F124

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Geschichte

Schiffsklasse:	Klasse F 124
Typschiff:	Sachsen-Klasse
Entwicklungswerft:	verschiedene
Kiellegung:	1999 bis 2001
Stapellauf:	2001 bis 2005
Indienststellung:	2004 bis 2006
Heimathafen:	Wilhelmshaven
Daten
Verdrängung:	5600 t
Länge:	143 m
Breite:	17,44 m
Tiefgang:	5,0 m
Antrieb: Gasturbinen	1xGeneral Electric LM2500 Leistung: 23.500 kW
Diesel	2xMTU 20 V mit je 7.400kW
2 Wellen mit	5-Blatt Schrauben
Geschwindigkeit:	29 Knoten
Besatzung: Bordhubschrauber	255 Mann, davon ?? Servicepersonal
Bewaffnung
Leichtgeschütz	ein 76 mm OTO Melara
27 mm Rheinmetall-Mkn	2 x MLG-27 (geplant)
Schiff-Schiff-Flugkörper	8 x AGM-84 Harpoon (2x4)
Startgerät Mk 41	32 Zellen für SM-2 und ESSM
zwei Schiff-Luft Flugkörperstarter	21 Rolling Airframe Missile
sechs Torpedorohre (2x3)	MU90 Torpedos
Bordhubschrauber	Sea Lynx Mk.88A

F 124 ist die marineinterne Bezeichnung für die Fregatten der Sachsen-Klasse der Deutschen Marine. Typschiff ist die Fregatte Sachsen (F 219), die nach intensiver Erprobung Anfang November 2004 in Dienst gestellt wurde. Des weiteren wurden noch die Schwesterschiffe Hamburg (Indienststellung 13. Dezember 2004) und Hessen (Indienststellung 21. April 2006) von der Deutschen Marine beschafft.

[Bearbeiten] Zweck

Die Sachsen-Klasse ersetzt die drei Zerstörer der Klasse 103 B, die bis 2003 außer Dienst gestellt worden sind.

Die Fregatten der Sachsen-Klasse sind als Mehrzweckfregatten konzipiert, die zum Geleitschutz und zur Gebietssicherung eingesetzt werden können sowie sehr effektiv feindliche Flugzeuge und Flugkörper abzuwehren vermögen. Die Sensoren und Effektoren dieser Schiffe sind auf Verbandsführung und Verbandsflugababwehr optimiert, welches die Hauptaufgaben dieses Fregattentyps darstellen. Zu diesem Zweck sind sie mit zusätzlichen Räumen und Unterkünften zur Aufnahme eines Stabes ausgestattet.

[Bearbeiten] Antrieb

Als Antrieb dient eine Kombination aus 2 Dieselmotoren und einer Gasturbine (CODAG). Die Dieselmotoren stammen von MTU und beziehen ihre Leistung von je 7.400 kW aus je 20 Zylindern. Die Gasturbine vom Typ LM 2500 stammt von General Electric und hat eine Leistung von 23.500 kW. Zur Kraftübertragung dienen 2 Wellen, welche zwei Fünfblattpropeller antreiben.

[Bearbeiten] Ausrüstung

In Ausrüstung und Fähigkeiten sind die Fregatten der Klasse 124 der LCF De Zeven Provinciën der Königlichen Niederländischen Marine sehr ähnlich.

[Bearbeiten] Lenkflugkörper und Torpedos

Als Hauptbewaffnung ist das Vertical Launching System Mk. 41 mit 32 Zellen eingebaut. Dieses kann Luftabwehrraketen SM-2 und ESSM (im Quadpack, das heißt 4 Raketen in der selben Zelle) verschießen. So können 24 SM-2 und 32 ESSM mitgeführt werden.

Danneben sind noch zwei Vierfachstarter für AGM-84 Harpoon Antischiffraketen und zwei Drillingssätze Torpedorohre für MU90 Torpedos vorhanden.

Zur Nahbereichsflugabwehr sind außerdem noch 2 RIM-116 RAM Starter mit je 21 Flugkörpern eingerüstet.

[Bearbeiten] Bordhubschrauber

Ebenso wie bei den Fregatten der Bremen- und Brandenburg-Klasse dienen die zwei Bordhubschrauber der Bekämpfung von Seezielen, die weit außerhalb der Waffenreichweite der Fregatte selbst liegen und zur U-Boot-Jagd. Zurzeit werden Hubschrauber vom Typ Westland Lynx mitgeführt, jedoch sollen sie in absehbarer Zeit von NH90 abgelöst werden. Die Bordhubschrauber werden mit Hilfe einer Bordhubschrauber-Verfahranlage automatisch vom Landegrid in den Hangar und umgekehrt verfahren.

[Bearbeiten] Geschütze

Fregatte Hamburg (F 220) im Hamburger Hafen

Fregatte Sachsen (F 219) im Dock im Hamburger Hafen

Als Hauptgeschütz ist ein 76-mm-Schiffsgeschütz von Oto Melara mit Kaliberlänge 62 eingebaut. Es kann gegen Ziele aller Art eingesetzt werden. Aufgrund des geringen Kalibers ist das Geschütz jedoch nicht besonders geeignet für Landzielbeschuss. Aber gerade diese Aufgabe wird in der zurzeit aktuellen sogenannten asymmetrischen Kriegführung als Schlüsselkompetenz angesehen, andere Marinen setzen deshalb auf größere Kaliber. Deshalb gibt es das MONARC-Konzept (siehe unten).

Zur Abwehr von Angriffen mit Speedbooten (siehe auch USS Cole (DDG-67)) sind noch zwei MLG-27-Maschinenkanonen von Rheinmetall (Kaliber 27 mm) integriert.

Im Rahmen des MONARC-Konzeptes zur Erprobung der Möglichkeit der Einführung eines neuen Marine-Schiffsgeschützes wurde der Turm einer Panzerhaubitze 2000 auf einem im Bau befindlichen Schiff der Sachsen-Klasse getestet.

[Bearbeiten] Elektronik

Die zentralen Elemente der Bordelektronik sind die Radaranlagen APAR und Smart-L. Das 3D-Multifunktionsradar APAR (active phased array radar), dessen Flächensensoren sich auf allen vier Seiten des Mastes befinden, erlaubt so eine kontinuierliche Rundumbeobachung des See- und Luftraumes.

Außerdem sind noch ein Sirius IR-System von Thales, ein Sonar und eine umfangreiche Kommunikationsausrüstung (unter anderem Link 11 und Link 16) eingerüstet.

[Bearbeiten] Tarnung

Wie schon bei ihren Vorgängern, den Fregatten der Brandenburg-Klasse, wurde bei der F 124 ein Design verwendet, das die Radarsignatur der Schiffe deutlich verringert. Diese Tarneigenschaft wurde, erstmals bei einem Schiff der Deutschen Marine, durch die „X-Bauweise“ realisiert, bei der alle Seitenflächen des Rumpfes und der Aufbauten gegeneinander geneigt sind, um auftreffende Radarstrahlen weitgehend in andere Richtungen abzulenken.

[Bearbeiten] Berichte über Fehler

Laut Informationen der Zeitung Schleswig-Holstein von 2006 sind die Fregatten angeblich wegen Softwarefehlern im Führungs- und Waffeneinsatzleitsystem nicht in der Lage, sich ausreichend gegen Angriffe durch Flugzeuge oder Raketen zu verteidigen. Aus diesem Grund sollen die Fregatten auch nicht im Rahmen des UN-Libanon-Einsatzes verwendbar sein. Mit einer Behebung der Fehler und damit der vollen Einsatzfähigkeit der Fregatten soll nicht vor 2008 zu rechnen sein.

[Bearbeiten] Schiffsliste

Schiffsnummer	Name	Rufzeichen	Werft	Kiellegung	Stapellauf	Auslieferung	Indienststellung
F219	Sachsen	DRAA	Blohm + Voss	1. Februar 1999	20. Januar 2001	29. November 2002	4. November 2004
F220	Hamburg	DRAB	HDW	1. September 2000	16. August 2002	September 2004	13. Dezember 2004
F221	Hessen	DRAC	Nordseewerke	14. September 2001	26. Juli 2003	7. Dezember 2005	21. April 2006
(F222)	Thüringen	Nichtwahrgenommene Option

[Bearbeiten] Einheiten, Geschwader und Standorte

Fregatte Hessen (F 221) im Hafen von Emden, Juni 2004

Die Schiffe der Sachsen-Klasse sind in Wilhelmshaven stationiert.

F 219 Sachsen
F 220 Hamburg
F 221 Hessen

Die Schiffe bildeten zunächst das 1. Fregattengeschwader und wurden im Januar 2006 mit den Fregatten der Klasse F123 zum 2. Fregattengeschwader zusammengefasst. Das 2. Fregattengeschwader gehört zur Einsatzflottille 2 (Wilhelmshaven), die wiederum dem Flottenkommando in Glücksburg untersteht.