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Dekanatskirche St. Georg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Pfarr- und Dekanatskirche ist dem „Hl. Georg“ geweiht, sie ist die Pfarrkirche von Bergheim (Flachgau) bei Salzburg.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Vom gotischen Vorläuferbau der Pfarr- und Dekanatskirche stehen heute nur mehr die unteren drei Geschoße des Turmes. Das gesamte übrige Gebäude, das in derselben Achse genau unter der heutigen Pfarrkirche zu suchen ist, wurde wegen Baufälligkeit abgetragen. Nach einem langen und pannenreichen Weg konnte 1695 endlich der Maurermeister Matthias Köllensperger die neue Kirche errichten. Der gotische Turm der Pfarrkirche erhielt 1797/1798 nach den Plänen des Hofbaumeisters Wolfgang Hagenauer ein neues Glockengeschoß. Die heutige Barocke Kirche ist ein einschiffiger Saalbau, dessen Schiff sich in vier Joche gliedert. Der etwas einspringende Altarraum zeigt eine runde Apsis. Die auffallend schmalen Joche des Langhauses werden von Pilastern gegliedert. Die lichtführung ist für das frühbarocke Raumverständnis charakteristisch: Die rechteckigen Fenster haben darüberliegende Ochsenaugen und verleihen damit dem hohen Raum und seiner stichkappengewölbten Tonne einen hellen, gleichmäßig ausgeleuchteten Eindruck. Die schöne Lichtstimmung wird noch durch die einheitliche Baraockausstattung unterstrichen. Die Ausstattungen der Pfarr- und Dekanatskirche sind der:

[Bearbeiten] Hochaltar

1706/1707 lieferte der Salzburger Altarbauer Lorenz Windbichler bereits den Aufbau des Hochaltares; der heimische Bildhauer Simon Fries schnitzte zu den Hochaltar die Figuren. Das reichgekröpfte Gebälk des Altares wird von vier gewundenen Säulen getragen. Auf dem erhöhten Altaraufsatz steht der originale Barocktabernakel, von zwei anbetenden Engeln flankiert. Zwischen den Säulen stehen in ganzer Figur der hl. Petrus (mit Tiara, Schlüssel und Kreuzstab) bzw. ihm gegenüber der hl. Rupert (mit Salzfaß und Hirtenstab), über den Durchgängen die etwas später aufgestellten Statuen der Heiligen Judas Thaddäus und Johannes Nepomuk. Die beiden Altarbilder zeigen Den Kirchenpatron der (hl. Georg zu Pferd als Hauptbild und die Krönung Mariens im Oberbild) es schuf der Salzburger Maler Johann Friedrich Pereth (Peretti). Auf dem Gesprenge sitzen die Figuren der hl. Barbara und Katharina, neben dem Oberbild im Vierpaß Joseph und Johannes Evangelist, ganz oben der hl. Michael zwischen zwei Putti. Die 1707 an den Langhauswänden aufgestellten Seitenaltäre stammen ebenfalls von Lorenz Windbichler.

[Bearbeiten] Kreuzaltar

Der linke Seitenaltar der Kirche ist dem Hl. Kreuz geweiht. Zwei gedrehte, vergoldete Säulen tragen den Altaraufbau. Davor stehen die beiden hll. Diakone Stephanus und Lurentius. Das Kreuzigungsbild folgt dem üblichen Typus: Maria und Johannes stehen neben dem Gekreuzigten, Magdalena kniet zu seinen Füßen, weinende Putti bereichern die Szene. Das runde Auszugsbild stellt die Hl. Sippe dar: Joachim, Anna, Joseph, Maria und das Jesuskind. Links und rechts davon heilige Frauen: Apollonia (mit Zange) und Agatha (mit Brüsten), oben sitzend Scholastika (die Zwillingsschwester des hl. Benedikt) und Ottilia (Benediktinernonne aus dem Elsaß). Ganz oben steht die hl. Margaretha (Patronin gegen Gewürm). Auf der etwas zurückgesetzten Mensa befindet sich zwischen zwei Reliquiaren in einem reich durchbrochenen Barockrahmen (um 1750) Das Passauer Maria-Hilf-Bild.


[Bearbeiten] Taufe-Christi-Altar

Gegenüber an der Südseite ist der Altar der Taufe Christi. Der Himmel öffnet sich, Gottvater ist über dem Taufgeschehen sichtbar, die Engel halten ein rotes Gewand für den aus dem Wasser steigenden Herrn bereit. Der Aufbau des Altares entspricht dem auf der gegenüberliegenden Seite. Die Schreinfiguren sind Zacharias (als alttestamentlicher Priester gekleidet) und Elisabeth, die Eltern Johannes des Täufers. Oben zeigt das runde Auszugsbild Sebastian und Florian. die Figuren auf dem Gesprenge des Altares stellen Franz von Assisi und Antonius von Padua dar, ganz obend sitzend zwei hl. Priester (mit Birett und Palme). Stehend oben der hl. Karl Borromäus, unten im gleichen Rahmen wie gegenüber der hl. Joseph mit Kind (gemalt von Toni Kirchmayr, Oberau in Tirol, um 1940).

[Bearbeiten] Kanzel

Die Kanzel zählt zu den reichsten Ausstattungsstücken der Kirche. Der in fünf Felder geteilte Korb wird durch gedrehte, marmorierte und vergoldete Säulen gegliedert. Die Stuette des Salvator Mundi (mit der Weltenkugel) ist in segnender Geste dargestellt, die vier Evangelisten mit ihren Symbolen: Lukas (Stier), Matthäus (Engel), Johannes (Adler) und Markus (Löwe). Der auffallend flache Schalldeckel wird von Lambrequins geziert. Unten am Korb der Kanzel ist ein großer geschnitzter Granatapfel angebracht - das alte Symbol für das Leiden Jesu. Von den großen Einzelfiguren der Kirche ist vor allem das Chorbogenkreuz erwähnenswert, eine Arbeit des Simon Fries aus der Zeit um 1710.

[Bearbeiten] Sonstige Ausstattung

Die Madonna vom Siege (linker Wandpfeiler im Langhaus) hält auf dem rechten Arm das Kind und in der linken Hand das Zepter. die beiden Leidensfiguren an der rechten Chorwand, der Gegeißelte Heiland und die Schmerzensmuter sind um 1720 entstanden. Der Kreuzweg ist um 1900 im nazarenischen Stil geschaffen worden. Die geschwungene Empore entstand in der Erbauungszeit. Die Orgel aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde 1968 von der Firma Dreher und Reinisch erneuert. Bei der letzten Renovierung (1980) wurden das Gestühl und der Boden im Langschiff erneuert. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die neuen Luster angebracht. Bei den Apostelkreuzen sind die zwölf Apostel in Halbfiguren gemalt (frühes 20. Jh.). Von den Grabsteinen sind erwähnenswert: Der Grabstein mit dem halbfigurigen Relief des Priesters Wolfgang Hofer († 1565) unter dem Pultdach beim hinteren Eingang und der Grabstein mit einem Kreuzigungsrelief und dem darunter knienden Stifter Paul Ursprunger zu Ursprung († 1604) in der Turmvorhalle.

[Bearbeiten] Laurentiuskapelle

Der kleine, einschiffige, gotische Raum mit einem 3/8-Schluß wurde 1520 nach dem Hl. Laurentius geweiht. Das bei Friedhofskapellen häufig anzutreffende Patrozinium des römischen Erzmärtyrers Laurentius ist auf dem schönen Altarbild des frühen 17. Jahrhunderts dargestellt. Der außen ganz glatte Bau zeigt im Inneren ein reiches Parallelrippengewölbe, das sich im Altarraum in einen Stern öffnet. Mehrere Grabsteine sind erwähnenswert. Die Kapelle dient seit 1950 als Kriegergedächtnisstätte.

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