Die verborgene Festung
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die verborgene Festung |
Originaltitel: | Kakushi toride no san akunin |
Produktionsland: | Japan |
Erscheinungsjahr: | 1958 |
Länge (PAL-DVD): | 139 Minuten |
Originalsprache: | Japanisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Akira Kurosawa |
Drehbuch: | Shinobu Hashimoto, Akira Kurosawa |
Produktion: | Akira Kurosawa |
Musik: | Masaru Satô |
Kamera: | Kazuo Yamasaki |
Schnitt: | Akira Kurosawa |
Besetzung | |
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Die verborgene Festung ist ein Spielfilm von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1958.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Die beiden heruntergekommenen Gauner Tahei und Matakishi sind auf der Flucht, da der Herrscher des Hauses Akisuki, für dessen Armee sie sich verdungen hatten, besiegt wurde. Unterwegs finden sie in Ästen versteckte Goldstücke aus dem Schatz der Akisuki, wodurch der überlebende General Rokurota Makarabe, der den Schatz und die Prinzessin Yuki in ein befreundetes Nachbarland schmuggeln will, auf sie aufmerksam wird und sich ihrer als Träger bedienen will. Getarnt als Holzsammler machen sich die drei mit der Prinzessin, die eine Stumme spielt und von deren Identität Tahei und Matakishi nichts wissen, auf die gefahrvolle Reise. Immer wieder versuchen die beiden Gauner, Makarabe zu überlisten und mit dem Goldschatz zu fliehen, doch sie stellen sich dabei so dämlich an, dass sie die Gruppe immer wieder in Gefahr bringen. Nachdem sie sich dank Makarabes List und Kampfkraft aus mehreren scheinbar ausweglosen Situationen befreien konnten, werden sie kurz vor der Grenze doch noch von den feindlichen Armeen umstellt, die Prinzessin und Makarabe geraten in Gefangenschaft und der Goldschatz fällt in die Hände des Feindes, nur Tahei und Matakishi können entkommen.
In einer Gegenüberstellung von Prinzessin Yuki und Makarabe mit dem gegnerischen General Tadokoro, einem alten Kampfgefährten von Makarabe, der die Seiten gewechselt hat, berichtet Yuki von der Bedeutung die die Reise für sie hatte: Aufgewachsen am Hof, hat sie ihr die Augen für die einfachen Leute, ihre Sorgen, ihr Leben, ihre Schwächen und Stärken geöffnet. Davon zeigt sich Tadokoro so beeindruckt, dass er meutert und mit den beiden flieht. Mit Hilfe des Goldschatzes gelingt es der Prinzessin, die Herrschaft ihres Hauses wieder zu errichten, und auch die beiden Gauner Tahei und Matakishi bekommen noch eine kleine Belohnung.
[Bearbeiten] Hintergrund
Der japanische Titel spricht von den „drei Schuften aus der verborgenen Festung“, und in der Tat handelt es sich auch bei General Makarabe trotz seines oberflächlichen Heldenmuts und Aufopferungswillen um einen Antihelden. Ähnlich wie die beiden vertrottelten Gauner ist er bereit, alles zur Erreichung seines Zieles in Kauf zu nehmen; so opfert er beispielsweise ohne mit der Wimper zu zucken seine eigene Schwester, um der Prinzessin Zeit für die Flucht zu verschaffen. Somit handelt es sich bei der Figur des Makarabe gewissermaßen um einen Vorläufer des Ronin in Yojimbo.
Der Film selbst spielt mit dem Klischee des damals in Japan in Massen produzierten heldenhaften Historienfilms. Er erzählt die Geschichte aus Sicht der unfähigen, dummen und vor Gier blinden Gauner, die mit ihren Streichen und Slapstickeinlagen an Laurel & Hardy erinnern, und wird dadurch regelrecht zur Parodie auf das Genre des jidai-geki. Trotzdem enthält er aber auch einen tieferen Sinn, nämlich die in der Initiationsgeschichte der Prinzessin gespiegelte Erkenntnis von den Eigenarten des Menschen. Überhaupt war die Figur der Prinzessin Yuki von zentraler Bedeutung für Kurosawa, für deren Rolle er hunderte Schauspielerinnen vorsprechen ließ, bis er schließlich die bis dahin völlig unbekannte Misa Uehara entdeckte.
Im Westen wurde der Film erst nach dem Erfolg von Star Wars bekannt, als die offensichtlichen Parallelen der Geschichte und George Lucas Aussage, die Droiden C-3PO und R2-D2 gingen auf Tahei und Matakishi zurück, bekannt wurden und dem Film größere Aufmerksamkeit bescherten. Insbesondere die Eingangssequenz (die beiden Gauner streiten sich in der Wüste) und die Schlussszene (in der sie von der vor ihnen thronenden Prinzessin Yuki und den sie flankierenden Generälen ihre Belohnung erhalten) finden sich in „Star Wars“ wieder.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Akira Kurosawa erhielt auf der Berlinale 1959 den Silbernen Bären für die beste Regie. Der Film wurde außerdem mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet.