Eltville am Rhein
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Rheingau-Taunus-Kreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 50° 1′ N, 8° 7′ O50° 1′ N, 8° 7′ O | |
Höhe: | 95 m ü. NN | |
Fläche: | 46,77 km² | |
Einwohner: | 16.924 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 362 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 65343–65347 | |
Vorwahlen: | 06123, (Hattenheim 06723) | |
Kfz-Kennzeichen: | RÜD | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 39 003 | |
Stadtgliederung: | 5 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Gutenbergstr. 13 65343 Eltville am Rhein |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Patrick Kunkel (CDU) |
Eltville am Rhein [ɛltˈvɪlə] (von „Alta Villa“, lat. = „Hoher Hof, höher gelegene Stadt“, verschliffen zu „Eldeville“, "Elfeld" und später zu „Eltville“) ist eine Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen, Deutschland.
Eltville ist die größte Stadt im Rheingau. Sie trägt die Beinamen Wein-, Sekt-, Rosen-, und seit 2006 auch Gutenbergstadt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Eltville grenzt im Norden an die Gemeinden Schlangenbad und Kiedrich, im Osten an die kreisfreie Stadt Wiesbaden und die Gemeinde Walluf, im Süden - getrennt durch den Rhein - an die Gemeinden Budenheim und Heidesheim sowie die Stadt Ingelheim (alle drei Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz) sowie im Westen an die Stadt Oestrich-Winkel.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Stadtteile:
- Kernstadt
- Erbach
- Hattenheim
- Martinsthal
- Rauenthal
[Bearbeiten] Geschichte
Erste Siedlungsspuren sind bis in die Jungsteinzeit zurückzuführen. Ab dem Ende des 4. Jahrhunderts kontinuierliche Besiedlung. Erste urkundliche Erwähnung Eltvilles in der Vita Bardonis im Jahre 1058, der Lebensbeschreibung des Erzbischofs Bardo von Mainz. 1329 Bau der erzbischöflichen Burg und Bau der Stadtmauer um Eltville. Am 23. August 1332 verleiht Kaiser Ludwig der Bayer Eltville die Stadtrechte. Von 1347 bis 1480 ist Eltville die Residenz der Erzbischöfe von Mainz. Durch Dietrich Schenk von Erbach, Erzbischof von Mainz (von 1434 bis 1459) bekam vermutlich auch der Stadtteil Erbach seinen Namen.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Bei der letzten Kommunalwahl 2006 ergab sich folgende Sitzverteilung:
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Die Stadt Eltville am Rhein unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- Montrichard in Frankreich,
- Arzens in Frankreich (Partnerstadt des Stadtteils Hattenheim) und
- Passignano sul Trasimeno in Italien
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Die „Kurfürstliche Burg“ aus dem 14. Jahrhundert
- Reste der Stadtbefestigung
- Fachwerkhäuser aus dem 16. und 18. Jahrhundert
- Das Zisterzienser-„Kloster Eberbach“
- Clos des Steinberges, Deutschlands bekanntester Clos
- Schloss Reinhartshausen
- Die „Pfarrkirche St. Peter und Paul“ aus dem 14. Jahrhundert
- Die Pfarrkirche St. Markus in Erbach aus dem 15. Jahrhundert und die Ev. Kirche in Erbach aus dem 19. Jahrhundert.
- Kulturkirche Martinsthal
- Burg Crass
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Gutenberg-Winter in Eltville – jedes Jahr Mitte Januar bis Anfang Februar
- Rheingauer Schlemmerwoche und Tag der offenen Weinkeller mit zahlreichen Weinproben – im Frühjahr
- Rosentage in Eltville – immer 1. Wochenende im Juni
- Erdbeerfest in Erbach – jedes Jahr Mitte Juni
- Sektfest in Eltville – jedes Jahr Anfang Juli
- Martinsthaler Weinfest – immer 2. Juli-Wochenende
- Rheingau Musikfestival – im Sommer
- Rauenthaler Weinfest - 2. oder 3. Wochenende im August
- Burghofspiele in der Kurfürstlichen Burg – im Sommer
- Kappeskerb/Weinlesefest in Eltville – jedes Jahr, letztes Oktoberwochenende
- Rheingau Pokal (Taekwondo, Kampf) - jedes Jahr, Mitte November.
- Musikalischer Winter in Eltville – jedes Jahr von Mitte November bis Ende April, jeden Donnerstag
- Weihnachtsmarkt in der Altstadt – am 2. Wochenende im Dezember
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft und Tourismus
Eltville ist touristisch erschlossen und bekannt für die Produktion von Wein und Sekt, der in den zahlreichen Weingütern und Straußwirtschaften verkostet werden kann. Eine Besonderheit ist die Eltviller Vinothek, die als Zusammenschluss der führenden Weingüter Konsumenten einen Produktvergleich ermöglicht. Sie ist die einzige Ortsvinothek im Rheingau und eine von wenigen in Deutschland. Eltville ist Sitz der heute zu Rotkäppchen-Sekt gehörenden MM-Sektkellerei und der Sektmanufaktur Schloss Vaux sowie des größten industriellen Arbeitgebers im Rheingau, der Jean Müller GmbH. Eltville ist eine von zehn "Rosenstädten" in Deutschland.
[Bearbeiten] Verkehr
Eltville liegt an der Bundesstraße 42, die Richtung Osten autobahngleich ausgebaut ist und bei Walluf nahtlos in die A66 übergeht.
Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Frankfurt am Main – Wiesbaden – Eltville – Koblenz und gehört dem Rhein-Main-Verkehrsverbund an.
Am Rheinufer existieren mehrere Anlegestellen, u.a. von der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt, welche Eltville im Linienverkehr ansteuert.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
- Freiherr-vom-Stein-Schule (Grundschule)
- Gutenberg-Schule (Realschule)
- Schulzentrum Eltville
- Wiesweg 7-9
- Telefon 06123 / 906970
- www.gutenbergschule-eltville.de
- Gymnasium Eltville
- Schulzentrum Eltville
- Wiesweg 7
- Telefon 06123 / 908020
- www.gymnasium-eltville.de
- Sonnenblumenschule (Grundschule)
- Waldbachschule (Grundschule)
- Otfried-Preußler-Schule Grundschule Rauenthal
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Johannes Gutenberg wird am 17. Januar 1465 durch den Erzbischof und den Kurfürsten Adolf II. von Nassau, der damals in der Kurfürstlichen Burg zu Eltville residierte, zum Hofedelmann ernannt. Vermutlich unter der Anleitung Gutenbergs gründen die Gebrüder Bechtermünz in Eltville eine kleine Druckerei. Diese gab anno 1467 das Vocabularius ex quo, ein lateinisches Wörterbuch, heraus. In dieser Werkstatt wurde auch Thomas von Aquins Summa de articulis fidei (1472) nachgedruckt. Eltville ist somit eine der Wiegenstädte des Buchdrucks. Im Burgturm erinnert eine Gedenkstätte an Gutenberg. Gutenbergs Bruder, Friele Gensfleisch, lebte von 1434 bis zu seinem Tode 1447 in Eltville. Das Gensfleisch-Haus steht noch heute direkt neben der Burg.
- Gebeno von Eberbach, Geistlicher
- Julius Koch (* 28. Februar 1912 in Frankfurt am Main; † 2. Juli 1991 in Eltville), deutscher Getränkeforscher, Œnologe und Lebensmittelchemiker.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Bernhard Schott (* 1748 in Eltville, † 1809), Musikverleger, gründete 1770 den Musikverlag Schott Musik International in Mainz.
- Wilhelm Kreis (* 17. März 1873 in Eltville; † 13. August 1955 in Bad Honnef), gehört zu den bedeutenden deutschen Architekten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
- Augustinus Kilian (* 1. November 1856 in Eltville; † 30. Oktober 1930 in Limburg an der Lahn) war von 1913 bis zu seinem Tod 1930 römisch-katholischer Bischof der Diözese Limburg an der Lahn.
- Heinrich Köppler (* 26. November 1925 im Stadtteil Hattenheim, † 20. April 1980 in Düsseldorf), deutscher Politiker (CDU), Kandidat bei der Landtagswahl in NRW, 1980.
- Felix Krull, berühmte Romanfigur aus dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann. Krull war Sohn eines Sektfabrikanten, für den das reale Vorbild der Sektfabrikant Matheus Müller war, der den bekannten MM-Sekt begründete (bekannter Werbeslogan: Folg' den Linien Deiner Hand, trink MM mit Sektverstand").
- Franz Josef Jung (* 5. März 1949 in Eltville), deutscher Politiker (CDU) und Bundesminister der Verteidigung im Kabinett Merkel
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Eltville am Rhein – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Seite der Stadt
- Fotos der Stadt und historische Bilder
- Links zum Thema „Eltville am Rhein“ im Open Directory Project
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Koordinaten: 50° 0' 59" N, 8° 6' 59" O