FAKKEL
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FAKKEL ist ein Merkkürzel (in Gestalt eines Akronyms) eines für die Katastrophensoziologie entwickelten und ganze Gesellschaften (makrosoziologisch) einbeziehenden Prozessmodells, mit dem sechs langfristige soziale „Stadien“ bezeichnet werden - beginnend mit einem Stadium, in denen die Gefahr von Katastrophen am geringsten ist, über den Aufbau dieser Gefahr (die Katastrophengenese), den Katastrophendurchlauf selber, endend mit den Katastrophenfolgen.
Analytisches Schlüsselmerkmal im Einzelnen ist das „Experten-Laien-Syndrom“, d.h. die (im Katastrophenfall fatale) Trennung und dann Auseinanderentwicklung der Subkultur der Fachleute (Experten) von der übrigen Bevölkerung (den Laien). Zur Darstellung dienen Figurationen des sozialen Wandels, die in den drei Dimensionen „Radikalität“, „Rapidität“ und „Ritualität“ modelliert sind. (Die Katastrophe selbst liegt in jeder Dimension im Extrembereich, d.h. ist extrem gründlich, beschleunigt und dämonsiert.) Die sechs Stadien sind (1) die „Friedensstiftung“, (2) die „Alltagsbildung“ (noch unterteilt in „Institutionalisierung“ und „Routinisierung“), (3) die „Klassenformation“, (4) der „Katastropheneintritt“, (5) das „Ende aller Sicherheit“ und (6) die „Liquidation der Werte“.
Diese „Stadien“ sind von den operativen „Phasen“ des Katastrophenschutzes zu unterscheiden, die im Stadium 4 anlaufen (vgl. a. LIDPAR).
[Bearbeiten] Quellen
- Lars Clausen, Reale Gefahren und katastrophensoziologische Theorie, in: Ders., Elke M. Geenen, Elísio Macamo (Hrgg.), Entsetzliche soziale Prozesse, Münster 2003, ISBN 382586832X
