Deformationsgeschosse
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Ein Deformationsgeschoss ist ein Projektil zum Verschießen aus einer Feuerwaffe. Es ist ist so konstruiert, dass es bei Abschuss eine schlanke lange Form aufweist und beim Auftreffen im Ziel im Bereich der Spitze abflacht, breitschlägt oder "aufpilzt".
Die durch das Aufpilzen entstehende Querschnittsvergrößerung verringert die Querschnittsbelastung und ermöglicht so eine hohe Energieumsetzung im Ziel. Dies ist besonders bei Geschossen für die Jagd und die Selbsverteidigung erwünscht.
Konstruktiv wird die Deformationseigenschaft dadurch erreicht, dass das Geschoss aus weichem Material (Blei) gefertigt und nur zu einem Teil mit härterem Metall (z. B. Tombak) umantelt wird. Der freiliegende Teil des Geschosses pilzt beim Auftreffen auf und vergrößert so seinen Querschnitt. Das Deformationsbereitschaft kann durch Anbringen einer axialen Bohrung in der Geschossspitze gefördert werden (Hohlspitzgeschoss).
Für Jagdzwecke wurden in den letzten Jahren vollständig bleifreie Geschosse aus massivem Tombak entwickelt um den Eintrag von Blei in die Umwelt zu verhindern. Durch spezielle Hohlspitzen mit Sollbruchkerben deformieren diese Geschosse, obwohl sie aus verhältnismäßig zähem Material bestehen. Im Internet findet man unter dem Stichwort "bleifreie Jagdgeschosse" eine ganze Menge Informationen zum Thema.
Deformationsgeschosse für den militärischen Einsatz werden gerne als "Dum-Dum-Geschoss" bezeichnet, sind nach der Haager Landkriegsordnung geächtet und völkerrechtlich verboten. Deformationsgeschosse für Jagd und Verteidigung sollten nicht als Dum-Dum-Geschosse bezeichnet werden.