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DTM-Saison 2006 - Wikipedia

DTM-Saison 2006

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

In der DTM-Saison 2006 wurden 10 Rennen in 5 Ländern ausgetragen. Der Auftakt und das Finale fanden auf dem Hockenheimring statt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Reglement

[Bearbeiten] Technisches Reglement

Die DTM möchte spektakulären und gleichzeitig kostenbewussten Tourenwagen-Sport bieten. Einheitlich vorgeschrieben für alle Teams sind zahlreiche Bauteile wie Getriebe, Kardanwelle, Motorelektronik, Heckflügel und Kohlefaser-Bremsen. Ein DTM-Motor muss eine ganze Rennsaison halten.

Ein DTM-Fahrzeug ist ein kompromisslos für den Motorsport konzipierter „Tourenwagen“ mit der Silhouette eines viertürigen Großserienfahrzeugs und wird auf einem Stahlrohrrahmen aufgebaut. Aus Kunststoff besteht die Karosserie. Lediglich das Dach besteht aus Blech und hat die Form wie in der Serienproduktion. Vorgeschrieben ist Heckantrieb, verboten sind elektronische Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle. Es sind nur V8-Motoren mit einem Zylinderbankwinkel von 90 Grad, maximal vier Liter Hubraum und maximal vier Ventile pro Zylinder zugelassen. Mit zwei Luftbegrenzern mit maximal je 28 mm Durchmesser muss das Ansaugsystem ausgestattet sein. Zugelassen sind nur zwei verschiedene Getriebe-Differenzialeinheiten, die von zwei Lieferanten (Hewland und X-trac) stammen. Die Slick- und Regenreifen stammen von Dunlop.

Dem Internationalen Sportgesetz nach handelt es sich um Rennwagen.

Die Kohlefaser-Bremsen kommen ebenso wie Bremsklötze und Bremssättel für alle Teams von einem einheitlichen Hersteller. Für alle Fahrzeuge einer Marke muss die Aerodynamik spätestens acht Tage vor dem ersten Rennen festgelegt werden; sie darf während der Saison nicht mehr verändert werden. Die DTM-Kommission hat beschlossen, dass die aktuellen Autos 2006 ein Mindestgewicht von 1070 Kilogramm haben müssen. Die Autos von 2005 durften 10 Kilogramm weniger wiegen und für 2004er Autos war ein Mindestgewicht von 1020 Kilogramm vorgeschrieben. Alle Fahrzeuge arbeiten mit einem einheitlichen Steuergerät der Firma Bosch. Datenübertragung während der Fahrt ist verboten. Den Fahrer umgibt im Cockpit eine Sicherheitszelle aus Kohlefaser. Jedes Fahrzeug ist zudem mit Crashstrukturen im Bereich der Front- und Heckpartie ausgestattet.

[Bearbeiten] Sportliches Reglement

Zwei Wochen vor Saisonbeginn werden drei Motoren für jeweils zwei eingeschriebene Teilnehmer verplombt, die während der gesamten Saison genutzt werden dürfen. Es dürfen maximal 36 Slick-Reifen (jeweils 18 Vorderreifen und 18 Hinterreifen) pro Fahrer und Veranstaltung verwendet werden. Die Zahl der Regenreifen ist freigestellt. Als Kraftstoff ist Aral Ultimate vorgeschreiben. Das Rennen wird – wie z. B. auch in der Formel 1 – aus einem stehenden Start begonnen.

Das Training ist ein kurzes Roll-out und zwei je 90-minütige Tests am Freitag, 60 Minuten freies Training am Samstagvormittag, 30-minütiges Warm-up am Sonntagmorgen.

Statt einem halbstündigen Zeittraining und anschließender Super-Pole-Runde für die zehn Schnellsten gibt es ab dieser Saison ein sogenanntes „Shoot-Out“. Zuerst sind alle 20 Fahrzeuge für 14 Minuten auf der Strecke. Die 14 Schnellsten sind für die nächsten Qualifying-Runde qualifiziert. Die sechs Langsamsten kommen in den Parc Fermé und haben sich in der Reihenfolge der gefahrenen Zeiten für die Startplätze 15 bis 20 qualifiziert. Nach einer siebenminütigen Pause gehen die 14 Schnellsten erneut auf die Strecke. Dies mal haben sie nur zehn Minuten Zeit, sich zu qualifizieren. Alle Fahrer, die es nicht unter die ersten acht geschafft haben, nehmen die Startplätz 9 bis 14 ein. Die letzten acht fahren um die Pole Position. Der Schnellste startet beim Rennen von Position eins, der Zweitschnellste von Position zwei usw. Für das gesamt Qualifying dürfen so viele Runden pro Session gefahren werden wie möglich. Auf fünf limitiert sind die Reifensätze im Qualifying. Nachtanken ist nur nach der ersten Session erlaubt.

Das Rennformat ist ca. 160 Kilometer mit stehendem Start und zwei Pflichtboxenstopps sowie Tanken und Reifenwechsel. Erster Pflichtstopp frühestens nach sechs Runden.

Die Verteilung der Platzierungsgewichte wurde leicht modifiziert. Wenn eine Marke im Rennen siegt, müssen alle 2006er Fahrzeug dieser Marke beim nächsten Rennen fünf Kilogramm zuladen, die Zuladung ist jedoch auf maximal 20 Kilogramm begrenzt. Die 2006er Fahrzeuge der Marke, die nicht gewinnt, dürfen beim nächsten Rennen fünf Kilogramm entladen. Die Gewichtsreduktion ist auf ein Maximum von zehn Kilogramm begrenzt. Fahrzeuge der Baujahre 2004 und 2005 bleiben im Gewicht unverändert.

[Bearbeiten] Punktesystem

  • 1. Platz: 10 Punkte
  • 2. Platz: 8 Punkte
  • 3. Platz: 6 Punkte
  • 4. Platz: 5 Punkte
  • 5. Platz: 4 Punkte
  • 6. Platz: 3 Punkte
  • 7. Platz: 2 Punkte
  • 8. Platz: 1 Punkt

[Bearbeiten] Titel

Die Punkte gehen in folgende Wertungen ein: Fahrertitel, Markentitel und Teamtitel.

[Bearbeiten] Starterfeld

Nr. Nationalität Fahrer Fahrzeug Team
2. Bernd Schneider Mercedes-Benz HWA
3. Jamie Green Mercedes-Benz HWA
4. Martin Tomczyk Audi Abt
5. Mattias Ekström Audi Abt
6. Heinz-Harald Frentzen Audi Abt
7. Tom Kristensen Audi Abt
8. Mika Häkkinen Mercedes-Benz HWA
9. Bruno Spengler Mercedes-Benz HWA
10. Jean Alesi Mercedes-Benz Persson
11. Alexandros Margaritis Mercedes-Benz Persson
12. Christian Abt Audi Phoenix
14. Pierre Kaffer Audi Phoenix
15. Frank Stippler Audi Rosberg
16. Timo Scheider Audi Rosberg
17. Stefan Mücke Mercedes-Benz Mücke Motorsport
18. Daniel la Rosa Mercedes-Benz Mücke Motorsport
19. Olivier Tielemans1 Audi TME
the Netherlands Jeroen Bleekemolen1 Audi TME
Nicolas Kiesa2 Audi TME
Sweden Thed Björk2 Audi TME
20. Vanina Ickx Audi TME
21. Mathias Lauda Mercedes-Benz Persson
22. Susie Stoddart Mercedes-Benz Mücke Motorsport

1= Olivier Tielemans wurde ab Brands Hatch gegen Jeroen Bleekemolen ausgetauscht.
2= Aus Gesundheitlichen Gründen wurde Nicolas Kiesa ab Le Mans gegen Thed Björk ausgetauscht.

[Bearbeiten] Saison-Verlauf

Zum Auftakt am Hockenheim am 9. April siegte im abwechslungsreichen Rennen souverän der deutsche Bernd Schneider und feierte seinen 40. DTM-Sieg seiner Karriere. Der dänische Tom Kristensen fuhr mit einem Rückstand von 4,286 Sekunden als Zweiter über die Ziellinie. Dritter wurde der deutsche Heinz-Harald Frentzen für Audi.

Bernd Schneider konnte auch drei Wochen später am EuroSpeedway seinen 2. Sieg in folge feiern. Zweiter und dritter wurden Tom Kristensen und Mika Häkkinen. 76.000 Besucher machten das Rennwochenende auf dem EuroSpeedway Lausitz zu einem vollen Erfolg.

In Oschersleben kam im Kampf um den DTM-Titel Spannung auf. In den ersten beiden Saisonrennen siegte zweimal Mercedes-Benz und beim dritten Saisonrennen siegte Tom Kristensen für Audi, die Plätze zwei und drei gingen an den Kanadier Bruno Spengler und den Briten Jamie Green. Bernd wurde fünfter im Rennen.

Bei schönem Sonnenschein im englischen Brands Hatch erlebten 21.500 Fans am Wochenende ein heißes DTM-Rennen. Kristensen schien sicherer Sieger, aber er musste 16 Runden vor Schuss seinen Wagen mit Problemen abstellen. Sieger wurde der Schwede Mattias Ekström, zweiter und dritter wurden Jamie Green und Bernd Schneider. Schneider führt in der Gesamtwertung 4 Punkte vor Kristensen.

Siegpremiere beim Zuschauerrekord. Bruno Spengler ist der Gewinner eines turbulenten und packenden DTM-Rennens auf dem Norisring. Zweiter und dritter wurden Bernd Schneider & Mika Häkkinen. Nach einer herausragenden Leistung landete Stefan Mücke im Vorjahreswagen auf dem vierten Platz und komplettierte den Vierfacherfolg für Mercedes-Benz. Bester Audi-Pilot wurde Tom Kristensen.

Bruno Spengler wurde nach seinem Sieg am Norisring auch Sieger am Nürburgring. Bernd Schneider wurde mit 10,7 Sekunden Rückstand zweiter und mit 1,8 Sekunden dahinter wurde Martin Tomczyk im Audi A4 dritter.

Am Freitagabend ging Tom Kristensen beim Audi-Papierbootrennen noch baden, doch seinen Audi A4 steuerte er beim siebten DTM-Lauf der Saison in Zandvoort souverän als erster über die Ziellinie. Tom feierte vor der niederländischen Rekordkulisse von 78.500 Zuschauern am Wochenende seinen zweiten DTM-Sieg in diesem Jahr. Schneider wurde zweiter und Tomczyk dritter.

Seinen ersten DTM-Sieg feierte der deutsche Audi-Pilot Martin Tomczyk im spanischen Barcelona. Bernd Schneider und Heinz Harald Frentzen wurden zweiter bzw. dritter. Bereits in der ersten Runde schieden Jamie Green (Salzgitter AMG Mercedes), Pierre Kaffer (Audi Sport Team Phoenix), Nicolas Kiesa und Vanina Ickx (beide Futurecom TME) nach einer Karambolage aus.

Bruno Spengler wurde zum dritten Mal Sieger beim Rennen im französischen Le Mans. Zweiter und dritter wurden Mika Häkkinen, Tom Kristensen. Schneider wurde mit Platz fünf vorzeitig DTM-Champion, dies ist sein fünfter Titel.

Beim Finale auf dem Hockenheimring konnte zum vierten mal Kanadier Bruno Spengler das Rennen gewinnen. Auf die Plätze zwei und drei kamen Jamie Green und Tom Kristensen. Der Champion wurde vierter im Rennen.

[Bearbeiten] Rennkalender

Datum Rennen Strecke Runden km pro Runde Gesamtdistanz (km) Sieger
09.04. Germany GP von Hockenheimring Hockenheimring 37 4,574 169,24 Germany Bernd Schneider
30.04. Germany GP von der Lausitz EuroSpeedway Lausitz 48 3,442 165,22 Germany Bernd Schneider
21.05. Germany GP von Oschersleben Motorsport Arena Oschersleben 44 3,667 161,35 Denmark Tom Kristensen
02.07. the United Kingdom GP von Brands Hatch Brands Hatch 82 1,973 161,79 Sweden Mattias Ekström
23.07. Germany GP vom Norisring Norisring 74 2,300 170,20 Canada Bruno Spengler
20.08. Germany GP vom Nürburgring Nürburgring 43 3,629 156,05 Canada Bruno Spengler
03.09. the Netherlands GP von Zandvoort Circuit Park Zandvoort 38 4,307 163,67 Denmark Tom Kristensen
24.09. Spain GP von Barcelona Circuit de Catalunya 37 4,627 171,20 Germany Martin Tomczyk
15.10. France GP von Le Mans Le Mans Bugatti Circuit 39 4,180 163,02 Canada Bruno Spengler
29.10. Germany GP von Hockenheimring Hockenheimring 37 4,574 169,24 Canada Bruno Spengler

[Bearbeiten] Fahrerwertung

Platz Fahrer Team (Fahrzeug) Nationalität Punkte
1 Bernd Schneider Vodafone AMG-Mercedes (2006) Deutschland Deutschland 71
2 Bruno Spengler Daimler-Chrysler-Bank AMG Mercedes (2006) Kanada Kanada 63
3 Tom Kristensen Audi Sport Team Abt Sportsline (2006) Dänemark Dänemark 56
4 Martin Tomczyk Audi Sport Team Abt Sportsline (2006) Deutschland Deutschland 42
5 Jamie Green Salzgitter AMG-Mercedes (2006) Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 31
6 Mika Häkkinen AMG Mercedes (2006) Finnland Finnland 25
7 Heinz-Harald Frentzen Audi Sport Team Abt Sportsline (2006) Deutschland Deutschland 24
8 Mattias Ekström Audi Sport Team Abt Sportsline (2006) Schweden Schweden 21
9 Jean Alesi stern AMG Mercedes (2005) Frankreich Frankreich 15
10 Timo Scheider Audi Sport Team Rosberg (2005) Deutschland Deutschland 12
11 Alexandros Margaritis Easy Rent AMG Mercedes (2005) Griechenland Griechenland 11
12 Stefan Mücke TV-Spielfilm Mücke Motorsport (2005) Deutschland Deutschland 7
13 Christian Abt Audi Sport Team Phoenix (2005) Deutschland Deutschland 6
14 Frank Stippler Audi Sport Team Rosberg (2005) Deutschland Deutschland 3
15 Daniel la Rosa TrekStor AMG-Mercedes (2005) Deutschland Deutschland 2
16 Pierre Kaffer Audi Sport Team Phoenix (2005) Deutschland Deutschland 1
Andere Sprachen

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