Dahme (Fluss)
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Die Dahme ist ein etwa 95 km langer Nebenfluss der Spree, der südöstlich von Berlin im Bundesland Brandenburg fließt.
Die Dahme entspringt bei dem gleichnamigen Ort Dahme, berührt oder durchfließt in nördlicher Richtung die größeren Städte Golßen, Märkisch-Buchholz sowie Königs Wusterhausen und mündet in Berlin-Köpenick kurz hinter der Schlossinsel in die Spree. Der Name Dahme ist möglicherweise abgeleitet vom wendischen Begriff Dembrowa = Eiche. Andere Autoren führen den Flussnamen auf einen älteren, von der germanischen Vorbevölkerung stammenden Namen zurück, der eventuell einen dunklen Fluss bezeichnet. Solche alten Namen wurden oft von der germanischen Restbevölkerung an die slawischen Zusiedler weitergegeben.
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[Bearbeiten] Verlauf, Naturpark und Umflutkanal

Vom märkischen Städtchen Dahme nimmt der Fluss seinen Lauf zuerst nach Osten. Hier bildet das Dahmetal zusammen mit dem sich südlich anschließenden Tal des Schweinitzer Fließes die natürliche Grenze zwischen dem Fläming und dem Lausitzer Grenzwall. Weiterhin befindet sich an der Dahme zwischen Liebsdorf und Falkenhain die östliche Grenze des Naturparkes Niederlausitzer Landrücken. Bei Golßen erreicht das Flüsschen das Baruther Urstromtal, welches sie bei dem Dorf Staakow wieder nach Norden verlässt. Zwischen Golßen, Rietzneuendorf und Briesen schlängelt sich die Dahme bis Märkisch-Buchholz als kleines, weitgehend naturbelassenes Fließ weiter nach Norden. Sie fließt vorbei am westlichsten Spreewaldrand stellenweise durch sumpfige Erlenwälder. Bei dem Dorf Staakow tritt sie ein in den Naturpark Dahme-Heideseen, der von mehr als einhundert Seen und ausgedehnten Waldgebieten geprägt wird.
Ab Märkisch-Buchholz verwandelt sich das kleine Fließ in einen breiten Kanal, der auf 41 km Länge schiffbar ist, denn hier wird über den Dahme-Umflutkanal Wasser von der Spree zugeführt, das der Spree entzogen wurde, um den Spreewald besser vor Hochwasser zu schützen. Das Wasser strömt weiter nach Prieros und weitet sich hier ähnlich wie die Havel im Berlin-Potsdamer Raum zu einer Seenkette. Über Dolgenbrodt, den Krüpelsee, Königs Wusterhausen, Zeuthen und den Zeuthener See, Eichwalde und den Langen See gelangt die Dahme nach Berlin-Köpenick und gibt hier der Spree das geborgte Wasser zurück.
[Bearbeiten] Fontane und die Dahme
Im Rahmen seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg hat Theodor Fontane Mitte des 19. Jahrhunderts an Bord der Sphinx eine Bootexpedition mit dem Ziel unternommen, bis zu den See- und Quellgebieten der «wendischen Spree» vorzudringen. Schon die Idee zu dieser Expedition versetzte Fontane in eine Aufregung, als ob es sich um ein Vordringen bis zu den See- und Quellgebieten des Nils gehandelt hätte.
Fontane hinterlässt folgende Charakterisierung des Flusses:
An der Brücke zu Cöpenick treffen zwei Flüsse beinahe rechtwinklig zusammen: die «eigentliche» Spree und die «wendische» Spree, letztere auch «die Dahme» geheißen. Die wendische Spree, mehr noch als die eigentliche, bildet eine große Anzahl prächtiger Seeflächen, die durch einen dünnen Wasserfaden verbunden sind. Ein Befahren dieses Flusses bewegt sich also in Gegensätzen, und während eben noch haffartige Breiten passiert wurden, auf denen eine Seeschlacht geschlagen werden könnte, drängt sich das Boot eine Viertelstunde später durch so schmale Defilés, daß die Ruderstangen nach rechts und links hin die Ufer berühren. Und wie die Breite, so wechselt auch die Tiefe. An einer Stelle Erdtrichter und Krater, wo die Leine des Senkbleis den Dienst versagt, und gleich daneben Pfuhle und Tümpel, wo auch das flachgehendste Boot durch den Sumpfgrund fährt. So diese Wasserstraße.
Bei Prieros fuhren Fontane und seine Reisegefährten nicht mehr weiter dahmeaufwärts sondern folgten der Seenkette, die heute "Teupitzer Gewässer" heißt. Nach insgesamt zwei Reisetagen erreichten sie bei Teupitz das Ende der schiffbaren Gewässer.
[Bearbeiten] Jaxa von Köpenick
Zwar hatte die Dahme nicht ganz die historische Bedeutung der Nuthe mit ihren Nutheburgen, spielte aber dennoch eine Rolle bei der Gründung der Mark Brandenburg. Auf der heutigen Schlossinsel in Berlin-Köpenick am Zusammenfluss von Dahme und Spree bestand für längere Zeit eine Slawenburg, die mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde. Mitte des 12. Jahrhunderts war diese Burg Machtzentrum des Stammes der Sprewanen unter ihrem Fürsten Jaxa von Köpenick. Jaxa leistete Albrecht dem Bären, dem Gründer der Mark Brandenburg, erheblichen Widerstand und konnte erst am 11. Juni 1157, dem Gründungstag der Mark, entscheidend geschlagen werden. Der Legende nach hat er auf der Flucht vor Albrecht die Havel durchschwommen und aus Dankbarkeit für die gelungene Flucht bei Schildhorn, heute Berlin, sein Schild an einem Baum hängen lassen. Eine hohe Denkmalssäule mit einem Schild erinnert an dieser Stelle an den Slawenfürsten von Köpenick.
[Bearbeiten] Quelle
Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Teil 4. Spreeland. An Bord der Sphinx. Zitiert nach der Ausgabe 1998, Frankfurt/M, Berlin.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- TMB Tourismus Marketing Brandenburg GmbH
- Landesanstalt für Großschutzgebiete Brandenburg
- Naturwacht in Brandenburg
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Koordinaten: 52°25'00 N 13°35'00 O