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Dubrovnik - Wikipedia

Dubrovnik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dubrovnik
Wappen von Dubrovnik
Dubrovnik auf der Karte von Kroatien
Dubrovnik
Dubrovnik
Basisdaten
Staat: Kroatien Kroatien
Gespanschaft: Dubrovnik-Neretva
Koordinaten: Koordinaten: 42° 38' N, 18° 6' O42° 38' N, 18° 6' O
Höhe: m ü. A.
Fläche: 143,35 km²
Einwohner: 43.770 (2005)
Bevölkerungsdichte: 305 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+385) 020
Postleitzahl: 20 000
Kfz-Kennzeichen: DU
Bootskennzeichen: DB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 4 Ortsteile
Oberbürgermeisterin: Dubravka Šuica (HDZ)
Postanschrift: Pred Dvorom 1
20 000 Dubrovnik
Webpräsenz:
Sonstiges
Schutzpatron: Hl. Blasius (Sv. Vlaho)
Stadtfest: 3. Februar

Die Stadt Dubrovnik [ˈdubrɔ̞ːʋnik] (lateinisch Rausium später Ragusium, italienisch und deutsch Ragusa) ist eine Stadt im Süden Kroatiens an der Adria. Die Stadt wird aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung und der jahrhundertelangen politischen Sonderstellung oft auch als „Perle der Adria“ und „Kroatisches Athen“ bezeichnet.

Dubrovnik ist heute der Verwaltungssitz der Gespanschaft Dubrovnik-Neretva (kroatisch Dubrovačko-neretvanska županija) und Sitz der katholischen Diözese Dubrovnik. Die Stadt zählt 48.770 Einwohner (2005). Die Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 88,39 % die Kroaten. Daneben gibt es noch wenige Serben und Montenegriner, Bosniaken, Albaner und noch eine winzig kleine jüdische Gemeinschaft.

Die Stadt Dubrovnik war eines der Zentren in der Geschichte der Entwicklung der kroatischen Sprache und Literatur. Zahlreiche bedeutende kroatische Dichter, Künstler, Gelehrte, Mathematiker und Physiker stammen aus dieser Stadt. Dubrovnik kann heutzutage zurecht auch als kulturelle Hauptstadt Kroatiens bezeichnet werden.

Jahrhunderte lang war Dubrovnik eine unabhängige Stadtrepublik, die Handelsbeziehungen mit großen Teilen Südosteuropas und mit dem Mittelmeerraum unterhielt. Neben dem Namen der Stadt wird deshalb heutzutage auch stets der Leitspruch „Libertas“ (lat. Freiheit) hervorgehoben (auch der Name für die gleichnamigen Dubrovniker Festspielwochen für Theater und Klassik). Berühmt ist auch der legendäre Ausspruch, als die Türken die Stadt einnehmen wollten, der von einem ausgeprägten und zukunftsweisenden Freiheitsverständnis der Einwohner zeugt. Die Dubrovniker bekannten sich damals dazu, ihre Freiheit für kein Geld der Welt verkaufen zu wollen.

Das Projekt World Mayor verlieh der Stadt Dubrovnik und der Bürgermeisterin Dubravka Šuica 2006 den 8. Platz im Ranking der Bürgermeister in der Welt. Das Ranking wurde per Internet-Abstimmung ermittelt. Durch das Projekt soll die Bedeutung des Bürgermeisteramtes hervorgehoben werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Blick durch die Altstadt Dubrovniks
Blick durch die Altstadt Dubrovniks

[Bearbeiten] Mittelalter

Die kroatische Bezeichnung der Stadt ist von dem Wort dubrava (slaw. Eichenhain) hergeleitet; die romanische Bezeichnung Ragusa - Rausa geht auf den Namen der kleinen Insel zurück, auf der die erste Siedlung (Lave, Lausa) entstanden war.

Dubrovnik wurde wahrscheinlich in der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts gegründet, nach dem Untergang des einstigen Epidaurum (heute Cavtat) in der Zeit des slawisch-awarischen Vorstoßes nach Dalmatien. Die slawische Siedlung Dubrovnik, nach der später die ganze Stadt benannt wurde, entwickelte sich auf dem Festland, am Fuße des Sergiusberges. Die räumliche Trennung des romanischen vom slawischen Teil markiert die heutige Placa, an deren Stelle ein Kanal die Insel vom Festland trennte. An dieser Nahtstelle entwickelte sich später das Zentrum der vereinigten Stadt. Dubrovnik stand seit seiner Gründung unter dem Schutz von Byzanz (einige Zeit residierte hier ein byzantinischer Stratege). An der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert war Dubrovnik mit dem bosnischen Ban Kulin verbündet. Bosnien wurde zum wichtigen Rohstofflieferanten der Stadt (Holz und Metalle). Gleichzeitig verliefen durch Bosnien wichtige Handelsrouten ins Innere Südosteuropas. Zur Zeit der Kreuzzüge stand die Stadt zeitweise unter der Herrschaft Venedigs. (1205-1358). 1242 wurde es von den Mongolen geplündert. 1240 und 1244 wurde das Bündnis mit Bosnien erneuert.

Nach dem Friedensschluss von Zadar 1358 erkannte Dubrovnik die Oberhoheit der kroatisch-ungarischen Könige an und zahlte ihnen Tribut bis zur deren Niederlage von Mohács 1526. Allerdings reisten schon ab 1420 regelmäßig Delegationen zu den Osmanen, die neben der Beteuerung ihrer Neutralität jährliche Tribute überbrachten, zuletzt 12500 Dukaten; gezahlt bis zum Frieden von Passarowitz 1718. - Das Erzbistum Ragusa wurde 980 gestiftet.

Nach Erlangung seiner Autonomie (dem ungarisch-kroatischen König wurden nur Abgaben in Form von Steuern und Schiffen geleistet) begann Dubrovnik sein Leben als selbständige Republik Dubrovnik. Dubrovnik gelang es seine Autonomie zu bewahren, und die Bürger der Stadt wählten ihren Stadtrat und den Senat.

Schutzheiliger der Stadt wurde der Hl. Blasius (in Dubrovnik: sveti Vlaho; sonst kroatisch: sv. Blaž), der der Überlieferung zufolge Dubrovnik bei einem Angriff der Republik Venedig rettete.

Im Jahr 1416 schaffte die Republik Dubrovnik als erster Stadtstaat Europas die Sklaverei ab; gleichzeitig wurde der Sklavenhandel gesetzlich verboten.

[Bearbeiten] Osmanische Epoche

Der Stradun, die Hauptgasse Dubrovniks
Der Stradun, die Hauptgasse Dubrovniks

Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte Dubrovnik seinen größten wirtschaftlichen Aufschwung durch den ertragreichen Handel mit den Osmanen im Hinterland und den Küstenstädten des Mittelmeerraums.

Die Handelsflotte Dubrovniks bestand im 16. Jahrhundert aus 160 Schiffen und war zu jener Zeit eine der größten im Mittelmeer. Die bedeutendste Schutzmacht der Republik Dubrovnik war das Königreich Spanien, die größte Bedrohung der Unabhängigkeit und Freiheit Dubrovniks war Venedig. Mit dem Frieden von Passarowitz im Jahr 1718 wurde den Osmanen zwischen Neum und Klek der Zugang zur Adria gewährt. Heute ist dieser Teil der Küste Bestandteil des Staates Bosnien und Herzegowina.

Die Krise der Mittelmeerschifffahrt und besonders das katastrophale Erdbeben von 1667 führten zu einer schweren Krise, von der sich die Stadtrepublik nicht mehr richtig erholte.

Dubrovnik war weltweit der erste Staat, der die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika international anerkannte. Im 18. Jahrhundert befanden sich in Dubrovnik über 85 Konsulate.

Das Wappen der Republik Dubrovnik ist auch Bestandteil der kroatischen Flagge
Das Wappen der Republik Dubrovnik ist auch Bestandteil der kroatischen Flagge

Im Jahr 1806 marschierten die Franzosen unter Napoléon Bonaparte in die Stadt ein, und 1808 proklamierte Marschall Marmont die Aufhebung der Republik Dubrovnik (die Bezeichnung war seit dem 15. Jahrhundert in Gebrauch).

[Bearbeiten] Jüngere Geschichte

Dubrovnik gehörte ab 1809 als Département Raguse zu den Illyrischen Provinzen des napoleonischen Frankreichs. Militärgoverneur mit dem Titel eines Herzogs von Ragusa wurde der Marschall Marmont. Nachdem die Österreicher die Stadt am 29. Januar 1814 besetzt hatten, fiel sie durch Beschluss des Wiener Kongresses an Österreich und wurde Teil des Kronlands Dalmatien. Noch zu Zeiten der Habsburgerherrschaft begann sich der Fremdenverkehr am Anfang des 20. Jahrhunderts zu entwickeln.

Von 1918 bis 1941 gehörte Dubrovnik zum „ersten“ Jugoslawien. Im Rahmen der Umstrukturierung der inneren Landesgrenzen wurde Dubrovnik 1939 aufgrund historischer Gründe und mehrheitlich kroatischer Bevölkerung zum Teil der Banschaft Kroatien (Banovina Hrvatska). Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt Teil des so genannten Unabhängigen Staates Kroatien. Nach 1945 blieb Dubrovnik Teil der kroatischen Teilrepublik im zweiten Jugoslawien. Im Jahr 1956 fand in Dubrovnik eine architekturhistorisch bedeutende Veranstaltung statt: Der 10. (und vorletzte) aus der Reihe der CIAM-Kongresse (Congrès Internationaux d'Architecture Moderne). Die Stadt wurde in der Nachkriegszeit eines der wichtigsten Ziele des Adria-Tourismus.

Dubrovnik, Blick vom Meer
Dubrovnik, Blick vom Meer

Im Kroatien-Krieg wurde die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Stadt von serbisch-montenegrinischen Streitkräften belagert und massiv beschossen. Laut dem kroatischen Roten Kreuz kamen dabei insgesamt 114 Zivilisten ums Leben. Die materiellen Schäden sind mittlerweile fast vollständig behoben und die Stadt gilt wieder als das beliebteste Urlaubsziel in der Region.

siehe auch Hauptartikel Schlacht um Dubrovnik


[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Dubrovnik ist eine der schönsten Städte des gesamten Mittelmeerraumes und somit ein Zentrum des Fremdenverkehrs. Die Stadt entwickelt sich zunehmend zu einem internationalen Treffpunkt des internationalen Jetsets und der High Society. Die Altstadt ist autofrei und steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Stadt wurde während des kroatischen Unabhängigkeitskrieges 1991 von der Jugoslawischen Bundesarmee bzw. den serbisch-montenegrinischen Truppen schwer beschossen und stark beschädigt, die Schäden sind aber heute zum großen Teil behoben.

Die Stadtmauern von Dubrovnik sind das besterhaltene Fortifikationssystem in Europa
Die Stadtmauern von Dubrovnik sind das besterhaltene Fortifikationssystem in Europa

Die Stadtmauern von Dubrovnik sind 1940 Meter lang sowie bis zu sechs Meter breit und (gegen eine Gebühr) komplett begehbar. Sie sind das besterhaltene Fortifikationssystem in Europa und umfassen einen perfekt erhaltenen Komplex öffentlicher und privater, sakraler und säkularer Bauwerke aus allen Perioden der Stadtgeschichte, beginnend mit seiner Gründung im siebten Jahrhundert. Hier seien vor allem die Hauptpromenade (der "Stradun"), der Fürsten-Palast, die Kirche des Hl. Blasius (sv. Vlaho), die Kathedrale, drei große Klöster, das Zollhaus und das Rathaus hervorgehoben. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Rolandsäule.

Seit dem Jahr 1317 befindet sich im Franziskanerkloster der Stadt die älteste Apotheke Europas. Außerdem gibt es in Dubrovnik eines der ältesten kommunalen Theater Europas, in dem immer noch Aufführungen stattfinden.

Auf der vorgelagerten Insel Lopud und in der Vorstadt Ploče befinden sich Lazarette, in denen erstmalig in Europa ab dem Jahr 1377 ankommende Reisende zum präventiven Schutz der Stadt vor der Pest 40 Tage isoliert in Quarantäne verweilen mussten.

Das weltweit älteste Arboretum, Arboretum Trsteno, das etwa im Jahr 1492 angelegt wurde, befindet sich nahe der Stadt Dubrovnik.

[Bearbeiten] Veranstaltungen

Am 3. Februar findet alljährlich das berühmte Stadtfest des Hl. Blasius (Schutzpatron von Dubrovnik) statt (kroatisch Festa svetoga Vlaha).


Panoramablick auf die Altstadt von Dubrovnik
Panoramablick auf die Altstadt von Dubrovnik

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Die Rolandsäule, Zeichen einer freien Stadt
Die Rolandsäule, Zeichen einer freien Stadt

Dubrovnik hat einen internationalen Flughafen. Der Ausbau der Autobahn bis Dubrovnik ist bis zum Jahr 2008 vorgesehen.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

  • Marin Držić, Schriftsteller
  • Ivan Gundulić (auch Giovanni da Gondola), (1589-1638), Dichter
  • Joseph Franz Gondola (1711-1774), Bischof
  • Franz Johann Gondola (1632-1700), Soldat, Ritter des goldenen Schlüssels (Spanien-Portugal)
  • Sigmund Ghetaldi-Gondola (1795-1860)podestá von Ragusa.
  • Franz Ghetaldi-Gondola (1833-1899); Bürgermeister von Ragusa, Präsident des Landwirthshafts-Vereines zu Ragusa
  • Šiško Menčetić, Dichter Petrarkist
  • Džore Držić, Dichter Petrarkist
  • Nikola Nalješković, Dichter Petrarkist
  • Dinko Ranjina, Dichter Petrarkist
  • Marino Ghetaldi, Mathematiker
  • Ruđer Josip Bošković, (1711-1787), Jesuit, Physiker und Diplomat
  • Benedikt Kotruljević Wirtschaftwissenschaftler
  • Nikola Božidarević, Maler
  • Mihajlo Hamzić, Maler
  • Lovro Dobričević, Maler
  • Ivan Vojnović, Schriftsteller
  • Luka Sorkočević (1734-1789), Diplomat und Komponist
  • Blagoje Bersa, (1873-1934), Komponist
  • Vlaho Bukovac, (1855-1922), Maler
  • Petar Trifunović, (1910-1980), Schachgroßmeister
  • Srdjan Lakic, (* 1983), kroatischer Fußballspieler von Hertha BSC Berlin

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Dubrovnik unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:


[Bearbeiten] Galerie

[Bearbeiten] Literatur

  • Konstantin Jireček: Poselství republiky Dubrovnické k císařovně Kateřině v roce 1771, 1893

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Dubrovnik – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Siehe auch

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