Dieter Althaus

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Dieter Althaus (* 29. Juni 1958 in Heilbad Heiligenstadt) ist ein deutscher Politiker (CDU).

Er ist seit 2003 Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Öffentliche Ämter 5 Reformvorschlag "Solidarisches Bürgergeld" 6 Kritik 7 Weblinks 8 Quellen

[Bearbeiten] Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1977 und Ableistung seines Grundwehrdienstes in der Nationalen Volksarmee begann Althaus 1979 ein Lehrerstudium der Physik und Mathematik an der Pädagogischen Hochschule in Erfurt, welches er 1983 als Diplom-Lehrer beendete. Danach war er bis Ende 1989 als Lehrer für Mathematik und Physik an der Polytechnischen Oberschule (POS) in Geismar tätig, seit 1987 als Stellvertretender Schulleiter. 1989 nahm er als Delegierter am 9. Pädagogischen Kongress der DDR teil.

Im Rahmen seiner Tätigkeit als Lehrer sollte er im Juni des selben Jahres von der FDJ eine Auszeichnung "für hervorragende Leistungen bei der kommunistischen Erziehung in der Pionierorganisation Ernst Thälmann" in Gold erhalten. Althaus nahm die Auszeichnung nach eigenen Angaben nicht an, jedoch die damit verbundene Geldprämie. Ein früherer Mitarbeiter der FDJ-Bezirksleitung Erfurt erklärte gegenüber den Medien, er sei bei einer Nachverleihung an Althaus in Erfurt anwesend gewesen.

Anfang 1990 wurde er Schulrat des Landkreises Heiligenstadt, im Mai 1990 zusätzlich Dezernent für Schule, Jugend und Kultur.

Althaus hat mit seiner Frau Katharina, geb. Arand, zwei Töchter.

[Bearbeiten] Partei

Seit 1985 ist Althaus Mitglied der CDU (bis 1990: CDU der DDR). Von 1991 bis 2001 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Eichsfeld. 1993 wurde er zum Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden und 2000 schließlich zum Landesvorsitzenden der CDU in Thüringen gewählt. Seitdem ist er auch Mitglied im Bundesvorstand der CDU Deutschlands, seit 2006 gehört er auch dem Präsidium der CDU an. Im August 2005 wurde er in das Kompetenzteam der CDU für die Bundestagswahl 2005 mit der Zuständigkeit für den Aufbau Ost berufen.

[Bearbeiten] Abgeordneter

Seit 1990 ist er Mitglied des Thüringer Landtags. Nach der Landtagswahl 1999 war er von 1999 bis 2003 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.

Althaus ist mit 74,1 % der Stimmen direkt in den Landtag gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 1 (Eichsfeld I).

[Bearbeiten] Öffentliche Ämter

Vom 11. Februar 1992 bis zum 1. Oktober 1999 gehörte Althaus als Kultusminister der von Ministerpräsident Bernhard Vogel geführten Landesregierung von Thüringen an.

Am 5. Juni 2003 wurde er als Nachfolger von Bernhard Vogel, der aus Altersgründen zurückgetreten war, zum Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen gewählt.

Vom 1. November 2003 bis zum 31. Oktober 2004 war er turnusgemäß Bundesratspräsident.

[Bearbeiten] Reformvorschlag "Solidarisches Bürgergeld"

Althaus fordert ein bedingungsloses, "solidarisches Bürgergeld" von netto 600 Euro für jeden deutschen Staatsbürger (bzw. 300 Euro netto für Kinder). Alle anderen Sozialabgaben entfallen bei diesem Modell, aber auch alle Sozial-Leistungen (Kindergeld, BAföG, ALG) und -"Subventionen" wie 1-Euro-Jobs, Mini-/Midi-Jobs, Kombilohn etc. Das Althaus-Konzept bietet zwei Optionen an, wobei in jedem Fall gleich eine Gesundheitsprämie von 200 Euro abgezogen werden soll: 800 Euro monatlich (also 600 Euro netto) bei 50% Steuerlast auf jeden hinzuverdienten Euro contra 400 (netto: 200) Euro bei 25% Steuern. Letzteres lohnt sich ab einem Verdienst von 1600 Euro monatlich. Anwartschaften auf höhere Renten werden durch eine 12%-Lohnsummensteuer finanziert, die ganz zu Lasten der Unternehmen gehen würde. Das Althaus-Konzept ist von der Konrad-Adenauer-Stiftung berechnet worden, danach ergibt sich, dass das Bürgergeld insgesamt etwas weniger kostet als das jetzige Sozialsystem - bei praktisch völligem Verzicht auf den jetzigen Bewilligungs- und Prüfapparat der Sozialbehörden. Die Schätzungen gehen außerdem davon aus, daß durch das "solidarische Bürgergeld"-Konzept etwa 600.000 Menschen zusätzlich beschäftigt werden, weil der Anreiz einer 50%-Besteuerung wesentlich größer ist als im jetzigen Hartz IV-System. Die Grundsatzkommission der CDU hat sich am 23. Oktober 2006 positiv zu diesem Konzept positioniert. Unterstützer dieses Modells sind u.a.: Bundespräsident Horst Köhler, Ministerpräsident Georg Milbradt, Prof. Roland Berger, Prof. Thomas Straubhaar, Prof. Gertrud Höhler, Alt-Ministerpräsident Bernhard Vogel.

[Bearbeiten] Kritik

Starke Kritik der Opposition im Thüringischen Landtag erntete Althaus, als im Herbst 2005 ein Anhänger des Kreationismus, Professor Siegfried Scherer, am sogenannten "Erfurter Dialog" in der Thüringer Staatskanzlei teilnehmen sollte. Umstritten ist vor allem Scherers Schulbuch Evolution – ein kritisches Lehrbuch, das ansprechend gestaltet ist, eine evolutionskritische Sicht auf die Evolutionstheorie darstellt und dem im letzten Abschnitt eine im Einklang mit der göttlichen Schöpfung nach wörtlichen Bibelinterpretation stehende Schöpfungstheorie entgegenstellt. Nach kritischen Berichten in regionalen und überregionalen Medien wurde Scherer schließlich wieder ausgeladen. Althaus begründete die Ausladung Scherers mit der Absage seines Gegenparts, des Evolutionsbiologen und Humanisten Ulrich Kutschera.^[1]

[Bearbeiten] Weblinks

• Homepage von Dieter Althaus
• "Anreize statt Gängelei"
• Deutschlandradio Kultur 23.01.2006 Althaus: Glauben und wissenschaftliche Erkenntnis nicht gegeneinander ausspielen
• Der Spiegel 21. September 2005 EVOLUTIONSDEBATTE "CDU-Politiker Althaus bietet Kreationisten ein Forum"
• Kritische Seite zur sog. Familienoffensive von Dieter Althaus (Aufgenommen in die Shortlist des PR Report Awards 2006 in der Kategorie Public Affairs)

[Bearbeiten] Quellen

1. ↑ http://www.dradio.de/kulturnachrichten/20060123160000/

Personendaten
NAME	Althaus, Dieter
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Politiker, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
GEBURTSDATUM	29. Juni 1958
GEBURTSORT	Heilbad Heiligenstadt