Euphrasius-Basilika
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Die Euphrasius-Basilika befindet sich in der kroatischen Stadt Poreč.
Die UNESCO erklärte dieses Bauwerk im Jahr 1997 zum Weltkulturerbe.
Vom Beginn des vierten Jahrhunderts bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts entstanden in Poreč vier Kirchen. Nur die späteste aus dem 6. Jahrhundert ist gut erhalten. Die Euphrasius-Basilika und ihr zugehöriger sakraler Gebäudekomplex sind durch ihre beinahe unveränderte Baustruktur wichtige Zeugnisse spätantiker und frühbyzantinischer Kunst.
Um 313 entstand auf der Nordseite der Halbinsel ein schlichtes Gebäude das an der Westseite an eine römische Straße grenzte. Neben archäologischen Funden erhellt auch eine Inschrift auf einer Steinplatte die Bausituation.
Hoc Cubile Sanctum confessoris mauri nibeum contenet corpus haec primitiva a eius oratibus reparata est ecclesia hic condigne translatus est ubi episcopus et confessor est factus ideo in honore duplicatus est locus... Die erste Kirche wurde also instandgesetzt und erweitert (verdoppelt).
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[Bearbeiten] Erste Kirche
Das genaue Aussehen der ersten Kirche kann nicht mehr genau ermittelt werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass ein bestehendes Gebäude adaptiert wurde.
[Bearbeiten] Zweite Kirche
Von der zweite Kirche sind noch die Grundmauern nachvollziehbar. Es handelt sich um eine zweite Halle an der Südseite des ursprünglichen Baus. Die Bodenmosaike mit nachträglich hinzugefügten Fischsymbolen stammen aus diesem zweiten Bau. Sie müssen durch datierbare Münzfunde nach Kaiser Valens (365-378) entstanden sein. Die Mosaiken enthalten außerdem Namen von Stiftern und Zahlen der gestifteten Fläche. Zum Beispiel Castus und Ursa machten hundert Fuß. Die Dekoration entstammt antikem Formenschatz. Gefäße aus denen Ranken wachsen sind uns auch aus Falvia Solva bekannt.
[Bearbeiten] Dritte Kirche
Im fünften Jahrhundert wurde ein neuer Kirchenbau errichtet. Die Basilika nimmt auch die südliche Halle der Vorgängerbauten ein. Die nördliche Halle wird erweitert und ein halbrundes Subsellium eingefügt. Die neue Basilika ist in drei Schiffe unterteilt und hat keine Absiden. Die Geistlichen sitzen auf niedrigen im Halbkreis angeordneten Sitzen.
Die Euphrasius Basilika wurde unter Bischof Euphrasius erbaut. Eine Widmungsinschrift in der Apsis nennt ihn als Erbauer der die beschädigte und ihres Schmucks beraubte Kirche durch eine neue ersetzte. Der neue Kirchenbau verwendet Teile der Vorgängerbauten. Die Mauern auf der Nord, West und Südseite sowie die Säulenbasen von achtzehn Säulen die den Innenraum abgrenzen, wurden integriert. Die Neuerungen gegenüber dem Vorgängerbau war der Bau von Apsiden, die die Seitenschiffe und das Hauptschiff abschließen. Die Ausstattung erreichte mit teurem importierten Marmor, reichen Mosaiken und Stukkatur sowie Einlegearbeiten aus Stein und Perlmutt, sowie aufwendigen Kapitellen ein sehr hohes Niveau.
HOC FVIT IN PRIMIS. TEMLVM. QVAS SANTE RVINA. TERRIBILIS. LABSV. NEC CERTO ROBORE FIRMVM-EXIGVVM. MAGNOSQVE. CARENS. TVNC. FVRMA METALLO SED MERITIS TANTVM. PENDEBANT. PVTRIA. TECTA. + VT VIDIT SVBITO LABSVRAM. PONDERE SEDEM. PROVIDVS ET FIDEII FERVENS. ARDORE, SACERDVS EVFRASIVS SCA PRECESSIT — MENTE RVINAM. LABENTES. MELIVS SEDITVRAS. DERVIT AEDES FVNDAMENTA LOCANS. EREXIT. CVLMINA. TEMPLI + QVAS. CERNIC. NVPER. VARIO. FVLGERE. METALLO PERFICIENS. COEPTVM DECORAVIT = MVNERE. MAGNO AECCLESIAM. VOCITANS. SIGNAVIT. NOMINE XPI CONGAVDENS. OPERI. SIC. FELIX. VOTA. PEREGIT Dies war anfangs ein erschütterter und baufälliger Tempel, der zusammenzustürzen drohte und nicht mit sicherer Stärke gefestigt war, der eng war und nicht mit Gold geschmückt, und dessen schadhaftes Dach allein durch die Gnade gestützt wurde. Als der vorsorgliche und dem Glauben ergebene Priester Euphrasius sah, dass seinem Sitz die Gefahr droht, unter der Last zusammenzustürzen, kam er in heiliger Absicht dem Einsturz zuvor, und um das baufällige Gebäude besser zu befestigen, riss er es ab and nachdem er die Fundamente gelegt hatte, errichtete er den Giebel des Tempels. Was du bald in Gold glänzen siehst, (hat er) geschmückt, indem er das Angefangene vollendete und in seiner Größe mit Geschenken beschenkt hat. Den Namen Christi anrufend bezeichnete der die Kirche, sich freuend über das Werk und erfüllte so glücklich sein Gelöbnis (vollendete)
[Bearbeiten] Bodenmosaike
Von den Vorgängerbauten der Euphrasius Basilika sind noch Mosaike vorhanden. An der Ostseite befindet sich ein Mosaik mit Mäanderornamenten, in deren oberen Rand zwei kleine Mosaikquader mit Fischen eingefügt sind. Die vier runden Löcher im Mosaik stammen von Altarsäulen. Das ebenfalls mit Mäandern verzierte größere zweite Feld umrahmt ein Rechteck mit einem Kantharos aus dem üppige Blattranken wachsen. Die Teile des Bodenmosaiks die sich unter dem Nordschiff der Basilika befinden und bis zur Säulenreihe der nördlichen Akaden reichen, sind in recht gutem Zustand. Über dieser ersten Schicht von Mosaiken lag noch eine weitere Schicht die, mit Ausnahme des Subselliums, wo eine sorgfältig ausgeführte Ranke zu finden ist, weniger qualitätvoll ist.
[Bearbeiten] Mosaike der Stirnseite
Weiters befand sich auch an der Stirnseite der Euphrasius Basilika ein Mosaik, dass kaum mehr erhalten ist. Das Bildprogramm enthält neben Ranken und Blumen eine Darstellung des auf dem Himmelsgewölbe thronenden Christus, vier Quellen (die die vier Flüsse des Paradieses darstellen), die zwölf Apostel sowie die sieben apokalyptischen Leuchter.
[Bearbeiten] Mosaike im Inneren der Basilika
Die Stirnwand der Apsis wir von einem schmalen ornamentierten Band umrahmt. Im schmalen Feld über dem Triumphbogen sitzt der junge Christus auf dem Himmelsgewölbe. Im Buch in seiner Hand steht Ego sum lux vera. Ihn umgeben die zwölf Apostel mit verschiedenen Attributen und ihren Namen. Der Unterbogen des Mosaiks ist mit Medaillons geschmückt die durch Inschriften getrennt sind. Neben Christus als Lamm sind auf jeder Seite je sechs Heilige angeordnet.
Die obere Apsiswölbung enthält Maria mit dem Jesuskind umgeben von Engeln und Märtyrern, dem Bischof Euphrasius und dem Diakon. Maria sitzt auf einem von einem Kissen bedeckten Thron. An beiden Seiten stehen zwei Engel, die den ankommenden den Weg weisen. Die eine Gruppe wird aus Märtyrern mit Heiligenschein gebildet, die andere aus Maurus, Euphrasius und dem Archidiakon Claudius. Zwischen Euphrasius und Claudius steht ein Kind mit der Inschrift Euphrasius Sohn des Archidiakons. Die Figuren stehen auf einer mit Blumen bewachsenen Wiese.
Unter der Widmungsinschrift neben den Fenstern sind fünf Mosaikflächen mit folgendem Inhalt. An der Nordseite ist die Verkündigung abgebildet. Ein Engel hebt die Hand als Zeichen der Verkündigung. In der linken hält er einen Botenstab. Maria Trägt ein purpurfarbenes Kleid und einen Schleier. Sie hält Garn in der linken Hand. Auf der Südseite trifft Maria auf Elisabeth. Beide tragen ein Priestergewand der Zeit mit einem Umhang aus Bändern. Hinter Elisabeth ist ein kleines Haus zu sehen dessen Vorhang von einer kleinen Frauengestalt zur Seite geschoben wird. Die drei kleineren Felder sind von Johannes dem Täufer einem Engel und Zacharias geschmückt.
[Bearbeiten] Mosaikschmuck der Seitenapsiden
Das in beiden Apsiden dargestellte Bild zeigt den jungen Christus mit Heiligenschein der je zwei Märtyrern die Märtyrerkrone aufsetzt. In der Nordapsis sind Kosmos und Damianus in der Südapsis Ursus und Severus dargestellt.
[Bearbeiten] Stukkaturen
Die Unterseite der Bögen ist mit Stuck, der Motive aus dem Tier und Pflanzenreich aufgreift, versehen. Der Stuck zeigt Spuren einer farblichen Fassung.
[Bearbeiten] Inkrustationen
Der gesamte untere Teil der Apsis ist mit farbigen Steinplatten und Perlmutt verziert. Teile der Vertäfelung stammen aus einer früheren Wandvertäfelung. Die wie Funde belegen feiner gearbeitet war. Der Wandschmuck besteht aus 21 Feldern mit 11 Ornamentkombinationen. Hinter dem Bischofsthron sind Kerzenleuchter und ein Kreuz dargestellt.
[Bearbeiten] Weblinks
Historische Stadt Split & Diokletianspalast | Altstadt von Dubrovnik | Nationalpark Plitvicer Seen | Euphrasius-Basilika in Poreč | Historische Stadt Trogir | Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik
Koordinaten: 45° 13' 43" N, 13° 35' 37" O