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Eugène Delacroix - Wikipedia

Eugène Delacroix

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Selbstbildnis
Selbstbildnis
Die Dante-Barke, 1822
Die Dante-Barke, 1822
Die Freiheit führt das Volk an, 1830
Die Freiheit führt das Volk an, 1830
Radierung
Radierung
Der Tod des Sardanapal, 1827
Der Tod des Sardanapal, 1827

Ferdinand-Victor-Eugène Delacroix (* 26. April 1798 in Charenton-Saint-Maurice, einem Vorort von Paris; † 13. August 1863 in Paris) war einer der bedeutendsten französischen Maler der Romantik und gilt wegen der Lebhaftigkeit seiner Vorstellungskraft und wegen seines großzügigen Umgangs mit den Farben als Wegbereiter des Impressionismus. Er stellte alljährlich im Pariser Salon Gemälde aus, deren leidenschaftliche Sujets Aufsehen erregten und nicht selten schockierten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Delacroix’ Mutter stammte aus der Kunsttischlerfamilie Oeben, sein Vater war Mitglied der Revolutionsregierung und bis 1797 Außenminister. Anschließend arbeitete er als Botschafter in Holland. In dieser Zeit wurde Delacroix geboren. Bis heute halten sich Gerüchte, dass er in Wahrheit ein Sohn Talleyrands sei. Nachdem sein Vater Präfekt der Gironde geworden war, zog die Familie nach Bordeaux. Seine Kindheit verlief ereignisreich, wie Alexandre Dumas, ein späterer Freund, die Nachwelt wissen lässt. In der Schule fiel sein musikalisches Talent auf.

Als 1805 sein Vater starb, zog die Familie einige Monate später nach Paris zurück. Hier besuchte er das Lycée Impérial, an dem er eine Vorliebe für Literatur entwickelte. Seine Ferien verbrachte er in einem gotischen Kloster in der Normandie, das einem Cousin gehörte. Die Ruinen beeindruckten ihn derart, dass er mit dem Malen begann. Durch seinen Onkel Jean-Henri Riesener dazu ermuntert, besuchten die beiden ab und zu das Atelier von Pierre-Narcisse Guérin.

Seine Mutter starb 1814, und Eugène zog zu seiner Schwester. Ein Jahr später begann er ein Studium im Atelier von Guérin. 1816 schrieb er sich an der École des Beaux-Arts ein.

Zwei Jahre später beobachte Delacroix Théodore Géricault bei seiner Arbeit an dem Gemälde »Das Floß der Medusa«. Von dieser Erfahrung aufgewühlt, malte er die »Die Dante-Barke«. Dieses Werk gab er 1822 an den Salon zur alljährlichen Kunstausstellung – es war unkonventionell und erregte weite Aufmerksamkeit. Der französische Staat erwarb das Bild und ließ es im Palais du Luxembourg aufhängen. Mit 24 Jahren verließ Delacroix die Ecole des Beaux-Arts, begann Tagebuch zu führen, sich und sein Umfeld zu analysieren und beteiligte sich an Diskussionen über Kunst.

Er fühlte sich zu den Romantikern hingezogen. Deren Ideen, Gedanken und Vorstellungen spiegeln sich in seinem zweitem Bild »Das Massaker von Chios« wider, das auf eine geteilte Kritik stieß. Mit diesem Bild war seine Bedeutung in der jüngeren Malergeneration nicht mehr zu leugnen. Er galt als der führende Maler der Romantik, auch wenn er selbst diese Führungsrolle immer wieder bestritt.

Delacroix las nun Gedichte von Lord Byron und begann sich für das Theater zu interessieren. Besonders schätzte er die Dramen von William Shakespeare und Goethes »Faust«. Zum Faust fertige er 1827 17 Lithografien an. Im selben Jahr stellte er sein Bild »Der Tod des Sardanapal« aus, welches die Kritiker entsetzte. Viele drängten ihn, sein Talent nicht in solchen Exzessen zu vergeuden. Diese Stimmen verstummten 1831, als er »Die Freiheit führt das Volk« zum Ruhme und zum Gedenken der Julirevolution im Salon ausstellte. Mit diesem Bild, in dem er sich mit Zylinder und Muskete ausgestattet selbst portraitierte, festigte er seine Vormachtstellung unter den Malern.

Einflussreiche Freunde ermöglichten Delacroix eine Reise nach Marokko und einen Besuch des dortigen Sultans. Er konnte nun mit eigenen Augen Dinge sehen, welche sich die Romantiker in ihrer Phantasie vorgestellt hatten. Delacroix war vom strahlenden Licht, den üppigen Farben und der schlichten Würde des Islam beeindruckt. Die in dieser Zeit zu Hunderten entstandenen Notizen und Skizzen blieben ihm ein stetiger Quell der Inspiration. Studien zu Tieren und vor allem seine Gemälde zur Löwenjagd (siehe auch Tiermalerei) sind ebenfalls Ausdruck dieser Schaffensperiode.

Nach Frankreich zurückgekehrt, beauftragte ihn die Regierung mit mehreren Gemälden, die ihn bis an sein Lebensende beschäftigten. Dadurch, dass er monatelang ununterbrochen arbeitete, pausenlos Entwürfe und Skizzen anfertigte und dabei noch seine Mitarbeiter dirigierte, blieb ihm wenig Freizeit. Zerstreuung fand er morgens in den Salons, in denen sein Esprit und seine Intelligenz gefragt waren. Wirkliche Freunde hatte er nur wenige, darunter George Sand und Frédéric Chopin.

Im Alter wurde Delacroix, der sich mehr und mehr zurückzog, mit großen Ehren bedacht. Auf der Weltausstellung von 1855 wurde ihm eine Retrospektive gewidmet. Außerdem wurde er mit der Grand Médaille d’Honneur ausgezeichnet, wurde Kommandeur der Ehrenlegion und 1857 Mitglied der Ecole des Beaux-Arts, an die er 1859 sein letztes Bild schickte. Vier Jahre später starb er an einer chronischen Halserkrankung.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

  • London, Wallace Collection
Die Hinrichtung des Dogen Marino Faliero (1826)
  • Paris, Musée National du Louvre
Die Dante-Barke (1822)
Das Massaker von Chios (1824)
Der Tod des Sardanapal (1827)
Die Freiheit führt das Volk auf die Barrikaden (1830)
Jüdische Hochzeit in Marokko (1837-41)
Die Einnahme von Konstantinopel (1840)
  • Sankt Petersburg, Eremitage
Löwenjagd in Marokko (1854)
  • Stuttgart, Rathaus
Inderin, von einem Tiger zerrissen
  • Washington, Philips Collection
Pferde, aus dem Meer kommend (1860)
  • Wien, Österreichische Galerie
Blumenstilleben (1834?)

[Bearbeiten] berühmte Schüler (Auswahl)

  • Pierre Andrieu
  • Alexandre Bida
  • Léon Bonnat
  • Alphonse-Marie-Adolphe de Neuville

[Bearbeiten] Literatur

  • Gilles Néret: Eugène Delacroix. 1798 - 1863. Der König der Romantiker. Taschen, Köln, London, Los Angeles, Madrid, Paris und Tokyo 2004, ISBN 3-8228-1393-1
  • Robert Floetemeyer: Delacroix' Bild des Menschen - Erkundungen vor dem Hintergrund der Kunst des Rubens. Zabern, Mainz 1998, ISBN 3-8053-2329-8

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Eugène Delacroix – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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