Edgar Schneider
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Edgar Schneider (* 17. August 1949 in Pforzheim) ist ein ehemaliger Fußballspieler, der mit dem FC Bayern München im Jahre 1971 den DFB-Pokal und in den Jahren 1972 und 1973 die Deutsche Meisterschaft gewann. Er war der Pokalheld 1971.
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[Bearbeiten] Karriere
[Bearbeiten] VfR Pforzheim, 1959 bis 1970
Als Zehnjähriger begann er seine fußballerische Laufbahn 1959 in der D-Jugend des VfR Pforzheim, wo er sämtliche Jugendteams durchlief. Früh spielte er auch in den diversen Jugendauswahlmannschaften des Nordbadischen Verbandes. Im Jahre 1969 feierte er unter der Anleitung von Trainer Herbert Widmayer mit der Nordbaden-Auswahl den Sieg im Länderpokal der Amateure. Die erstmalige Berufung in die Amateurnationalmannschaft des DFB erfolgte zum Länderspiel am 21. September 1969 gegen Jugoslawien. Im Sommer 1970 kehrte er der „Goldstadt“ an der Enz den Rücken und wurde Spieler des FC Bayern München.
[Bearbeiten] FC Bayern München, 1970 bis November 1973
In seiner ersten Runde Bundesliga 1970/71 brachte ihn Trainer Udo Lattek in 20 Spielen zum Einsatz. Bei dem „Star-Ensemble“ der Bayern um Franz Beckenbauer und Gerd Müller gehörte er zu den „Ergänzungsspielern“. Da er einen Vertrag als Olympia-Amateur an der Isar unterschrieben hatte, spielte er auch weiterhin in der Amateurnationalmannschaft. In der dreiwöchigen Afrika-Reise 1970/71 trug das Team von Jupp Derwall vom 27. Dezember 1970 in Lagos gegen Nigeria bis zum 16. Januar 1971 in Dakar gegen den Senegal sieben Länderspiele aus. „Hammer-Ede“, wie er ob seines fulminanten Schusses oft genannt wurde, kam in fünf Spielen dabei zum Einsatz. Aber auch im Europapokal dieser Runde wirkte er in den Spielen gegen Coventry City, Sparta Rotterdam und dem FC Liverpool mit. Er erzielte im Messepokal vier Tore für die Bayern, dabei das 1:1 im Viertelfinal-Heimspiel gegen Liverpool. Am 19. Juni 1971 schlug aber die große Stunde für den jungen Mann aus Pforzheim. Im Finale des DFB-Pokals entschied er mit einem Distanzschuss in der 102. Minute der Verlängerung das Spiel gegen den 1. FC Köln für Bayern München. Sein Beitrag zum Meisterschaftsgewinn im Jahre 1972 steuerte er mit 23 Einsätzen in der Bundesliga bei. Daneben hatte er weitere Spielteilnahmen im Europacup der Pokalsieger, wo die Bayern im Halbfinale gegen Glasgow Rangers ausschieden. Zu einem Einsatz beim Fußballturnier der Olympiade 1972 kam er nicht. Sein 22. Spiel in der Amateurnationalmannschaft am 30. Juli in Lübeck, vier Wochen vor dem Startspiel des Olympiaturniers, bei der 1:2 Niederlage gegen Finnland, war sein letzter Einsatz in der DFB-Auswahl. In der Bundesligarunde 1972/73 kam er auf 16 Einsätze mit drei Torerfolgen. Im Europa-Cup der Meister hatte er Einsätze bei den Spielen gegen Galatasaray Istanbul, Omonia Nikosia und Ajax Amsterdam. Nachdem die Aussicht auf Besserung seiner Einsatzzeiten in der Vorrunde 1973/74 sich nicht verwirklichten, bekam er nach dem prestigeträchtigen Spiel des FC Bayern bei Dynamo Dresden am 7. November 1973, wo das 3:3 Remis zum Weiterkommen reichte und er mit großem Einsatz mitgewirkt hatte, die Freigabe für den Wechsel zum FC Augsburg. Das Hinspiel hatten die Bayern 4:3 gewonnen!
Insgesamt bestritt er in München von 1970 bis 1974 66 Bundesligaspiele und erzielte dabei sieben Tore für den FC Bayern.
[Bearbeiten] FC Augsburg, November 1973 bis 1978
Am 18. November 1973, beim 2:2 Unentschieden beim KSV Hessen Kassel, lief Edgar Schneider an der Seite von Altnationalspieler Helmut Haller zu seinem ersten Spiel in der Regionalliga Süd für den FC Augsburg auf. Am Rundenende konnte der Verein aus der Fuggerstadt die Meisterschaft feiern, leider aber nicht den Aufstieg in die Bundesliga, denn Tennis Borussia Berlin setzte sich überraschend in der Aufstiegsrunde durch. Schneider, bei den gegnerischen Torhütern gefürchtet ob seiner kernigen Distanzschüsse, bei den eigenen Mitspielern beliebt ob seiner bescheidenen Art, spielte mit den Augsburgern bis 1978 in der 2. Bundesliga Gruppe Süd. Er verzeichnete 91 Spiele mit 12 Toren für den FC Augsburg.
[Bearbeiten] Ausklang
Nach der Saison 1977/78 stand der fast 30-Jährige vor der Wahl, beim Zweitligisten FCA zu verlängern oder aber das Angebot seines Heimatvereines VfR Pforzheim in der 1. Amateurliga Nordbaden anzunehmen. Nach reiflicher Überlegung gab die Familie den Ausschlag, in die Goldstadt zurückzukehren, wo er für die „Rassler“ noch bis 1986 auf Torejagd ging. Bereits ein halbes Jahr später konnte der VfR ihren „Ede“ als Trainer gewinnen, der er annähernd vier Jahre lang blieb. Nachdem jedoch das Trainer-Amt einen immer höheren Zeitaufwand neben seinem Beruf als Diplom-Sozialpädagoge beim Amt für Jugend und Familie der Stadt Pforzheim verlangte und auch die Familie, zu der sechs Kinder gehörten, ihr Recht forderte, kehrte Edgar Schneider dem Fußball endgültig den Rücken.
[Bearbeiten] Quellen
- Deutschlands Fußball, Das Lexikon, Sportverlag Berlin, 2000, ISBN 3-328-00857-8
- Triumphe im Europapokal, AGON, 1996, ISBN 3-928562-75-4
- Deutsche Pokalgeschichte, AGON, 2000, ISBN 3-89784-146-0
- Verlängerung, Nr.2, AGON/Klartext, ISSN 0948-4590
Personendaten | |
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NAME | Schneider, Edgar |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 17. August 1949 |