Demokratische Volkspartei Afghanistans

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Die Demokratische Volkspartei Afghanistans, DVPA, (Hizb-i-Dimukratik-i-Khalq Afghanistan) war eine kommunistische Partei, die vor allem vor und während der Invasion und Besetzung des Landes durch die Sowjetunion aktiv gewesen ist.

[Bearbeiten] Vor der Machtübernahme

Die Partei wurde am 1. Januar 1965 unter maßgeblicher Beteiligung von Babrak Karmal, dem späteren Staatspräsidenten, sowie von Nur Muhammad Taraki, einem populären Schriftsteller, gegründet. Der Gründungskongress fand heimlich im Hause Tarakis in Kabul statt, der von den 27 Teilnehmern zum Generalsekretär gewählt wurde. Karmal wurde sein Stellvertreter, außerdem wurde ein Politbüro aus fünf Mitgliedern gebildet. Die Partei wurde 1966 verboten und teilte sich 1967 in zwei, sich oft feindlich gegenüberstehende Flügel, die Khalq- und die Parcham-Fraktion, die jeweils eigene Generalsekretäre und Politbüros hatten. Während die eher gemäßigt-sozialistische Parcham-Fraktion von Politikern wie Karmal und Mohammed Nadschibullah geprägt war, setzte sich zunächst die radikalere, leninistische Khalq-Fraktion unter Taraki durch. Nachdem sich beide Fraktionen, nicht zuletzt auf Drängen Moskaus, im Jahre 1977 wieder versöhnten und wenig später der prominente Links-Politiker Mir Akbar Khyber ermordet wurde (offenbar auf Veranlassung der Regierung), drängten die radikaleren Kräfte in der Partei auf einen Umsturz und am 28. April 1978 gelangten die Kommunisten tatsächlich im Land an die Macht und riefen die Volksrepublik Afghanistan aus.

[Bearbeiten] DVPA-Regierung

Die DVPA versuchte, in Afghanistan umfassende Reformen durchzusetzen, etwa in Fragen der Bildungspolitik, der Frauenrechte und der Modernisierung, stieß damit aber in der traditionsbehafteten afghanischen Gesellschaft auf breiten Widerstand, so dass sie die enge Anlehnung an die Sowjetunion suchte. Doch auch innerhalb der DVPA stieß der Kurs des nunmehrigen Ministerpräsidenten, der der Khalq-Fraktion angehörte, auf Kritik. Dieser reagierte, indem er im Juli 1978 Parcham-Politiker aus seiner Regierung ausschloss und führenden innerparteilichen Gegnern wegen Hochverrats den Prozess machte. Berüchtigt war auch die kommunistische Geheimpolizei (KAM während der Zeit von Khalq), der Folter und Misshandlung vorgeworfen wurden. Angesichts des zunehmenden Drucks entschloss sich Taraki zu einem Hilferuf an die Genossen in Moskau, die dies im Jahre 1979 zum Anlass für ein militärisches Eingreifen nahmen. Diese setzten zur Stabilisierung des Landes, in dem die Mujaheddin einen Partisanenkrieg gegen die Invasoren aufnahmen, auf den relativ gemäßigteren Karmal, den sie in Kabul als Präsidenten installierten; er wurde 1986 von Nadschibullah abgelöst.

[Bearbeiten] Sturz

Nach dem Abzug der Sowjets 1989 behielt Najibullah 4 Jahre die Macht, verteidigte das Land in Jalalabad und Khost gegen Mujahiddin und ihren Verbündeten Pakistan und die arabischen Teroristen. Aber dann verschlechterte sich die Lage durch Verrat der eigenen Mitglieder der der Partei im Land; den Rebellen gelang es im Jahre 1992, Nadschibullah aus dem Amt zu drängen. Seither ist die Rolle der Kommunisten in Afghanistan, die durch die Kooperation mit den Sowjets als diskreditiert galten, nur noch marginal. Sie verschwanden vollends von der politischen Bühne mit dem Einmarsch der Taliban in Kabul, die den vormaligen Staatspräsidenten Dr. Nadschibullah öffentlich hängen ließen.