Dagestanische Sprachen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die dagestanischen Sprachen (auch nordostkaukasische Sprachen) sind eine Sprachfamilie, deren Mitglieder vor allem in der autonomen Republik Dagestan (Russische Föderation) sowie in geringer Zahl in Aserbaidschan und Georgien gesprochen werden. Annähernd zwei Millionen Menschen sprechen eine Sprache dieser Familie. Die dagestanischen Sprachen sind Teil des Sprachkomplexes der kaukasischen Sprachen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Kennzeichen
Die Sprachen sind gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Lauten (bis zu 60 Konsonanten und 30 Vokale in manchen Sprachen), mehrere Reihen von Plosiven sowie durch eine Vielzahl von Fällen (Kasus), darunter der Ergativ, der Absolutiv und zahlreiche Lokative.
[Bearbeiten] Systematik
Die dagestanischen Sprachen lassen sich in drei Gruppen unterteilen:
- Ando-Awaro-Didoische Sprachen
- Lakisch-Darginische Sprachen
- Lesgische Sprachen
[Bearbeiten] Verwandtschaft zu anderen Sprachen
Die dagestanischen Sprachen werden mit den nachischen Sprachen zu einer (nordostkaukasischen) nacho-dagestanischen Gruppe zusammengefasst oder sogar noch mit den (nordwestkaukasischen) abchasisch-adygeischen Sprachen zu einer nordkaukasischen Sprachfamilie. Ob die nordwestkaukasischen und die nordostkaukasischen Sprachen genetisch verwandt sind, ist nicht letztendlich geklärt.
Ebenfalls vermutet wird, dass das Hurritische und das Urartäische, zwei Sprachen, die vom 3. bis zum 1. Jahrtausend vor Christus in Anatolien und Nordmesopotamien gesprochen wurden, zu den dagestanischen Sprachen gehören.
[Bearbeiten] Literatur
Diakonoff, I. M. u. S. A. Starostin. 1986. Hurro-Urartian as an Eastern Caucasian Language. München: Kitzinger.