Famagusta
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Famagusta, türkisch Gazimağusa, griechisch Αμμόχωστος (Ammóchostos), ist eine Stadt in Nordzypern. Die türkischen Bewohner selbst nennen die Stadt meist Mağusa. Die griechische Bezeichnung Ammóchostos bedeutet versteckt im Sand, aus diesem Namen hat sich im Mittelalter Famagusta beziehungsweise Mağusa entwickelt[1]. In der Antike hiess die Stadt Arsinoe nach der Königin von Ägypten, Arsinoe II..
Einwohnerzahlen:[1]
- 1985: 19.428
- 1997: 32.000
- 2006: 44.250
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[Bearbeiten] Geographie
Famagusta liegt an der Ostküste der Mittelmeerinsel Zypern und gehört der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern an. Die geographische Koordinate der Hafenstadt ist Koordinaten: 35° 7' 13" N, 33° 56' 19" O35° 7' 13" N, 33° 56' 19" O.
[Bearbeiten] Geschichte
Famagusta löste im Verlauf des Mittelalters allmählich das benachbarte Salamis als wichtiger Handelsplatz ab, dessen Hafen mehr und mehr versandete. Es wurde auch zum Bischofssitz. Der Hafen von Famagusta wurde während des dritten Kreuzzugs (1189 bis 1192) auf Grund seiner Nähe zum Heiligen Land zu einem bedeutenden Brückenkopf der Kreuzfahrer. Im späten Mittelalter entwickelte sich die Stadt zu einer Drehscheibe im Handel zwischen Asien und den italienischen Hafenstädten. Nach Straßenkämpfen zwischen den Venezianern und Genuesen in Famagusta besetzte ein Geschwader unter Pietro di Camofregoso 1374 Famagusta und verlangte hohe Reparationen sowie einen jährlichen Tribut. Fast ein Jahrhundert lang blieb Zypern danach ein genuesisches Protektorat. Famagusta wurde von König Jakob I. offiziell an Genua abgetreten. Im weiteren Verlauf der Geschichte verlor Famagusta an Bedeutung und wurde nach 1974 als Hafen von Limassol überflügelt.
Massive und drei Kilometer lange Stadtmauern, die in venezianischer Zeit erweitert und verstärkt wurden, umgeben noch heute den Ort. Die Altstadt hatte nur zwei Zugänge, ein Landtor und ein Seetor. Ein zweites Landtor wurde 1931 durch die Briten errichtet. Ein weiterer Durchgang geht Richtung Hafen, ist aber gesperrt.
Die Stadt wurde 1974 als eine der ersten von türkischen Streitkräften besetzt. Die Hotelstadt "Neu-Famagusta" (Varosha) wurde in Folge zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Als Folge der Teilung Zyperns verließen die griechischen Zyprioten die Stadt. Aufgrund der guten Lage und der touristischen Bedeutung hat sich aber die Einwohnerzahl wieder auf über 40.000 erholt.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Famagusta ist einer der wichtigsten Standorte der Tourismusbranche in der Türkischen Republik Nordzypern. Im Stadtgebiet liegen zwölf Hotels.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Innenstadt
Die ehemalige St.-Nikolaus-Kathedrale war die Krönungskirche der Herrscherfamilie der Lusignans, die hier im 14. Jahrhundert zu Königen des damals längst untergegangenen Königreiches Jerusalem und von Zypern gekrönt wurden. Die Kirche wurde 1571 in die Lala-Mustafa-Paşa-Moschee umgewandelt und ist ein bedeutendes Beispiel der französischen Gotik. Gegenüber der Moschee befinden sich die Reste des venezianischen Gouverneurspalastes. Eine weitere Sehenswürdigkeit stellt die Hafenzitadelle mit dem Othelloturm dar, in dem sich die Ereignisse abgespeilt haben sollen, die dem Drama von Shakespeare zu Grunde liegen. Famagusta hatte angeblich über 365 Kirchen, von denen einige, teilweise als Ruinen, noch existieren. Sehenswert ist auch der überdachte Basar.
[Bearbeiten] Museen
- Ikonen-Museum (St.-Barnabas-Kloster) und prähistorische Funde
- Namık-Kemal-Museum
- Grab von Canbulat
- Museum bei den Königsgräbern von Salamis, mit einem Teil der Funde
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
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