Emsland
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[Bearbeiten] Geografie
Das Emsland ist – vom Namen her - das Land, durch das die Ems fließt, also von der Quelle der Ems in Ostwestfalen-Lippe über das westfälische Münsterland, von hier weiter über die emsländischen und ostfriesischen Landschaften in Niedersachsen bis zur Mündung der Ems in die Nordsee.
Allein einzelne Regionen und Landschaften an der Ems werden im westlichen Niedersachsen und im nördlichen Westfalen als Emsland bezeichnet: das so genannte hannoversche Emsland in Niedersachsen und das westfälische Emsland in Nordrhein-Westfalen.
Seit der Gründung des Landkreises Emsland werden oftmals Landschaftbezeichnung und Landkreis verwechselt. Erst der Hinweis auf die Landschaft an der gesamten Ems, verdeutlichen dem Sprecher den Unterschied. Umgekehrt wird seitdem oft der Hümmling mit dem Emsland in einen Topf geworfen, da beide Landschaften im Landkreis Emsland vereint sind.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Bevölkerung des gesamten Emslandes ist in weiten Teilen römisch-katholisch geprägt. Die heute niedersächsische Region war früher ein Teil Westfalens, gehörte im wesentlichen bis 1803 zum Niederstift Münster, 1803-1810 zum Herzogtum Arenberg, 1810-1815 zum Kaiserreich Frankreich, ab 1815 zum Königreich Hannover und schließlich ab 1866 zu Preußen.
Während der Zeit der Hitler-Diktatur von 1933 bis 1945 wurden im heute niedersächsischen Emsland einige Konzentrationslager errichtet, die sogenannten Emslandlager. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde u. a. das gesamte Emsland britische Besatzungszone. Im Auftrag von Großbritannien wurden im nördlichen Emsland bis zu 18.000 polnische Soldaten stationiert. In der Kleinstadt Haren waren 1945 bis 1948 bis zu 4.000 ehemalige polnische Zwangsarbeiter und KZ-Insassen untergebracht; bei den Polen hieß der Ort „Maczków”. 1947 zogen sich die polnischen Truppen aus dem übrigen Emsland zurück. Danach wurde das Gebiet ein Teil des neu gegründeten Bundeslandes Niedersachsen.[1]
[Bearbeiten] Kultur
[Bearbeiten] Wirtschaft
Das niedersächsische Emsland galt früher als "Armenhaus Deutschlands", da es außer den Mooren zum Torfabbau kaum sonstige Industrien aufzuweisen hatte. Erst 1951 wurde zur regionalen Wirtschaftsförderung ein so genannter Emslandplan von der Bundesregierung beschlossen, durch den die Infrastruktur der Region stark ausgebaut und neue Unternehmen angesiedelt wurden. Bestehende Unternehmen erhielten zudem erhebliche Fördermittel. Heute ist das Emsland ein wirtschaftlich vielseitiger Landkreis. Bedeutende Unternehmen und Einrichtungen sind die Meyer-Werft, Erdöl-Raffinerie Emsland, Nordland Papier, Wavin GmbH, ANF GmbH (Brennelement-Hersteller), die Pkw-Teststrecke von Mercedes-Benz, die Berentzen Kornbrennerei, das Kernkraftwerk Emsland in Lingen oder die Transrapid-Versuchsstrecke bei Lathen/Dörpen. Der ehemalige Krupp'sche Schießplatz ist heute das Areal der WTD 91, Erprobungsstelle für Waffen der Bundeswehr. Des Weiteren hat die Berentzen-Gruppe ihren Hauptsitz im emsländischen Haselünne. Seit Dezember 2004 ist auch die Bundesautobahn 31 zwischen Ruhrgebiet und Nordsee durch das Emsland fertiggestellt. Der Bau der A 31 wurde zuvor - bisher einmalig in der deutschen Geschichte - mit beachtlichem Anteil durch private Spendengelder unterstützt; die Beiträge einzelner Unternehmen sowie von Privatleuten ermöglichten den vorzeitigen Ausbau der A31.
[Bearbeiten] Behörden im niedersächsischen Emsland
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
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- St.Martinus-Kirche in Haren ("Emslanddom")
[Bearbeiten] Kulinarische Spezialitäten
- Bookweiten-Janhinnerk - Buchweizenpfannkuchen
- Korn
- Neujahrskuchen
[Bearbeiten] Literatur
- Werner Franke / Josef Grave / Heiner Schüpp / Gerd Steinwascher (Hrsg.): Der Landkreis Emsland. Geographie, Geschichte, Gegenwart. Eine Kreisbeschreibung. Meppen 2002, 931 Seiten (ISBN 3-930365-13-8).
- Karl-Eberhard Nauhaus: Das Emsland im Ablauf der Geschichte. Sögel 1984 (ISBN 3-925034-00-5).
- Christof Haverkamp: Das Emsland - Ein illustriertes Reisehandbuch. 4. Auflage, Bremen 2006 (ISBN 3-86108-473-2)
- Diepenbrock: Geschichte des vorm. münsterschen Amtes Meppen, Mehren u. Hobbeling, Münster/Westf. 1962
- Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Emslandes, Aschendorff; Münster/Westf. 1962
[Bearbeiten] Fußnote
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Seite des Landkreis Emsland
- Über 50 Gemeinden aus dem Emsland im 360°-Panorama
- Offizielle Seite des Landkreises Grafschaft Bentheim
- Jugendserver im Emsland
- Die Ems bei Emsbüren im südlichen Emsland (Mit Landschaftsbildern der Ems zwischen Lingen und Rheine)
- Studiengesellschaft für emsländische Regionalgeschichte
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