Erich von dem Bach-Zelewski
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Erich von dem Bach-Zelewski (* 1. März 1899 in Lauenburg, (Pommern); † 8. März 1972 in München) war SS-Obergruppenführer und Anführer bei Massenmordaktionen in verschiedenen Teilen der Sowjetunion und in Polen.
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[Bearbeiten] Leben
Bach-Zelewski entstammte altem kaschubischem Landadel. Nach dem Besuch des Gymnasium meldete er sich 1917 als Freiwilliger zur Armee im Ersten Weltkrieg. Er erhielt das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse sowie die Sachsen-Meiningische Ehrenmedaille. Für zwei Verwundungen erhielt er das Verwundetenabzeichen. Sein letzter Dienstgrad war Leutnant.
Nach 1918 schloss er sich verschiedenen Freikorps an und erhielt den Schlesischen Adler 1. und 2. Stufe für Tätigkeiten im Grenzschutz. Die Reichswehr musste er 1924 als Leutnant im 4. Infanterie-Regiment wegen „nationalsozialistischer Umtriebe“ verlassen. Danach verrichtete er Tagelöhnerarbeiten, bis er 1928 den elterlichen Hof erbte. 1930 wurde er Mitglied der NSDAP und 1932 Reichstagsabgeordneter. 1931 trat er hauptberuflich der SS bei. 1937 wurde er in der Wehrmacht noch zum Hauptmann befördert.
Er machte in der SS schnell Karriere und wurde im Juni 1938 Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) im SS-Oberabschnitt Südost (Schlesien). Mit Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wurde er am 22. Juni 1941 zum „HSSPF Russland-Mitte“ ernannt. Auf diesem Posten organisierte er die zweite Welle (nach den Vernichtungsaktionen der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD) des Völkermords an russischen Juden. Am 9. November 1941 wurde er zum SS-Obergruppenführer und General der Polizei befördert. In Riga ließ er im Dezember 1941 27.800 Menschen töten. Der Alptraum des Judenmords führte bei ihm 1942 zu einem Nervenzusammenbruch. Der Reichsarzt-SS, Dr. Ernst-Robert Grawitz, attestierte ihm, er leide „insbesondere an Vorstellungen im Zusammenhang mit den von ihm selbst geleiteten Judenerschießungen“.
Am 11. Juni 1943 wurde er (unterstützt von SS-Brigadeführer Curt von Gottberg mit der berüchtigten „Kampfgruppe Gottberg“ und dem „Sonderkommando Dirlewanger“) zum „Chef der Bandenkampfverbände“ ernannt und so zum Organisator des Kampfes gegen Partisanen in Russland.
Ein übliches Vorgehen im „Bandenkampf“ war, Dörfer, die als „bandenhörig“ galten oder mit der Zwangsablieferung landwirtschaftlicher Güter im Rückstand waren, listenmäßig zu erfassen. Dann folgte die „Durchkämmung“, die Häuser wurden zerstört und die Einwohner zum großen Teil ermordet.
Am 5. August 1944 beauftragte ihn Hitler mit der Niederwerfung des Warschauer Aufstandes. Diesen Auftrag befolgte er mit brutaler Gründlichkeit: In den 64 Tagen des Kampfes wurden über 170.000 polnische Zivilisten getötet.
Im Oktober 1944 wurde er von Hitler nach Budapest gesandt, wo er am Sturz der Regierung Horthy und ihrer Ersetzung durch den Führer der Pfeilkreuzlerpartei, Ferenc Szalasi beteiligt war.
[Bearbeiten] Nach 1945
Nach dem Krieg sagte er als Zeuge der Anklage in den Nürnberger Prozessen aus. 1951 wurde er von der Münchner Hauptspruchkammer zu 10 Jahren Arbeitslager und Vermögensentzug verurteilt. Er stand jedoch anschließend nur unter Hausarrest und wohnte in Lauffenau, Franken. Später nahm er eine Tätigkeit als Nachtwächter auf. Im Januar 1958 wurde er verhaftet und wegen eines 1934 erteilten Mordbefehls angeklagt. Der Prozess begann erst im Januar 1961 in Nürnberg. Wegen der Ermordung dreier Kommunisten im Jahre 1933 wurde er zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Für seine Rolle bei der Verfolgung und Ermordung von Juden wurde er nie zur Rechenschaft gezogen. Bach-Zelewski starb am 8. März 1972 in der Vollzugsanstalt München-Harlaching. Bach-Zelewski war verheiratet und hatte 3 Kinder.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf, München: Goldmann Verlag, 1978, ISBN 3-442-11179-x
- Helmut Krausnick / Hans-Heinrich Wilhelm: Die Truppe des Weltanschauungskrieges, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1981, ISBN 3-421-01987-8
- Michael Wildt: Generation des Unbedingten, Hamburger Edition, Hamburg 2003, ISBN 3-930908-87-5
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Erich von dem Bach-Zelewski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie und Bilder von Bach-Zelewski (Italienisch)
- 125 Original-Dokumente von und über Bach-Zelewski aus dem Simon Wiesenthal Center (dort falsche Schreibweise Zalewski)
Personendaten | |
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NAME | Bach-Zelewski, Erich von dem |
KURZBESCHREIBUNG | SS-Obergruppenführer |
GEBURTSDATUM | 1. März 1899 |
GEBURTSORT | Lauenburg (Pommern) |
STERBEDATUM | 8. März 1972 |
STERBEORT | München |