Deutsche Republik
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Deutsche Republik wurde am 9. November 1918 in Berlin von Philipp Scheidemann ausgerufen, nachdem der Reichskanzler Max von Baden den Rücktritt von Kaiser Wilhelm II. erklärt hatte. Die neue Republik sollte ein demokratischer Nachfolgestaat des monarchischen Deutschen Reiches werden.
Am Tag der Proklamation durch Scheidemann rief auch Karl Liebknecht vom Balkon des Berliner Schlosses die Republik aus; er wollte allerdings eine kommunistische, eine Räterepublik. Entstanden ist letztlich die besser bekannte „Weimarer Republik“ (1919–33).
Der Deutschen Republik wollte auch die in der Zeit nach dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie entstandene Republik Deutschösterreich (1918–19, dann Republik Österreich) beitreten. Die Gründe dafür waren vielfältig: viele sahen das Land durch den Verlust von landwirtschaftlichen und industriellen Gebieten der k.u.k.-Monarchie als wirtschaftlich nicht überlebensfähig an, die deutschsprachige Bevölkerung war nicht die Möglichkeit, einen großen sozialistischen Staat zu schaffen („Anschluss an Deutschland ist Anschluss an den Sozialismus“, Parole der Arbeiterzeitung im Herbst 1918). Diese Pläne wurden allerdings von den alliierten Siegermächten des Ersten Weltkrieges unterbunden, die einen Anschluss sowohl im Vertrag mit Deutschland (Vertrag von Versailles) als auch im Vertrag mit Österreich (Vertrag von Saint-Germain) verboten.