Das Testament des Dr. Mabuse (1933)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Das Testament des Dr. Mabuse |
Originaltitel: | Das Testament des Dr. Mabuse |
Produktionsland: | Deutschland |
Erscheinungsjahr: | 1933 |
Länge (PAL-DVD): | 115 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Fritz Lang |
Drehbuch: | Thea von Harbou |
Produktion: | Fritz Lang, Seymour Nebenzal |
Musik: | Hans Erdmann |
Kamera: | Fritz Arno Wagner Karl Vass |
Schnitt: | Lothar Wolff, Conrad von Molo |
Besetzung | |
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Das Testament des Dr. Mabuse ist ein Spielfilm von Fritz Lang, der 1933 gedreht wurde. Das Drehbuch basiert auf einem Roman von Norbert Jacques, der 1932 auf Aufforderung Langs geschrieben wurde, aber zunächst nicht veröffentlicht wurde. Der Film gilt als einer der großen Klassiker des Weltkinos zwischen den zwei Weltkriegen. Er entstand zeitgleich in einer deutschen und französischen Fassung. Beide Versionen wurden von den Nationalsozialisten verboten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der für seine hypnotischen Fähigkeiten berühmte Verbrecher Dr. Mabuse (Rudolf Klein-Rogge) sitzt in der Nervenklinik Professor Baums (Oskar Beregi). Im Zustand des Wahnsinns schreibt er pausenlos Mord- und Terrorpläne nieder, die wie Anleitungen auf geheimnisvolle Weise von einer Verbrecherorganisation in die Tat umgesetzt werden, obwohl die Pläne Mabuses den Ganoven selbst nicht zugänglich sind. Die Polizei steht vor einem Rätsel, auch deshalb, weil die begangenen Verbrechen sinnlos erscheinen und eher Akten blindwütiger Zerstörungslust gleichen. Auch die Ganoven selbst sind in den tieferen Sinn ihrer Taten nicht eingeweiht und erhalten ihre Befehle über Zettel sowie von einem stets hinter einem Vorhang verborgenen Chef der Bande.
Kent (Gustav Dießl), ein aussteigewilliges Mitglied der "Organisation", informiert schließlich Kommissar Lohmann (Otto Wernicke), dass Dr. Mabuse hinter den Verbrechen stecke. Aber Mabuse ist bereits verstorben - obwohl die Pläne aus seinem schriftlich verfassten „Testament“ weiter ausgeführt werden. Lohmann, der immer wieder auf die Spur der Irrenanstalt geführt wird, findet heraus, dass der tote Mabuse vom Leiter der Anstalt, Professor Baum, Besitz ergriffen hat. Als die Organisation zum ultimaten Schlag ausholt, und eine chemische Fabrik in die Luft jagen will, kann die Polizei dies im letzten Augenblick verhindern. Am Tatort ist auch Baum. Nach einer surrealistischen Autoverfolgungsjagd flieht Baum in seine eigene Anstalt, in der er nun, vollends dem Wahnsinn verfallen, selbst als Patient einbehalten wird. Am Ende sieht man ihn in einer Zelle sitzend, wie er im Zustand völliger Umnachtung Manuskriptseiten zerreißt.
[Bearbeiten] Hintergrund
Der Film ist als überaus spannender Kriminalfilm inszeniert, präsentiert aber auch das immer wieder und in verschiedenen Facetten auftauchende Thema des Wahnsinns in sehr eindrucksvoller Weise. Politisch war der Film damals ohne weiteres als kritische Anspielung auf die Nationalsozialisten zu verstehen, deren Anführer Adolf Hitler sein programmatisches Werk Mein Kampf ebenfalls in Gefangenschaft verfasste. Ganze Parolen und Glaubenssätze des heraufziehenden Dritten Reichs wurden laut Lang den Verbrechern in den Mund gelegt.
Das Ziel Mabuses im Film besteht in der Errichtung einer „Herrschaft des Verbrechens“, die durch Einschüchterung und Terror gegenüber der Bevölkerung bewerkstelligt werden soll - als größte Aktion, um dieses Ziel zu erreichen, ist interessanterweise ein Giftgas-Anschlag geplant.
Thematisiert wird auch die bürokratische und arbeitsteilige Arbeitsweise der "Organisation", bei der kaum jemand in Frage stellt, welchen Sinn seine verbrecherischen Einzelhandlungen (z.B. die Ermordung von Zeugen) eigentlich haben. Die Hauptmethode zur Übermittlung von Befehlen innerhalb der Organisation sind anonyme technische Medien wie Zettel, Telefone und Lautsprecher.
Joseph Goebbels ließ den Film am 30. Oktober 1933 verbieten. Nach der Emigration Langs hatte die Produktionsfirma versucht, durch einige Schnitte und nachgedrehte Aufnahmen eine entschärfte Version zu erzeugen, fand jedoch bei den neuen deutschen Machthabern keine Gegenliebe; so konnte der Film zunächst nur in Österreich gezeigt werden. Bis zur Rekonstruktion des Originals 1973 war jahrelang nur eine stark gekürzte Fassung im Umlauf.
Die Premiere des Films war am 21. April 1933 in Budapest, dann am 12. Mai 1933 in Österreich und 1943 in den USA. In Deutschland wurde der Film erst nach dem Zweiten Weltkrieg, am 24. August 1951, zum ersten Mal aufgeführt.
[Bearbeiten] Französische Fassung und Remake
Die französische Fassung des Films Le testament du Docteur Mabuse (1932/1933) wurde simultan mit der deutschen Version gedreht. Die technische Crew und ein Teil der Schauspieler wurden beibehalten. Das Szenario wurde von René Sti in das Französische übertragen. Laut Zensurkarte vom 29. März 1933 war der Film in Deutschland verboten. Eine Kopie wurde nach Frankreich geschmuggelt und dort von Lothar Wolff neu zusammengestellt. Ihr fehlen Teile der deutschen Version. 1943 schrieb Fritz Lang zu dieser Version ein spezielles Vorwort.
1962 wurde im Rahmen einer Edgar-Wallace-inspirierten Kriminalreihe zum Thema Dr. Mabuse ein Remake dieses Films unter der Regie von Werner Klingler gedreht (siehe Das Testament des Dr. Mabuse (1962)). Mabuse wurde diesmal von Wolfgang Preiss (aka Lupo Prezzo) gespielt, Baum (als Pohland) von Walter Rilla, Lohmann von Gert Fröbe. In weiteren Rollen waren Senta Berger und Harald Juhnke zu sehen.
[Bearbeiten] Literatur
- Lotte H. Eisner: Fritz Lang, London 1976
- Joe Hembus, Christa Bandmann: Klassiker des deutschen Tonfilms. 1930 - 1960. Goldmann Magnum/Citadel-Filmbücher. Goldmann, München 1980, 262 S., ISBN 3-442-10207-3
Dr. Mabuse, der Spieler | Das Testament des Dr. Mabuse (1933) | Die tausend Augen des Dr. Mabuse | Im Stahlnetz des Dr. Mabuse | Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse | Das Testament des Dr. Mabuse (1962) | Scotland Yard jagt Dr. Mabuse | Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse
[Bearbeiten] Weblinks
- Das Testament des Dr. Mabuse bei Filmportal.de (u.a. zeitgenössischer Zeitschriftentitel, Entwurfskizzen, Uraufführungsplakat, Fotos)
- Das Testament des Doktor Mabuse in der Internet Movie Database
- Le Testament du Dr. Mabuse in der Internet Movie Database
- Rezension von Ulrich Behrens in der Filmzentrale
- Norbert Jacques (über den Schöpfer der Figur Dr. Mabuse)
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