Entwicklungshilfe
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Entwicklungshilfe bezieht sich auf den internationalen Ressourcentransfer mit dem Zweck, den Entwicklungsprozess in den Entwicklungsländern zu fördern.
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[Bearbeiten] Abgrenzung der Entwicklungshilfe
Der Begriff "Entwicklungshilfe" (EH) wird oft synonym mit anderen Begriffen wie "Entwicklungshilfepolitik", "Entwicklungszusammenarbeit" (EZ), "Auslandshilfe" oder "Politik der wirtschaftlichen Zusammenarbeit" verwendet. Der Begriff der Flüchtlingshilfe widerspricht dagegen jedoch der Definition von „Öffentliche EH“ (ODA), weil sie nicht „entwicklungsorientiert“ ist.
[Bearbeiten] Bedeutung der Entwicklungshilfe für die Geberländer
Neben der Vorgabe, die Armut in der dritten Welt zu mindern, ist die Entwicklungshilfe vor allem Teil der Interessenpolitik der Geberländer d.h. eng verbunden mit Außen-, Wirtschafts- und Außenhandelspolitik. Sie wird geleistet, um den armen aber rohstoffreichen Ländern der Erde vor allem in Afrika, eine bessere Grundlage zur Verwertung ihrer Ressourcen zu geben. Dies kann durch die Bereitstellung von Geldmitteln geschehen, oder durch Lieferung von Produkten, die für die Ausbeutung der Ressourcen gebraucht werden, jedoch nicht in den betreffenden Ländern produziert werden können. Langfristig profitieren die Geberländer durch günstigere Einkaufskonditionen für Ressourcen, sowie durch die entstandene Abhängigkeit der armen Länder von gelieferten Spezialmaschinen und Produkten.
[Bearbeiten] Maßnahmen der Entwicklungshilfe
[Bearbeiten] Transferzahlungen
Ein häufig zu hörender Vorschlag besteht darin, dass die Industrieländer einen bestimmten Betrag des Bruttosozialprodukts in Form von Transferzahlungen den Entwicklungsländern zur Verfügung stellen.
[Bearbeiten] Kreditgewährung
Die Kreditgewährung an Entwicklungsländer hatte in der Vergangenheit einen großen Stellenwert in der Entwicklungshilfe. Auf dem niedrigen wirtschaftlichen Entwicklungsstand vieler Länder der Dritten Welt bewährt sich seit etlichen Jahren die Vergabe von Mikrokrediten durch nichtstaatliche Organisationen und Entwicklungsbanken.
[Bearbeiten] Co-Entwicklung
Der Begriff der Co-Entwicklung im Zusammenhang mit Entwicklungshilfe wurde erstmals Mitte der 1990er Jahre in Frankreich verwendet. 2006 startete Nicolas Sarkozy einen erneuten Vorstoß, die Entwicklungshilfe im Sinne einer Co-Entwicklung zu betreiben. Im Mittelpunkt stand dabei der Vorschlag, Einwanderer steuerlich zu entlasten, wenn sie Ihre Verdienste in ihrem Heimatland investieren. Der Vorschlag ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund des großen Einwanderungsdrucks auf Europa zu sehen.
[Bearbeiten] Einzelaspekte der Entwicklungshilfe
[Bearbeiten] Frauen und Entwicklung
Die Erfahrungen von Frauen, ihre Kreativität und ihre Schaffenskraft sind wesentlich für die Entwicklung ihrer Länder und für lebendige Demokratien. Die Weltbank hat nachgewiesen, dass Länder, in denen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Erziehung, Beschäftigung und Eigentumsrechten gering sind, weniger Unterernährung und Kindersterblichkeit kennen. Die Wirtschaft dieser Länder wächst schneller, mit weniger Umweltschäden, und sie werden zunehmend verantwortungsvoller regiert. Verbesserte Bildungs- und Lebenschancen für Frauen tragen außerdem zu einer bewussten Familienplanung und einem moderaten Bevölkerungswachstum bei.
Eine Studie der Weltbank stellt fest: „Investitionen in Bildung für Mädchen sind die wirksamsten Einzelinvestitionen, die ein Entwicklungsland vornehmen kann. Die Ausbildung von Mädchen wirkt auf alle Dimensionen der Entwicklung: geringere Kinder- und Müttersterblichkeit, eine geringere Fruchtbarkeitsrate, höherer Bildungsstand bei Töchtern und Söhnen, höhere Produktivität und besserer Umgang mit der Umwelt.“
Wenn Frauen diskriminiert oder unterdrückt werden, bilden sie in den entsprechenden Gesellschaften ein „blockiertes Entwicklungspotential“. Die Gesellschaft ist somit nicht in der Lage eine vorhandene und bedeutende Entwicklungsressource zu nutzen. Abgesehen davon ist die Diskriminierung von Frauen ein Menschenrechtsproblem.
[Bearbeiten] Kultur und Entwicklung
Die Kultur fristet in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit ein Schattendasein. Dies betrifft einerseits Kultur im weiteren Sinne, als Lebensweise, Tradition und Brauchtum (so genannte soziokulturelle Schlüsselfaktoren), im Besonderen aber Kultur im engeren Sinne, als Kunst und Kreativität in den Bereichen Bildende Kunst, Darstellende Kunst,Literatur, Musik und Medien sowie deren Einfluss auf die Entwicklung eines Individuums, einer Gesellschaft oder eines Staates. Für die deutsche Außenpolitik ist festzustellen, dass sich die beiden jeweils zuständigen Ministerien für Entwicklungspolitik und Auswärtige Kulturpolitik, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Auswärtige Amt (AA) nur in wenigen Teilbereichen zuständig fühlen. Es gibt im BMZ derzeit kein Referat für Kultur und in der Kulturabteilung des AA kein Referat für Entwicklungspolitik. Auf internationaler Ebene gewinnt das Thema in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Zentrales und zugleich jüngstes Moment ist das UNESCO Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005: „Die Bedeutung des Zusammenhangs zwischen Kultur und Entwicklung für alle Länder, insbesondere für die Entwicklungsländer, zu bekräftigen und die Maßnahmen zu unterstützen, die auf nationaler und internationaler Ebene ergriffen werden, um die Anerkennung des wahren Wertes dieses Zusammenhangs sicherzustellen“...„Die internationale Zusammenarbeit und Solidarität in einem Geist der Partnerschaft zu stärken, um insbesondere die Fähigkeiten der Entwicklungsländer zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu erhöhen.“ Staaten wie Schweden (SIDA), Dänemark (Danida), die Niederlande, Österreich (OEZA) und die Schweiz (DEZA) widmen sich bereits intensiv dem Thema. In den letzten Jahren widmen sich zunehmend auch deutsche Akteure dem Gegenstandbereich, etwa an den Konferenzen zu „Fortschritt“ 2004 und „Kultur, Entwicklung und Fortschritt“ 2006 des Goethe-Instituts und der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Die Szene der NROs auf diesem Gebiet ist weiter dünn bestellt. Deutsche Beispiele sind der seit 1992 in Münster ansässige und in Nicaragua agierende gemeinnützige Verein Pan y Arte und der in Tansania aktive Freundeskreis Bagamoyo. Ein internationales Beispiel ist das von Jeunesse Musical International initiierte Projekt im südlichen Afrika Music Crossroads Southern Africa. Im Oktober 2006 wurde nun das von verschiedenen deutschen NROs und Experten formulierte „Manifest für eine enge Zusammenarbeit zwischen Auswärtiger Kulturpolitik und Entwicklungspolitik, Kultur und Kunst für nachhaltige Entwicklung“ veröffentlicht. Es beinhaltet einen Katalog an Leitsätzen zur Implementierung von „Kultur & Entwicklung“ in Politik und Praxis.
[Bearbeiten] Relative Entwicklungshilfeorganisationen
- Entwicklungsausschuss der OECD (Development Assistance Committee, DAC)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Werner Lachmann: Entwicklungspolitik, Band 1. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-25139-2
- Werner Lachmann: Entwicklungspolitik, Band 4: Entwicklungshilfe. Oldenbourg Verlag, München 1999, ISBN 3-486-22956-7
- Franz Nuscheler: Lern- und Arbeitsbuch Entwicklungspolitik. 5. Auflage. Dietz, Bonn 2004, ISBN 3-8012-0350-6.