Ernesto Garzón Valdés

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Ernesto Garzón Valdés (* 17. Februar 1927 in Córdoba, Argentinien), Dr. iur. Dr. h. c. mult., ist ein argentinisch-deutscher Rechtsphilosoph und Politikwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

1 Werdegang
2 Arbeitsschwerpunkte
3 Publikationen
4 Weblinks

[Bearbeiten] Werdegang

Studium der Rechtswissenschaft, Philosophie, Politikwissenschaft und Soziologie in Córdoba, Madrid, München, Bonn und Köln. Bis 1974 Professor für Rechtsphilosophie an den Universitäten von Córdoba und La Plata sowie Mitglied des argentinischen Auswärtigen Dienstes (u. a. Leiter der Kulturabteilung im Außenministerium); 1974 Entsendung als Gesandter an die argentinische Botschaft in Bonn; wenig später politische Verfolgung durch die Regierung Isabel Perón, Verlust der diplomatischen und akademischen Stellungen, Exil in Deutschland.

Nach Lehraufträgen an den Universitäten von Bonn, Köln und Mainz seit 1981 Univ.-Professor für Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Rehabilitierung und Wiederaufnahme in den diplomatischen Dienst im Botschafterrang in den 1980er Jahren unter Präsident Alfonsín.

Garzón Valdés kehrt jedoch nicht in den aktiven diplomatischen Dienst zurück, sondern bleibt als Hochschullehrer an der Universität Mainz und lehrt als Gastprofessor auch an zahlreichen Universitäten im Ausland (u. a. in Finnland, Italien und Spanien, in Argentinien, Chile, Mexiko und Peru).

Ernesto Garzón Valdés ist Dr. h. c. der Universitäten von Córdoba in Argentinien, Valencia (Spanien), Helsinki (Finnland), Santa Fe (Arg.) und Valparaíso (Chile) sowie Prof. h. c. der Universität von La Rioja (Arg.). Er ist Präsident des Tampere Club und der Stiftung Coloquio Jurídico Europeo (Madrid), korrespondierendes Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften sowie Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Córdoba in Argentinien und der Akademie der Rechts- und Sozialwissenschaften von Buenos Aires. Seit 2003 ist am Instituto Tecnológico Autónomo de México (ITAM) in Mexico City ein außerordentlicher Lehrstuhl nach ihm benannt (Cátedra „Ernesto Garzón Valdés“). Er ist Träger der Goethe-Medaille des Goethe-Instituts, des Bundesverdienstkreuzes und zahlreicher weiterer Auszeichnungen und Ehrungen.

[Bearbeiten] Arbeitsschwerpunkte

Garzón Valdés' wissenschaftliches Hauptinteresse gilt der Analyse grundlegender rechts- und politikwissenschaftlicher Begriffe (u. a.: Rechtsgeltung, Stabilität, Toleranz, Repräsentation, Verantwortung, Gleichheit, Korruption, Menschenwürde, Terrorismus ...), der politischen Ethik (Legitimität politischer Systeme, soziale Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit) und den politischen und sozialen Verhältnissen in Lateinamerika (insbes. Argentinien und Mexiko).

[Bearbeiten] Publikationen

Zahlreiche Veröffentlichungen auf Spanisch, Deutsch, Englisch und Italienisch, darunter u. a. die folgenden Bücher:

Derecho y „naturaleza de las cosas“ (Recht und die "Natur der Sache“), 2 Bde. Córdoba (Arg.) 1970.
Die Stabilität politischer Systeme. Analyse des Begriffs mit Fallbeispielen aus Lateinamerika, München/Freiburg 1988.
Derecho, ética y política (Recht, Ethik und Politik. Gesammelte Aufsätze), Madrid 1993.
El Velo de la Ilusión. Apuntes para una biografía argentina (Der Schleier der Illusion. Notizen zu einer argentinischen Biographie), Buenos Aires 2000.
Instituciones Suicidas. Estudios de Etica y Política (Selbstmörderische Institutionen. Ethisch-politische Untersuchungen), Mexico City 2000.
Tolleranza, responsabilità e Stato di diritto. Saggi di filosofia morale e politica (Toleranz, Verantwortung und Rechtsstaat), Bologna 2003.
Calamidades, Barcelona 2005.

Hrsg. bzw. Mit-Hrsg. von:

Lateinamerikanische Studien zur Rechtsphilosophie, Neuwied 1965.
(mit P. Waldmann): El poder militar en la Argentina (1976-1981), Frankfurt a. M. 1982/Buenos Aires 1983.
(mit E. Bulygin): Argentinische Rechtstheorie und Rechtsphilosophie heute, Berlin 1987.
(mit M. Mols und A. Spitta): La democracia argentina actual, Buenos Aires 1988.
Spanische Studien zur Rechtsphilosophie, Berlin 1990.
(mit J. Bähr u. a.): Der eroberte Kontinent. Historische Realität, Rechtfertigung und literarische Darstellung der Kolonialierung Amerikas, Frankfurt a. M. 1991.
(mit R. Zimmerling): Facetten der Wahrheit, München/Freiburg 1995.
(mit W. Krawietz u. a.): Normative Systems in Legal and Moral Theory, Berlin 1996.
(mit F. Laporta): Derecho y Justicia, Bd. 11 der Enciclopedia Iberoamericana de Filosofía, Madrid 1996.
(mit A. Aarnio und J. Uusitalo): La normatividad del Derecho, Barcelona 1996.

[Bearbeiten] Weblinks

Personendaten
NAME	Garzón Valdés, Ernesto
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Rechtsphilosoph und Politikwissenschaftler
GEBURTSDATUM	17. Februar 1927
GEBURTSORT	Córdoba, Argentinien