Brettspiel
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Ein Brettspiel ist ein Spiel, dessen kennzeichnendes Element ein Spielbrett ist, auf dem die Spielerinnen und Spieler mit Figuren, Steinen oder anderem Material agieren. Ein Spiel, bei dem eine reine Auslage entsteht (wie beispielsweise bei Carcassonne) wird oftmals auch zum Genre der Brettspiele gezählt, obwohl es sich strenggenommen um ein Legespiel handelt.
Das "Brett" muss nicht zwangsläufig aus Holz oder aus einem Stück sein. Bei manchen Spielen, etwa bei den Siedlern von Catan, ist es variabel und wird bei jeder Partie neu zusammengesetzt.
Die Bedeutung des Spielbretts ist in den einzelnen Spielen unterschiedlich. Bei manchen Titeln - die dann in vielen Fällen an der Grenze zum reinen Karten- oder Würfelspiel stehen - stellt es fast ausschließlich eine angepasste Punktetabelle dar, bei anderen ist es wirklich das spielbestimmende Element.
[Bearbeiten] Geschichte
Als ältestes Brettspiel kann das "Spiel von Ur" (2300 v. Chr.) gelten. Auch Go beansprucht diesen Titel oft. Zu den klassischen Brettspielen zählen Go, Pachisi, Mancala, Mühle, Backgammon, Dame und Schach.
Neuzeitliche Brettspiele aus dem letzten Jahrhundert mit namentlich bekannten Autoren sind unter anderem Klassiker wie Mensch ärgere dich nicht oder Malefiz (Barricade) welche heute meist über Spielverlage in den Handel gebracht werden.
Moderne Brettspiele wie beispielsweise die Siedler von Catan, Carcassonne (eigentlich eher ein Legespiel), Einfach Genial! oder Puerto Rico werden auch als Autorenspiele bezeichnet, da der Name des verantwortlichen Spieleautors bekannt ist und dieser oftmals dem Beruf des Spieles voll- oder teilzeitlich nachgeht. Markant ist auch, dass es zu einem erfolgreichen Spiel oftmals mehrere Aufbausets, vergleichbar einem Baukausten, sowie abgeleitete Spiele gibt. Während in den meisten Ländern vor allem klassische Brettspiele gespielt werden, hat sich im deutschsprachigen Raum eine vielfältige Szene um Autorenspiele gebildet. In den Vereinigten Staaten hat dies schon dazu geführt, dass Brettspiele auch als German Games bezeichnet werden.
Die Internationalisierung des Phänomens der Renaisance von Brettspielen in neuer Vielfalt schreitet momentan rasch voran. Auch in den USA, den Niederlanden, Frankreich und Teilen Asiens formieren sich lebendige Spieleszenen.
Mehr als 600 Neuheiten werden Jahr für Jahr auf den Spielemessen in Essen (im Oktober) und Nürnberg (im Februar) vorgestellt. Außerdem wird jährlich von einer Spielejournalisten-Jury die weltweit bedeutendste Spiele-Auszeichnung Spiel des Jahres vergeben, die in der Folgezeit für Katalogwerbung wie auch für für das Design der Verpackung eine unübersehbares und wertvolles Gütesiegel datstellt.
Die meisten Brettspiele erschienen mittlerweile auch für verschiedene Plattformen als Computerspiel. Dies wird oftmals ergänzt durch die Umsetzung als Browserspiel. Zudem gibt es auch vollständig elektronische Brettspiele (mit Sensoren und Sprachausgabe) und DVD-Brettspiele (normale Brettspiele mit Zusatz-DVD).
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wikibooks: Brettspiele – Lern- und Lehrmaterialien |
- Brettspiele im Open Directory Project.
- Homepage des Deutschen Spiele-Archivs, das sich die Aufgabe gesetzt hat, die Entwicklung der Brett- und Tischspiele im deutschsprachigen Raum seit 1945 zu dokumentieren
- Board Game Studies - Fachzeitschrift zum Thema Brettspiele
- Abstract Strategy Games - Eine virtuelle Ausstellung moderner Brettspiele (ohne Werbung)
- Luding - Spieledatenbank Luding mit Links zu Rezensionen aus über 100 Quellen
- Brettspielwelt - Eine virtuelle Sammlung von Brettspielen, die online gespielt werden. Gleichzeitig wird mithilfe der Spiele ein Metaspiel gespielt.
- Boardgamegeek - Überregionale Spieleplattform mit immens großem Verzeichnis
- spielbox - DIE Spielefachzeitschrift
- Startspieler - Spielerezensionen