EL84
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Die EL84 ist eine Allglas-Endpentode mit dem von den USA übernommenen Noval-Sockel.
Um die gestiegenen Ansprüche an mehr Ausgangsleistung von Audio-Endstufen in Radiogeräten, Musiktruhen und allgemeinen Verstärkeranwendungen zufriedenzustellen, erschien die 1953 von der niederländischen Firma Philips entwickelte EL84 auf dem Röhrenmarkt: eine äußerst gelungene Konstruktion, die sich wegen ihrer herausragenden Klangeigenschaften, einer beachtlichen Nutzleistung von immerhin 5,2 Watt, einer hohen Transkonduktanz (Steilheit) - die zusammen mit der relativ niedrigen Ansteuerspannung eine sonst notwendige Treiberröhre entbehrlich machte - zu einem der erfolgreichsten Röhrentypen überhaupt entwickeln sollte und auch heute (2007) noch von verschiedenen Herstellern in Russland, der Slowakei, Jugoslawien und China produziert wird. Dabei kommt das Kraftpaket mit vergleichsweise kleinen Abmessungen aus: bei einer Höhe von lediglich 72 mm und einem Durchmesser von 22 mm gelang es den Ingenieuren nur durch eine ausgeklügelte Konzeption des Elektrodensystems, die enormen Probleme mit der hohen Verlustleistung von über 12 W im kleinen Röhrenkolben zu beherrschen - eine sorgfältig hergestellte EL84 gehört trotz der hohen Materialbelastungen im Betrieb zu den zuverlässigsten Endröhren überhaupt.
Die Röhre löste die 1947 konstruierte 9-W-Endpentode EL41 ab, die weniger Leistung erbrachte und noch den thermisch und fertigungstechnisch eher ungünstigen Rimlock B8A Metallring-Sockel hatte (später konnte auch auf den Ring verzichtet werden - nach moderneren Verfahren hergestellte Rimlockröhren sehen fast aus wie Novalröhren, haben aber einen lückenlosen 8-Stiftkreis und eine seitlich angebrachte "Glaswarze" zwischen den Stiften 1 und 8, die den eindeutigen Steckkontakt mit der Röhrenfassung gewährleistet).
„Karriere“ machte die Endröhre in den 1960er Jahren mit ihrem unvergleichlichen Sound in den berühmten englischen Vox Gitarrenverstärkern AC15 und AC30 der legendären The Shadows und vor allem natürlich der Beatles - aber auch in modernen, weit weniger spektakulären High-End-Verstärkern ruft ihr äußerst natürliches Klangbild, zusammen mit einer höchst musikalischen Wiedergabe auch heute noch Hörbegeisterung hervor.
