Erster Schlesischer Krieg
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Der Erste Schlesische Krieg (1740-1742) ist Teil des Österreichischen Erbfolgekriegs 1740-1748.
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Der Erste Schlesische Krieg begann nach dem Tod von Karl VI. (20. Oktober 1740), der in der Pragmatischen Sanktion vom 19. April 1713 die Erbfolge für weibliche Nachfahren der Familie (wie die allerdings erst 1717 geborene Maria Theresia) ermöglicht hatte.
Obwohl die meisten Staaten die Pragmatische Sanktion zu Lebzeiten von Karl VI. anerkannt hatten, wurde diese nach seinem Tod 1740 von Friedrich II. von Preußen und Karl Albert von Bayern (dem späteren Kaiser Karl VII.) angefochten.
Karl Albert von Bayern erhob Anspruch auf die Kaiserkrone und die habsburgischen Länder. Friedrich II. beanspruchte mit Schlesien einen Teil des Habsburgischen Reiches für sich.
Friedrich II. begründet seine Ansprüche mit dem Bruch des Schwiebuser Vertrages von 1537 wonach die schlesischen Fürstentümer Liegnitz, Wohlau und Brieg nach dem Aussterben der Piasten an Brandenburg fallen sollten. Obwohl die Piasten 1675 tatsächlich ausstarben, wurde von keiner Seite versucht diesen Vertrag umzusetzen. Als letztes verzichtete der "Große Kurfürst" Friedrich Wilhelm gegen eine Geldzahlung auf die Ansprüche.
Es kam zu einem Bündnis Preußens mit Bayern, Frankreich, Sachsen, Kurköln, Spanien, Schweden und Neapel. Diesen Mächten war an einer Schwächung und Zerschlagung des Habsburgischen Reiches gelegen.
Mit Habsburg verbündeten sich Großbritannien, Sardinien, Niederlande und Russland.
[Bearbeiten] Verlauf
- 1740
- 11. Dezember Friedrich II. setzte Maria Theresia ein Ultimatum für die Abtretung Schlesiens an Preußen. Im Gegenzug hätte er die Pragmatische Sanktion anerkannt und Franz I. Stephan bei der Kaiserwahl unterstützt.
- 16. Dezember Friedrich II. fiel, nachdem er ohne Antwort auf sein Ultimatum blieb, in Schlesien ein. Die Festungen Glogau, Brieg und Neisse leisteten Widerstand. Dagegen begrüßte der protestantische Teil der Bevölkerung die Preußen als Befreier von einem hart empfundenen religiösen Druck.
- 1741
- Friedrich II. bot Maria Theresia ein Bündnis gegen die Herausgabe von ganz Schlesien an. Maria Theresia lehnte ab.
- Friedrich II. trat dem Bündnis gegen Österreich bei.
- 27. Februar Gefecht bei Baumgarten
- 9. März Fürst Leopold von Anhalt-Dessau nimmt die Festung Glogau im Sturm
- 10. April Schlacht bei Mollwitz Sieg der preußischen Armee unter Generalfeldmarschall Kurt Christoph Graf von Schwerin.
- Mai Beschuss von Brieg
- 5. Juni (Breslau): Verteidigungsbündnis zwischen Preußen und Frankreich für 15 Jahre
- 22. Juli Überfall auf Rothschloss
- 10. August: Besetzung von Breslau
- 9. Oktober Waffenstillstand von Klein-Schnellendorf
- 26. November: die Franzosen, Sachsen und Bayern stürmen Prag
- Mitte Dezember: Friedrich marschiert unter dem Vorwand, Österreich hielte sich nicht an die Geheimhaltung von Klein-Schnellendorf, in Böhmen ein
- 26. Dezember: Preußen erobern Olmütz
- 1742
- 14. März Gefecht bei Lesch
- 17. Mai Schlacht bei Chotusitz mit einem Sieg Friedrichs des Großen gegen den Prinzen von Lothringen
- 28. Mai Friedensvertrag
- 11. Juni Vorfrieden von Breslau. Präliminarfrieden in dem Preußen Ober- und Niederschlesien sowie die Grafschaft Glatz erhalten sollte. Ursprünglich wurde von einer Teilung ausgegangen, nach der ganz Oberschlesien bei Österreich hätte bleiben sollen; so verblieb nur ein Gebietsstreifen um Troppau und Teschen (siehe Tschechisch Schlesien).
- 28. Juli: endgültiger Friede von Berlin. Bestätigung des Vorfriedens von Breslau.
Siehe auch: Liste der Kriege, Liste von Schlachten, Zweiter Schlesischer Krieg