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Bochum Hauptbahnhof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hauptbahnhof Bochum
Hauptbahnhof Bochum

Der Hauptbahnhof Bochum ist der wichtigste Bahnhof der Stadt Bochum und zentraler Knotenpunkt aller öffentlichen Stadtverkehrsmittel. Er wurde ab 1955 neu errichtet und 1957 seiner Bestimmung übergeben. Sein Empfangsgebäude gilt als einer der bedeutendsten deutschen Bahnhofs-Neubauten der 1950er Jahre, dessen Gesamtwirkung von dem großen Foyer mit seinem geschwungenen Stahlbetondach und der Glasfassade bestimmt wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verkehrsstation und Stadtumfeld

[Bearbeiten] Eisenbahnverkehr

An den vier Bahnsteigen (8 Gleise) des Bochumer Hauptbahnhof halten Fernreisezüge (ICE und InterCity) wie auch Regionalzüge (S-Bahn-, RegionalBahn- und RegionalExpress-Züge), außerdem einzelne Nachtzüge.

Vier im Personenverkehr wichtige Eisenbahnstrecken verlaufen durch den Hauptbahnhof Bochum:

Siehe auch: S-Bahn Rhein-Ruhr

[Bearbeiten] Stadtverkehr

Auf dem Bahnhofsvorplatz, der den Namen Kurt-Schumacher-Platz trägt, befindet sich der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) für den Stadt- und den Reisebusverkehr. Unter dem Bahnhof liegt eine unterirdische sechsgleisige Station der Bochumer Stadtbahn, die von der U35 sowie allen in Bochum verkehrenden Straßenbahnen angefahren wird. Der Buddenbergplatz am Hinterausgang des Bahnhofs wird für den Wochenmarkt genutzt.

[Bearbeiten] Historie

Nach der Eröffnung 1957 folgte Ende der 1970er Jahre der erste große Umbau des Bahnhofs. Dieser bestand aus drei Elementen:

  • Bau der S-Bahnlinie 1. Hierzu wurde der südlichste Bahnsteig Nummer Vier, für den beim Neubau bereits Platz reserviert worden war, mit den Gleisen 7 und 8 errichtet. Gleis 7 war zuvor von Güterzügen benutzt worden und hatte keine Bahnsteigkante besessen.
  • Bau der Verbindungskurve zur Strecke nach Herne. Bis 1979 verkehrten die Züge aus Bochum-Langendreer nach Herne über den Bahnhof Bochum Nord. Mit der Errichtung der Riemker Kurve wurden diese Züge ab 1979 in den Hauptbahnhof eingeführt, der Abschnitt nach Langendreer wurde ab 1983 von der S-Bahn übernommen. Am nördlichsten Bahnsteig Eins wurde das kurze Stumpfgleis 1 angelegt, damit die hier endenden Züge nicht das weiterhin von Güterzügen benutzte Gleis 2 belegen müssen.
  • Bau der unterirdischen Stadtbahnanlagen. Hierfür wurde in offener Bauweise auf drei Ebenen unter dem Empfangsgebäude und dem Kurt-Schumacher-Platz ein aus zwei Geschossen bestehender Turmbahnhof mit darüber liegender Verteilerebene errichtet. Bei der Wiederherstellung des Platzes wurden der Zentrale Omnibusbahnhof neu gestaltet und das Erscheinungsbild des Foyers durch einen vorgesetzten Treppenabgang zur Verteilerebene verändert. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurden auch der Hintereingang und der Buddenbergplatz vollständig umgebaut.

In den Jahren 2004 bis 2006 wurde das Empfangsgebäude einschließlich der Zugangsanlagen und Bahnsteige während des laufenden Betriebes umfassend renoviert und im Inneren neu gestaltet. Offizielle Eröffnung des renovierten Hauptbahnhofs war am 29. Mai 2006. Bis zum Jahr 2006 wird auch der Bahnhofsvorplatz erneut modernisiert. Noch im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist weiterhin mit einem Ersatz der aus dem Jahr 1957 stammenden Eisenbahn-Signalanlagen zu rechnen.

[Bearbeiten] Alter Hauptbahnhof

Der Katholikentagsbahnhof
Der Katholikentagsbahnhof

Der ursprüngliche Bochumer Hauptbahnhof befand sich einige hundert Meter weiter westlich an der Königsallee. Im Zweiten Weltkrieg wurde sein Empfangsgebäude bei britischen Bombenangriffen nahezu vollständig zerstört, wie auch große Teile der Innenstadt Bochums. Der nötige Wiederaufbau wurde von der Stadtplanung dazu genutzt, den Grundriss der Innenstadt und die Führung einiger Hauptverkehrsstraßen zu verändern, um eine zuvor nicht erfolgte Anpassung an die stark gestiegene Einwohnerzahl der Stadt zu erreichen. Auch der in seiner alten Lage nicht mehr erweiterbare Hauptbahnhof sollte näher an die Innenstadt heran verschoben werden.

[Bearbeiten] Katholikentagsbahnhof

Um aber den Bau des neuen Hauptbahnhofes am jetzigen Platz möglichst ungestört durchführen zu können, wurde an Stelle des zerstörten Empfangsgebäudes rechtzeitig zum Deutschen Katholikentag 1949 der Katholikentagsbahnhof als Provisorium errichtet. Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde nach der Eröffnung des jetzigen Hauptbahnhofes bis etwa 1990 von der Deutschen Bundesbahn als Schulungsstätte genutzt und steht seitdem leer.

[Bearbeiten] Bergisch-Märkischer Bahnhof

Der alte Hauptbahnhof entstand aus dem Bahnhof Bochum der Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft, die mit ihrer Hauptstrecke Duisburg - Mülheim - Essen - Steele - Bochum - Langendreer - Dortmund zu Beginn der 1860er Jahre die erste Eisenbahnstrecke durch das Bochumer Stadtgebiet in Betrieb nahm. Am südwestlichen Rand des historischen Stadtkerns, nördlich des entstehenden Stadtteiles Bochum-Ehrenfeld, gelegen, befand er sich in günstiger Position zu den wichtigen Schwerindustriebetrieben wie den Stahlwerken des Bochumer Vereins oder verschiedenen Kohlenzechen. Der Zugang für Passagiere war durch die Randlage aber nicht ideal, außerdem waren die Platzverhältnisse im Gleisdreieck zwischen der Hauptstrecke und der abzweigenden, 1870 eröffneten Strecke nach Herne-Rottbruch sowie der Königsallee angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens unzureichend.

Nach der Verstaatlichung der großen Eisenbahngesellschaften durch den preußischen Staat wurde dem Bergisch-Märkischen Bahnhof der Name Bochum Süd zugeordnet, um ihn von dem östlich der Innenstadt gelegenen Bahnhof Bochum der Rheinischen Eisenbahngesellschaft zu unterscheiden. Letzterer bekam den Namen Bochum Nord und trägt ihn auch als reiner Güterbahnhof im frühen 21. Jahrhundert noch. Aus Bochum Süd wurde schließlich der alte Bochumer Hauptbahnhof.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 28' 42,62" N, 7° 13' 22,01" O

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