gejagten · Vor dem neuen Tag · Gardenia - Eine Frau will vergessen · Heißes Eisen · Lebensgier · Das Schloss im Schatten · Die Bestie · Jenseits allen Zweifels · Journey to the Lost City · Der Tiger von Eschnapur · Das indische Grabmal · Die tausend Augen des Dr. Mabuse