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Diskussion:Bosniaken - Wikipedia

Diskussion:Bosniaken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Alte Diskussionen bis Juni 2006 finden sich im Archiv.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bosnier

Zurzeit findet eine Diskussion zur Definition von Bosnier statt, es wäre nett wenn sich so viele wie möglich beteiligen könnten. Hier ist der Link dazu. --Jado 02:21, 25. Jun 2006 (CEST)


[Bearbeiten] Entfernung des Überschneidungs-Bapperls

Auich auch zweimaligem Lesen keine Überschneidung festgestellt zwischen diesem Artikel und den slawischen Muslimen. Alles sauber abgegrenzt. --Ewald Trojansky 18:50, 18. Jul 2006 (CEST)


[Bearbeiten] Bosniens verkannte Identität im Spiegel des eigenen nationalen Schicksals

Smail Balic Bosniens verkannte Identität im Spiegel des eigenen nationalen Schicksals In: Ethnos-Nation 1 (1993) H. 2, S. 7-13.

Als »Muslime im nationalen Sinne« werden seit 1971 aus pragmatischen und innenpolitischen Gründen die islamischen Einwohner des historischen Bosnien bezeichnet. Diese Neubenennung stand im Zusammenhang mit der Ablösung des früheren Zentralismus im jugoslawischen Staatsverband durch ein System zunehmender Selbstverwaltung und somit auch Selbstbestimmung. Damals entwickelte sich in Jugoslawien auch ein neues Verständnis des Begriffes Nationalität. Danach ist neben der Eingebundenheit in eine kulturelle und religiöse Tradition das individuelle Selbstempfinden ausschlaggebend für die nationale Zugehörigkeit. Diesem Kriterium sollte die Bezeichnung Musliman gerecht werden - im Unterschied zu musliman als Glaubensangehöriger mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben. So konnte sie in den offiziellen Status erhoben werden. Tatsächlich pflegten sich die Mehrheit der Bosnier mit islamischem Traditionshintergrund seit geraumer Zeit so zu definieren. Auf der anderen Seite ist festzustellen, daß sie in historischen Urkunden und literarischen Zeugnissen verschiedener Herkunft (vor allem in den Quellen des osmanischen Zivilisationsbereiches), aber auch in ihrem eigenen, unterschwellig oder wahrnehmbar existierenden Volksbewußtsein nur als Bosniaken vorkommen. Zum Bosniakentum zugehörig fühlten sich schon die vorislamischen Vorfahren der bosnisch-herzegowinischen und Sandschak-Muslime, die - damals noch mehrheitlich Mitglieder der protestantisch anmutenden Kirche der »bosnischen Krstjani« (der »Bogumilen«) - im selbständigen Königreich Bosnien (1377-1463) ein beredtes Zeugnis ihrer nationalen Identität ablegten. Während der folgenden osmanischen Herrschaft, die bis 1878 andauerte, äußerte und erhielt sich diese Identität dann vor allem im Bewußtsein und Gehabe des einheimischen Adels sowie in der bosnischen Volksdichtung. Der nationale Differenzierungsprozeß in Bosnien-Herzegowina Die vier Jahrzehnte österreichisch-ungarischer Verwaltung in Bosnien und der Herzegowina (1878-1918) waren eine Zeit geistiger Umorientierung und nationaler Differenzierung: Die bosnischen Katholiken entschieden sich in nationaler Hinsicht für das Kroatentum, die Orthodoxen für das Serbentum. Von Anfang an reklamierte jeder dieser beiden Nationalismen die Muslime für sich. Gleichzeitig wurde - unterschwellig oder offen - daran gearbeitet, das Bosniakentum aus dem politischen Vokabular und dem Volksbewußtsein auszulöschen. So ist es zu verstehen, daß sich selbst die führende politische Organisation der bosnischen Muslime, die Partei der demokratischen Aktion (SDA), als Vertreterin der »Muslime im nationalen Sinne« - und nicht der Bosniaken - versteht.

Ihr gegenüber besteht die oppositionelle Muslimische Bosniaken-Organisation (MBO) auf dem Bosniakentum als dem eigentlichen Namen der Volksgruppe. Das Aufscheinen eines Konfessionselements in einem betont nationalen Zusammenhang wie im Syntagma »Bosniens Serben, Kroaten und Muslime« stößt vor allem bei den Außenstehenden auf Unverständnis und führt zu Irritationen.

Der Islam im Donauraum und auf dem Nordbalkan ist nicht ausschließlich eine Folgeerscheinung der türkischen Expansion; muslimische Bevölkerungsinseln hat es in diesem Teil Europas schon seit dem 9. Jahrhundert gegeben. Ein gewisse Konzentration ist für die Regionen Sirmium (Srem), Macva und Nordostbosnien feststellbar. In der Geschichtswissenschaft wird sogar der Gruppenname Saqaliba für die Prätorianer der maurischen Kalifen von Cordoba in Zusammenhang mit den Slawen des Balkan und des Donauraumes gebracht.

Massenhafte Übertritte zum Islam erfolgten im 15. und 16. Jahrhundert. An ihnen beteiligten sich vor allem die nach langjährigen Unterdrückungen noch im Lande verbliebenen Bogumilen bzw. ihre katholischen Nachfahren, die oft in Wirklichkeit KryptoBogumilen waren. Der osmanische Islam zu jener Zeit war weitgehend von der Mystik, dem tasawwuf, mitgeprägt. Das war besonders in der Armee der Fall. So wurden etwa die Janitscharen nicht von den orthodoxen Hodschas, sondern vom Mystikerorden der Bektaschis geistlich betreut. In der Mystik wirkten viele synkretistische Glaubenselemente mit. Infolgedessen war der Islam jener Ausprägung flexibel, großzügig, adaptionsfähig und relativ tolerant. Außerdem hatte die »bosnische Kirche« eine den islamischen Mystikerorden ähnliche Lehr und Organisationsstruktur: Sie verstand Christus als eine geistige Person und lehnte den Klerus und den Primat des Papstes ab; ihre Mitglieder beteten fünfmal am Tage, veranstalteten ihre Meditationen in privaten Häusern (hize) und pflegten bestimmte Formen der Abstinenz, die an die geregelte Selektivernährung im Islam erinnert. Die bosnischen Patarener konnten darin eine geistige Verwandtschaft mit dem Islam erblicken, der ihnen deshalb einigermaßen attraktiv erschienen sein mag. Zudem begünstigte die Erfahrung, daß sich die osmanische Expansion zu jener Zeit gegen die Unterdrücker von gestern, die Magyaren, richtete, die Entstehung einer bosniakisch-türkischen Interessengemeinschaft. Schließlich hatten die ungarischen Könige im Auftrage des Papstes regelrechte Kreuzzüge geführt gegen die bosnischen Bogomilen. Der zum Teil spontan erfolgte Uuml;bertritt eines Großteils der Bevölkerung Bosniens zum Islam, die darin dem Landesadel folgte, hatte also religiöse, emotionale, politische und nationale Beweggründe.

Das Bosniakentum als nationales Identifikationsmuster steht theoretisch allen alteingesessenen Bewohnern Bosniens offen; in der Praxis bleibt es aber fast ausschließlich auf das muslimische Bevölkerungselement beschränkt, wenn es auch - wie ein Blick in die beiden derzeit erscheinenden bosnischen Zeitschriften Ljiljan (Sarajevo/Zagreb) und Bosnjak (Los Angeles) verdeutlicht - unter den bosnischen Katholiken und seltener unter den bosnischen Orthodoxen vereinzelte Verfechter des Bosniakentums gibt. Mit dem zu Titos Zeiten, wohl aus Verlegenheit, in die amtliche Nomenklatur aufgenommenen Volksnamen »Muslime im nationalen Sinne« wollte man offenkundig vermeiden, daß die in Bosnien lebenden Serben und Kroaten durch die Erhebung des Bosniakentums zur Staatsnation formalrechtlich zu nationalen Minderheiten reduziert wurden. Die damalige Volksrepublik Bosnien-Herzegowina sollte bewußt und eindeutig ein gemeinsamer Staat sowohl der Muslime als auch der Serben und Kroaten bleiben. Der Name »Muslime im nationalen Sinne« ließ den beiden expansiven Nachbarnationalismen darüber hinaus die Hoffnung, die Muslime eines Tages doch noch vereinnahmen zu können. Wie die neueste Entwicklung zeigt, halten die serbischen Extremisten jedoch noch eine andere Lösung bereit: die sogenannte »ethnische Säuberung« oder gar den Völkermord.

Das äußerst inhumane Vorgehen gegen die Bosniaken, die eigentliche Urbevölkerung des Landes, das die extremen serbischen Nationalisten in den letzten beiden Jahren an den Tag gelegt haben, hat dazu beigetragen, die Identität der bosnischen Nation endgültig zu festigen. Mögen serbische Intellektuelle und Politiker in propagandistischer Absicht auch behaupten, die bosnischen Muslime seien bloß islamisierte Serben, die blutigen Taten ihrer Landsleute in Bosnien strafen sie Lügen.

Die Gräben zwischen den Bosniaken und den Serben sind kaum mehr zuzuschütten. Das kroatische Verhalten gegenüber den »Muslimen im nationalen Sinne« läßt sich damit nicht vergleichen: Es ist überwiegend korrekt und auf ein friedliches Miteinander ausgerichtet, wenn die alten Vereinnahmungstendenzen in der offiziellen kroatischen Politik und in weiten Teilen der Bevölkerung auch immer noch vorhanden sind. Das äußert sich unter anderem in der kroatischen Politik des »Zuckerbrot und Peitsche« gegenüber den Bosniaken. Doch diese Rechnung dürfte nicht aufgehen. Das von dem bosnischen Soziologen Esad Cimic geprägte Schlagwort »Die Muselmanen sind zu spät darangegangen, ein Volk zu werden; sie haben demgegenüber zu früh begonnen, sich als eine Nation zu verstehen« hat sich als falsch erwiesen. In Wirklichkeit sind die Bosniaken, wie die Geschichte zeigt, seit altersher ein Volk - allerdings eines, das von seine slawische Umgebung nie recht wahrgenommen worden ist.

Die 1991 auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien durchgeführte Volkszählung ergab eine Gesamtzahl von 2 299 328 »Muslimen im nationalen Sinne«. Von ihnen gaben 95 % als ihre Muttersprache Bosnisch an, wie das in Bosnien gesprochene Idiom in der Zeit der osmanischen und der österreichisch-ungarischen Herrschaft offiziell geheißen hat.

Beginn des Völkermords Die »Muslime im nationalen Sinne« machen rund 44 % der bosnischen Gesamtbevölkerung aus. Da auch die in Bosnien registrierten »Jugoslawen« überwiegend einen muslimischen Hintergrund haben und sich ferner einige Zehntausende Muslime als Kroaten oder Serben in die Einwohnerschaftslisten haben eintragen lassen, kann man davon ausgehen, daß die Muslime zu Anfang des Jahres 1992, also vor dem Beginn der Vertreibung durch die extremistischen Serben und vor dem ansatzweise an ihnen begangenen Völkermord, die absolute Bevölkerungsmehrheit der jungen Republik gebildet haben. Im Sandschak von Novi Pazar weisen die muslimischen Bosnier sogar einen siebzigprozentigen Anteil an der Gesamtbevölkerung auf. Zur Zeit sehen sich die bosnischen Muslime und Katholiken einer unerwarteten Aggression, ja einem Genozid, ausgesetzt. Trotz aller Friedensbemühungen der legitimen Regierung - allen voran des »jugoslawischen Ghandi« Alija Izetbegovic - ist das Land von einem beispiellosen Szenario aus Gewalt, Plünderung und Morden überzogen worden. Es handelt sich dabei nicht um einen Bürgerkrieg, wie Schlechtinformierte meinen, sondern um einen gezielten, von langer Hand vorbereiteten Überfall schwerbewaffneter Banden und Armee-Einheiten auf kaum bewaffnete Mitbürger und Nachbarn anderer Nationalität und Tradition.

In der kurzen Periode der wiedergewonnenen Freiheit, die dem Zusammenbruch der kommunistischen Machtstrukturen folgte (1990-92), konnte sich die neubelebte islamische Religiosität in Bosnien auf verschiedene Weise eindrucksvoll manifestieren. Die zwei oder drei Übertragungen religiöser Feierlichkeiten durch das regionale Fernsehen mögen aufgrund ihres bis dahin unbekannten Rituals und der großen Beteiligung der einheimischen Künstler auf Teile der jugoslawischen Öffentlichkeit schockierend gewirkt haben. Die Belgrader Massenmedien witterten ohnehin seit Jahren hinter jeglichem autonomen Handeln der Albaner und der Muslime eine religiös-exklusivistische Gesinnung, ja den Geist des Dschihad, des sogenannten »Heiligen Krieges«.

Tatsächlich ist die islamische Erweckungsbewegung auch an den bosnischen Muslimen nicht spurlos vorübergegangen. Einige der führenden Ideologen dieser Bewegung sind den religiös interessierten muslimischen Bosniaken gut bekannt. Sarajevo ist in den siebziger Jahren zu einem wichtigen Zentrum für die Übersetzung und Publikation islamischer Literatur geworden.

Die bosnischen Muslime bekennen sich aber zu Europa. In einer am 10. Juni 1991 von allen ihren Volksabgeordneten und Regierungsvertretern verabschiedeten Proklamation wird dieses Bekenntnis bekräftigt. In den Artikeln 8 und 9 dieses Dokuments heißt es:

»Vom Wert der Demokratie und allen ihren Einrichtungen überzeugt, erklären wir unsere Bereitschaft, über alle Fragen des Zusammenlebens in einer demokratischen Republik Bosnien-Herzegowina mit anderen politischen Kräften Dialog zu führen. Die (bosnischen) Muslime sind die Triebkraft und Garantie für den Bestand Bosnien-Herzegowinas als souveräne und unteilbare Republik, die auf den Fundamenten der besten Erfahrungen der bürgerlichen Staaten von Europa aufgebaut ist«.

Drei Jahre zuvor hatte das damalige Oberhaupt der bosnischen Muslime, Ferhad Efendi Seta, den Standort der islamischen Religionsgemeinschaft ganz ähnlich bestimmt. Anläßlich der Feier des 450jährigen Jubiläums der Gazi Husrewbeg Medresse (Theologisches Seminar) in Sarajevo sagte er: »Die Bekenner des Islam in diesem Land haben das Glück, zur altansässigen europäischen Bevölkerung zu gehören und an den schönsten Errungenschaften der europäischen Kultur und Zivilisation teilzunehmen.« 

Trotz dieser Bekenntnisse, oder vielleicht gerade deshalb, wird der bosnische Islam seit etwa einem Jahrzehnt von den Belgrader Massenmedien verunglimpft und angefeindet. Führend in der Hetzpropaganda ist ein ehemals kommunistischer, inzwischen zu einem glühenden Nationalisten gewandelter Belgrader Soziologe namens Miroljub Jevtic, der sich als Islamkenner ausgibt.

»Endlösung auf Serbisch« Zusammen mit einer Anzahl von extrem nationalistisch gesinnten serbischen Literaten und Politikern hat Jevtic den Islam zum Feindbild erhoben und unter seinen Landsleuten einen Antiislamismus in der Art des Antisemitismus heraufbeschworen. Die Folge davon ist die »Endlösung auf Serbisch«, die zur Zeit in Bosnien verwirklicht wird. Zur Mobilisierung der Massen werden historische Ressentiments und mythologische Vorstellungen von der ruhmreichen Vergangenheit des eigenen Volkes zur Hilfe geholt. Das »kosmische Unglück«, das die Serben 1389 in Gestalt der Niederlage in der Schlacht gegen die Türken auf dem Amselfeld getroffen hat, wird in Erinnerung gerufen. Rachegelüste werden geweckt. Als Opfer bieten sich die vermeintlichen Nachfahren der Türken an, die Balkan-Muslime. Auf diese Weise wiederholt sich gegenwärtig in Südosteuropa das Mittelalter. Die schlimmsten Greueltaten geschehen seit Anfang April 1992 in Bosnien. Und die Welt schaut schweigend zu. Erst die massenhaften Vergewaltigungen von Frauen, Mädchen und Kindern scheinen das Weltgewissen in Wallung gebracht zu haben. Diese Vergewaltigungen sind ein Teil der serbischen Vernichtungsstrategie aller muslimischen Werte, beginnend mit den Menschenleben über die Zerstörung aller Bezugspunkte der bosnischen Identität bis hin zur »ethnischen Säuberung« im Mutterleib und zum systematischen Aushungern eingeschlossener Siedlungen. Woher dieser abgrundtiefe Haß der serbischen Extremisten? Er ist in der Psyche und im Weltbild der rückständigen Bauernmassen des orthodoxen Balkan verwurzelt. Er gilt vor allem den Türken und den Menschen, die für sie als Türken gelten, d.h. den Albanern, den Bosniaken und den Pomaken. Daß die beiden letztgenannten Gruppen slawischer Herkunft und nicht selten mit Serben oder Bulgaren verschwägert sind, hilft den Opfern nicht. Der ebenso nationalistisch wie griechisch-orthodox gesinnte serbische Freischärler (Tschetnik) macht, ebenso wie der bulgarische Haiduke, »mit schnöder Verleugnung jeder Humanität den engherzigsten nationalen Standpunkt zum alleinigen Maßstab für den Wert oder Unwert seiner Handlungen«. »(1) Mit einer gewissen Naivität, wie der Metzger das Vieh tötet, wird er seinen andersgläubigen, einer anderen Nationalität angehörenden Mitbürger, von dem er nie eine Beleidigung erfahren, abschlachten, ohne darum im mindesten den Anspruch auf die religiöse Gerechtigkeit aufzugeben«. So schilderte vor 115 Jahren der deutsche Gelehrte Georg Rosen das grausame Handwerk der BalkanHaiduken.(2) Die Schilderung trifft haargenau das Verhalten der serbischen Tschetniks im blutigen Szenario von Bosnien. Der Tschetnik stellt, genau wie der Haiduke, die begangenen Bluttaten als verdiente Strafe für türkische Sünden, gegebenenfalls als Kampf gegen die »fundamentalistische Bedrohung« hin, »indem er für die Verbrechen Einzelner an der gesamten Nation Rache nehmen zu dürfen behauptet« .(3) »Ko se ne osveti, taj se ne posveti« (Wer keine Rache nimmt, der bleibt der Heiligkeit fern), lautet seine Devise. Von serbischer Warte aus ist das blutige Geschehen in Bosnien daher ein religiöser Krieg.

Die Tschetniks rekrutieren sich überwiegend aus den Reihen der bäuerlichen Bevölkerung. Dazu gesellen sich Kriminelle aller Art. Mit solchen Typen und »Räubern sind ja auch andere Länder geplagt«, bemerkt Rosen, »aber es wird dem Spanier, es wird dem Italiener, nie einfallen, sich seiner Briganten zu rühmen, in ihnen gleichsam einen Rückhalt seiner Nationalität zu sehen. Ebenso wenig gelten dem Türken, der ja auch unter dem Balkangesindel vertreten ist, die EEdlen vom WaldeD [...] für etwas anderes als einen beklagenswerten Auswuchs der Gesellschaft«.(4)

Um ihre Schuldgefühle loszuwerden, behaupten die serbischen Extremisten, die bosnischen Muslime seien Fundamentalisten, die sich erdreistet hätten, mitten in Europa eine »islamische Republik« errichten zu wollen. Der Informationsminister der selbsternannten serbischen Regierung für Bosnien, Velimir Ostovic, kann deshalb nicht verstehen, warum sich der christliche Westen wegen der menschenunwürdigen Behandlung der muslimischen Insassen seiner KZLager aufregt. Den von der liberalen und demokratischen Welt so gefürchteten islamischen Fundamentalismus kann man seiner Ansicht nach anhand von fünf Charakteristika bestimmen:

1) Er versteht den Islam als eine Einheit von Religion und Staat; 2) er geht davon aus, daß die Religion einen totalen Anspruch auf das Leben der Gläubigen haben; 3) in krisenhaften Situationen schlägt er in politischen und militärischen Aktivismus um; 4) Gedankenfreiheit ist ihm fremd; 5) seine Anhänger verstehen sich als Gläubige, die das religiöse Pflichtpensum um einige Grade übersteigen.

Deshalb begnügen sie sich mitunter nicht mit der üblichen Qualifizierung als Muslime und wollen als Isl~miyyãn (»Islamisten«) verstanden werden. Von all diesen Anwandlungen des ideologisierten, modernen Islam des Orients ist in Bosnien im allgemeinen jedoch nichts zu spüren. Der Islam in Bosnien kann auf eine 115jährige Erfahrung im Umgang mit dem aufgeklärten Europa zurückblicken; er ist weltoffen, liberal und tolerant im Sinne der Deklaration der allgemeinen Menschenrechte. Geographisch, geschichtlich, ethnisch und kulturell gehört dieser Islam zu Europa.

Anmerkungen (1)Georg Rosen: Die Balkan-Haiduken. Ein Beitrag zur inneren Geschichte des Slawentums. Leipzig, 1878. S. VII. (2)Ebd., S. 22.

(3)Ebd., S. 22.

(4)Ebd., S. 25.

Literatur Balic, Smail: Das unbekannte Bosnien. Europas Brücke zur islamischen Welt. Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 1992. Ders.: »Deutschsprachiges archäologisches u. historisches Schrifttum über Bosnien und die Herzegowina vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis 1918«. In: Südostforschungen 30 (1971), S. 197-244. Braun, Maximilian: Die Anfänge der Europäisierung in der Literatur der muslimischen Slaven in Bosnien und Herzegowina. Leipzig, 1934. 148 S. Donia, Robert J.: Islam under the double eagle. The muslims of Bosnia and Hercegovina. 1878-1914. New York, 1981. © Ethnos-Nation Last update: August 11th, 1998

[Bearbeiten] Bildwarnung

Die unten genannten Bilder, die in diesem Artikel verwendet werden, sind auf Commons gelöscht oder zur Löschung vorgeschlagen worden. Bitte entferne die Bilder gegebenenfalls aus dem Artikel oder beteilige dich an der betreffenden Diskussion auf Commons. Diese Nachricht wurde automatisch von CommonsTicker erzeugt.

-- DuesenBot 00:16, 30. Sep 2006 (CEST)


[Bearbeiten] Christen

Nicht alle Bosniaken sind Moslems. Es gibt auch christen, die wieder zum Christentum konvertiert sind.

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