Chandeen
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Chandeen | |
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Gründung: | 1990 |
Auflösung: | 2004 |
Genre: | Popmusik · Ethereal Wave |
Webseite: | http://www.chandeen.com/ |
Letzte Besetzung | |
Gesang, Liedertexte, Nebenstimme: | Antje Schulz |
Musik, Produktion, Liedertexte: | Harald Löwy |
Ehemalige Mitglieder | |
Gesang, Liedertexte: | Aline Akbari (1991-1993) |
Gesang, Liedertexte: | Catrin Mallon (1993-1994) |
Gesang, Liedertexte: | Stephanie Härich (1995-2002) |
Musik: | Oliver Henkel (1990-1994) |
Weitere Mitwirkende | |
Management, Fotografie, Artwork, Liedertexte, Produktion: | Michael Schwalm |
Flöte: | Dorothea Hohnstedt |
Gesang, Liedertexte: | Ion Javelin |
Gitarre: | Harald Gottschalk |
Gitarre: | Florian Walther |
Gitarre, Produktion: | Axel Henninger |
Nebenstimme: | Antje Buchheiser |
Schlagzeug: | Phillip Ritmannperger (Live) |
Remixe: | 1995 – Steve Roach 1998 – Daniel Myer 2002 – Steffen Keth 2002 – Mike Brown 2002 – Klive Humberstone 2002 – Nigel Humberstone |
Chandeen [ˌʃænˈdiːn] war ein Musikprojekt aus Frankfurt am Main, das 1990 gegründet wurde und in der ersten Hälfte der 1990er Jahre vor allem im Dark-Wave-Umfeld populär war. Ab der Mitte der 1990er Jahre veränderte sich der Stil infolge einer Umbesetzung, die Band produzierte seitdem eher popmusikorientierte Werke mit Einflüssen aus Rock und Trip Hop.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Gründung
Chandeen wurde 1990 von Harald Löwy und Oliver Henkel gegründet. Beide Musiker trafen allerdings zu ersten Experimenten schon im Winter 1989 zusammen, sodass es zum Entstehungsdatum von Chandeen unterschiedliche Angaben gibt. 1991 trat als weiteres Mitglied die Sängerin Aline Akbari dem Projekt bei, nur ein Jahr später folgte die Zweitsängerin Antje Schulz.
[Bearbeiten] Frühe Werke
Nach zwei Kassettenveröffentlichungen wurde Oliver Rösch, Labelchef von Hyperium Records, auf Chandeen aufmerksam und bot dem Projekt einen Plattenvertrag an. Kurz bevor Chandeen den Vertrag unterschrieben, verließ Aline Akbari das Projekt und wurde im Frühjahr 1993 durch Catrin Mallon ersetzt. In dieser Besetzung nahmen Chandeen die ersten beiden Alben „Shaded By The Leaves“ und „Jutland“ auf. Zur Anfertigung der Rohaufnahmen von „Jutland“ zogen sich Harald Löwy und Oliver Henkel für sechs Wochen nach Jütland zurück.
[Bearbeiten] Split
Während der Studio-Aufnahmen zu „Jutland“ machten sich bereits projektinterne Differenzen bemerkbar, die Ende 1994 im Ausstieg von Catrin Mallon und Oliver Henkel gipfelten. Beide Musiker formierten anschließend das Projekt Edera, das nach der Veröffentlichung des ersten und einzigen Albums „Ambiguous“ (1996) in der Versenkung verschwand.
Unterdessen gerieten erste Trenungsgerüchte in Umlauf, die seitens Chandeen jedoch nicht bestätigt wurden. Trotz weiterer Veröffentlichungen, die Chandeen in den darauf folgenden Jahren populärer machten, sollte „Jutland“ das beliebteste Album bleiben. Es gilt als das atmosphärischste Werk der Band.
[Bearbeiten] Stilwechsel
Nachdem „Jutland“ den Markt eroberte, erschien 1995 die EP „Light Within Time“. Hierauf kam erstmals die neue Sängerin Stephanie Härich zum Zuge, die im Frühjahr 1995 bei Chandeen einstieg und den Platz von Catrin Mallon einnahm. Stephanie Härich war zuvor in Incept Date integriert, einem Seitenprojekt von Harald Löwy, bei dem sie die Background Vocals für das Album „Archipelago“ (1994) beisteuerte. Die Titel der „Light Within Time“-EP verschreckten viele Fans aufgrund ihrer ungewöhnlichen Klänge, Chandeen präsentierten statt der üblichen dunklen und romantisch durchsetzten Atmosphäre eher unaufdringliche Popsongs mit folkloristischen Zügen.
Die darauf folgenden Werke „The Waking Dream“ (1996), „Spacerider - Love At First Sight“ (1998) und „Bikes And Pyramids“ (2002) führten den neu eingeschlagenen Weg konsequent fort, ab Ende der 1990er Jahre traten vermehrt zeitgemäße Trip-Hop-, Drum’n’Bass- und Rock-Elemente hervor. Zwischenzeitlich trennten sich Chandeen von ihrem Label Hyperium Records und wechselten zu SPV. Mit der nachfolgenden Gründung von Kalinkaland erfüllte sich Harald Löwy den Traum eines eigenen Labels. Die letzten beiden Chandeen-Werke wurden dort veröffentlicht.
[Bearbeiten] TV-Präsenz
Ende des Jahres 1998 begannen die Aufnahmen zum Videoclip von „Skywalking“, der nach seiner Fertigstellung auf MTV und VIVA in Rotation lief. Trotz der starken TV-Präsenz brachte der Clip nicht den erwünschten Erfolg, sodass auf weitere Videoproduktionen fortan verzichtet wurde. Chandeen waren anschließend live bei NBC-Giga zu sehen, was die Popularität der Band nochmals förderte.
[Bearbeiten] Trennung
Eine Best-Of-Collection und mehrere Maxis komplettierten das bisherige Schaffen von Chandeen, ehe 2003 mit „Echoes“ der letzte Longplayer erschien. Dieses Schlusswerk fällt deutlich ruhiger und getragener aus als seine Vorgänger und ist durch eine Rückbesinnung auf die Wurzeln der Band gekennzeichnet. Für den Titeltrack „Echoes“ fungierte Antje Buchheiser, Sängerin von Stoa, als Zweitstimme. Nachdem bereits 2002 auch Stephanie Härich ihre Mitarbeit einstellte, wurde Chandeen 2004 vorerst aufgelöst.
[Bearbeiten] Reunion?
Ein neues Chandeen-Album ist nach Harald Löwys Angaben für 2007 geplant.
[Bearbeiten] Namensherkunft
„Chandeen“ war der Name des Leguans einer Freundin Harald Löwys. Laut Löwy entstammt dieser Name einer indianischen Sprache. Eine entsprechende Übersetzung ins Deutsche, welche die Bedeutung des Wortes voll erfasst, gibt es nicht. „Chandeen“ gilt als eine Bezeichnung mit religiösem Hintergrund. Sie wird verwendet, um Eindrücke oder Geschehnisse zu umschreiben, die eine bestimmte Person an die „Quelle des Lebens“ oder an den „Sinn des Daseins“ näher heranführen. Darunter fallen unter anderem Déjà-vu-Erlebnisse. Der Name erschien Löwy und Henkel daher passend für die spirituelle und sphärische Ausrichtung der Band zum Zeitpunkt der Gründung. [1]
[Bearbeiten] Trivia
[Bearbeiten] Künstler
- Antje Schulz schaltete 1992 ein Inserat mit dem Ziel, als Sängerin einer Punkband tätig zu werden. Dieses Inserat führte sie letztendlich in eine ganz andere Richtung: Harald Löwy und Oliver Henkel ließen Antje bei sich im Studio vorsingen und integrierten sie anschließend bei Chandeen als vollwertiges Mitglied. Nach ihrer Zeit bei Chandeen widmete sie sich vermehrt ihrer Crossover-Band Spin Spin Sugar, die sie zusammen mit Guido Fricke alias Guido LeFric (La Floa Maldita) ins Leben rief. Inzwischen ist Antje Schulz ein beständiges Mitglied der Elektro-Formation In Strict Confidence.
- Harald Löwy formierte neben Chandeen auch sein Zweitprojekt Incept Date, mit dem er bisher die beiden Alben „Archipelago“ (1994) und „Harem“ (1996) veröffentlichte. Zusammen mit dem Chandeen-Gastmusiker Ion Javelin (ehemals Sänger von Moskwa TV) initiierte Harald Löwy das Projekt Broken Surface. Aus der Zusammenarbeit gingen 2003 das Album „Broken Surface“ und die Maxi „Generator X.0.7/8“ hervor. Des Weiteren war Harald Löwy für die Neoklassik-Formation Stoa tätig, mit deren Sängerin Antje Buchheiser er liiert ist. Eine langjährige Freundschaft verbindet ihn mit Steffen Keth, dem Frontmann von De/Vision, der Chandeen auch bei Live-Auftritten unterstützte.
- Alle Alben, mit Ausnahme von „Spacerider - Love At First Sight“, produzierte Axel Henninger, der sich bereits als Produzent für Bands wie Camouflage und Moskwa TV in der deutschen Electro-Pop-Szene einen Namen machte.
[Bearbeiten] Tracks
- Der Track „In Power We Entrust The Love Advocated“, der auf dem Album „The Waking Dream“ zu finden ist, stammt von Dead Can Dance und ist im Original auf der 1984er Vinyl-Maxi „Garden Of The Arcane Delights“ erschienen.
- Der Track „Apples & Oranges“ vom Album „Bikes And Pyramids“ ist eine Coverversion der gleichnamigen Single von Pink Floyd aus dem Jahre 1967.
- In ihrer gesamten Schaffensphase veröffentlichten Chandeen lediglich zwei deutschsprachige Songs: „Pink“ und „Heute Nacht“. Beide Titel sind auf dem Album „Bikes And Pyramids“ erhältlich.
- Chandeen remixten für das Sheffielder Musikprojekt In The Nursery den Titel „Belle Époque“. Als Gegenleistung arrangierten In The Nursery für Chandeen den Track „A Silent Love“, der auf dem Album „Bikes And Pyramids“ veröffentlicht wurde.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Quelle: Paraneuja Magazin · Interview mit Chandeen · Heft-Nr. 8 · Seite 8 · 1994
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
Alben & EPs |
Singles & Maxis |
Retrospektiven |
Demos |
Videos
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[Bearbeiten] Weblinks
- Chandeen – Homepage der Band
- Chandeen Myspace Profil - Chandeen auf Myspace
- Chandeen – Diskografie bei Discogs (englisch)
- Grenzwellen – legaler Download aller Chandeen-Alben und Singles